Das war der Samstag in Baden-Württemberg
Kommt die Corona-Impfung für Kinder?
21:43 Uhr
Bald könnten die Impfungen Fünf- bis Elfjähriger gegen Covid-19 beginnen. Der Impfstoff von BioNTech/Pfizer soll ab dem 13. Dezember an die EU ausgeliefert werden. Kinderärztinnen und -ärzte bereiten sich vor:
Kretschmann: 2G-Plus-Regel als Alternative zu Lockdown
20:48 Uhr
Seite heute gelten in Baden-Württemberg verschärfte Corona-Maßnahmen. Vor allem die 2G-Plus-Regel wurde in weiteren Bereichen eingeführt, gleichzeitig gibt es bei dieser Maßnahme aber auch Lockerungen, etwa für Menschen mit einer Booster-Impfung. Doch sind die Regeln noch verständlich? Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) ist davon überzeugt. "Ich bin mir sehr sicher, dass diese Maßnahmen, mit denen wir vor Tagen begonnen haben und jetzt noch mal ausgeweitet haben, dass die wirken - jedenfalls sagt uns das die Leopoldina." Das habe nichts mit Chaos zu tun, sondern mit Regeln. Die Alternative zu einem Lockdown seien eben etwas komplizierter, erklärte Kretschmann. Es sei besser, als dass alles zugemacht werde. Dann sei der Unmut noch viel größer, so Kretschmann im SWR-Interview am Samstagabend. Auch zum Thema Corona-Impfpflicht bestärkte der Ministerpräsident seine Haltung und erklärte, Aufklärung sei weiterhin besonders wichtig. Hinsichtlich aggressiver Reaktionen der Bevölkerung auf eine mögliche Impfpflicht antwortete Kretschmann im SWR: "Niemand hat das Recht dagegen aggressiv oder gewaltsam vorzugehen." Dann würde sich auch der Staat zu wehren wissen, betonte Kretschmann.
Erster Landkreis in BW bei Corona-Inzidenz über 1.000er-Marke
19:35 Uhr
Das Landesgesundheitsamt vermeldete am Samstag (Stand: 16 Uhr) 6.968 Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Baden-Württemberg. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 523,4 pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern (Vortag: 525,3), vor eine Woche betrug die Inzidenz 514,7. Es liegen 641 Covid-Fälle auf den Intensivstationen, fünf mehr als am Freitag, vor einer Woche waren es 603 Patientinnen und Patienten. Neun weitere Menschen sind in Verbindung mit dem Virus verstorben. Die höchste Inzidenz in Baden-Württemberg hat der Schwarzwald-Baar-Kreis mit 1.010,5, er überschreitet damit als erster Landkreis in Baden-Württemberg die 1.000er-Marke. Am niedrigsten liegt der Wert im Stadtkreis Heidelberg mit 330,1.
Stuttgarter Traditionsunternehmen: Umsätze im Einzelhandel gehen zurück
19:06 Uhr
Wie viele Händler merkt auch das traditionelle Haushaltswarengeschäft Tritschler in Stuttgart, dass im diesjährigen Weihnachtsgeschäft die Umsätze zurückgehen. Dazu kommt, dass seit Samstag auch noch die 2G-Regeln für den Einzelhandel in Baden-Württemberg gelten. Der Geschäftsführer befürchtet, dass noch weniger Kunden kommen werden:
Kretschmann: "Das Impfen ist der Moses"
18:52 Uhr
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat am Samstag seinen Kurs in der Corona-Krise mit neuen harten Auflagen vor allem für Ungeimpfte erneut gerechtfertigt. Die Pandemie sei eine "Plage biblischen Ausmaßes", sagte er auf dem Landesparteitag der Grünen in Heidenheim. Das Gesundheitssystem stehe angesichts der gestiegenen Infektionszahlen "auf der Kippe". Er sei in der Corona-Politik mit extremer Kritik und Erwartungen konfrontiert. "Ich bin weder der Pharao, der unterdrückt, noch der Moses, der befreit." Er erneuerte außerdem sein Eintreten für eine allgemeine Impfpflicht. "Das Impfen ist der Moses, der uns aus dieser Pandemie herausführt." Nur mit einer höheren Impfquote könne der "Teufelskreis" aus Lockerungen und Lockdowns gebrochen werden.
IHK Ostwürttemberg übt scharfe Kritik an Corona-Verordnung
15:56 Uhr
Nach Ansicht der IHK Ostwürttemberg sind die 2G-Plus-Regeln der neuen Corona-Verordnung für viele Branchen eine existenzielle Bedrohung. Für Gastronomie, Hotellerie, Freizeitwirtschaft, Reisebranche und Dienstleister seien sie ein "Lockdown durch die Hintertür", hieß es in einer Stellungnahme. Dabei seien diese Branchen gar keine Pandemietreiber. Die Umsetzung der Regeln sei kurzfristig nicht zu verwirklichen. Hinzu komme, dass es im ländlichen Raum aktuell zu wenige Testkapazitäten gebe, so dass auch geimpfte Gäste ihre Reservierungen in Restaurants absagen müssten.
1. FC Heidenheim beruft sich auf Übergangsregel für Zuschauerbegrenzung
15:40 Uhr
Fußball-Zweitligist Heidenheim macht für sein Spiel gegen Regensburg am Sonntag eine Übergangsregel bei der Zuschauerbegrenzung auf 750 Menschen geltend. Wegen der sehr kurzfristigen in Kraft gesetzten neuen Corona-Verordnung des Landes könnten doch noch einmal mehr Zuschauer in die Voith-Arena kommen, teilte der Verein dem SWR mit. Es seien zwar schon weit mehr Karten verkauft worden, trotzdem erwarte man nur sehr wenige Besucher. Der 1.FC Heidenheim wolle die Corona-Landesverordnung bestmöglich umsetzen. Heimgeschickt werde aber niemand.
DRK lobt Einsatz von Notfallsanitäter-Azubis als Corona-Helfer in Kliniken
15:15 Uhr
Nach einer Woche Probeeinsatz von Notfallsanitäter-Azubis in Krankenhäusern im Raum Karlsruhe hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) dort eine positive Bilanz gezogen. Eine Woche lang waren 17 Notfallsanitäter im dritten Ausbildungsjahr an den Kliniken eingesetzt, um das Personal zu entlasten. Hintergrund seien personelle Engpässe insbesondere auf den Intensivstationen gewesen, so das Landratsamt Karlsruhe. Nach DRK-Angaben waren die Notfallsanitäter in spe an den ViDia-Kliniken Karlsruhe, am Städtischen Klinikum Karlsruhe, dem SRH-Klinikum Karlsbad-Langensteinbach sowie an den RKH-Kliniken des Landkreises Karlsruhe mit den Standorten in Bruchsal, Bretten und Mühlacker eingesetzt. Auch in den Helios-Kliniken in Pforzheim seien einzelne als Pfleger tätig gewesen.
Weltweihnachtscircus in Stuttgart kurzfristig abgesagt
15:00 Uhr
Nach der Entscheidung der Landesregierung, bei Großveranstaltungen nur noch höchstens 750 Personen zu erlauben, wird nun auch der Weltweihnachtscircus auf dem Stuttgarter Wasen nicht stattfinden. Alles sei vorbereitet gewesen, tausende Karten seien schon verkauft, so die Verantwortlichen. Nun habe man mit "Schmerzen im Herz" entschieden, die geplanten Vorstellungen abzusagen. Mit so wenigen Gästen sei der Zirkus nicht rentabel.
Kretschmann sieht in Pandemie "Plage biblischen Ausmaßes"
13:31 Uhr
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sieht in der Corona-Pandemie eine "Plage biblischen Ausmaßes". "Das ist für uns alle kaum mehr zu ertragen", sagte er beim Landesparteitag der Grünen in Heidenheim. Das Gesundheitssystem stehe angesichts der gestiegenen Infektionszahlen "auf der Kippe". Er sei in der Corona-Politik mit extremer Kritik und Erwartungen konfrontiert. "Ich bin weder der Pharao, der unterdrückt, noch der Moses, der befreit." Kretschmann warb vor den überwiegend digital zugeschalteten Delegierten erneut für eine Impfpflicht: "Das Impfen ist der Moses, der uns aus dieser Pandemie herausführt", sagte der 73-Jährige. Nur mit einer höheren Impfquote könne der "Teufelskreis" aus Lockerungen und Lockdowns gebrochen werden.
Weitere Ausnahmen von 2G-Plus-Regel?
11:58 Uhr
Eine Sprecherin der baden-württembergischen Landesregierung stellte gegenüber dem SWR weitere Ausnahmen der Corona-Testpflicht in Aussicht. So könnten etwa auch diejenigen von der zusätzlichen 2G-Plus-Testpflicht befreit werden, die gerade erst ihre Zweitimpfung erhalten haben. Möglicherweise würden die Ausnahmen auch auf Personen erweitert, die erst vor kurzem von Corona genesen sind. Zur Erklärung hieß es, die neuen strikten Regeln seien sehr kurzfristig eingeführt worden. Die Begründung für die Verordnung soll am Wochenende erarbeitet werden.
Aufmarsch von Corona-Gegnern vor Haus von sächsischer Gesundheitsministerin
11:46 Uhr
In Sachsen sind gestern Abend rund 30 Gegner der Corona-Politik mit Fackeln vor dem Privathaus der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) nahe Grimma aufmarschiert. Nach Polizeiangaben war der Protest von lauten Rufen und Pfiffen begleitet. Bei Eintreffen der Beamten seien die Demonstranten geflüchtet. SPD-Politiker bekundeten auf Twitter ihre Solidarität mit Köpping, die während des Vorfalls zu Hause war. SPD-Chef Norbert Walter-Borjans schrieb, was sich dort zugetragen habe, sei in Art und Auftritt faschistoid.
Studie belegt sehr hohen Schutz durch FFP2-Masken
11:25 Uhr
FFP2-Masken bieten einen extrem hohen Schutz vor einer Corona-Infektion. Das berichten Forscher des Göttinger Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation nach einer Studie. Wenn sich ein infizierter und ein gesunder Mensch in einem Innenraum auf kurzer Distanz begegnen, liegt die Ansteckungsgefahr demnach auch nach 20 Minuten bei gut einem Promille (0,1 Prozent). Voraussetzung sei der korrekte Sitz der FFP2- oder KN95-Maske, schreibt das Team in den "Proceedings" der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften. Bei schlecht sitzenden FFP2-Masken liege das Infektionsrisiko im gleichen Szenario bei rund vier Prozent.
Einzelhandel hält neue Regeln für Geschäfte für verfassungswidrig
10:41 Uhr
Der baden-württembergische Einzelhandel sieht sich durch die landesweite Einschränkung für ungeimpfte Kunden und zusätzliche Kontrollen unzulässig benachtteiligt. Die Hauptgeschäftsführerin des Handeslverbands Baden-Württemberg (HBW), Sabine Hagmann, sagte, beides sei nicht zielführend und verfassungswidrig. Zudem gingen die Maßnahmen weit über einen zumutbaren Akt der Solidarität hinaus. "Mit der Einführung der 2G-Regel für den gesamten Einzelhandel muss der Handel in Baden-Württemberg, der in den letzten 20 Monaten bereits zahlreiche Sonderopfer für die Gesellschaft erbracht hat, einen weiteren Schlag ins Gesicht hinnehmen." Die Verbandschefin rechnet nach eigenen Worten mit einem Schaden von rund 750 Millionen Euro, benennt aber keinen Zeitraum dafür. Sie forderte für die Branche "zwingende Sonder-Ausgleichszahlungen".
Neue Corona-Verordnung in BW
9:21 Uhr
In Baden-Württemberg gelten ab heute noch strengere Corona-Regeln. Zu vielen Bereichen haben nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt, die einen negativen Corona-Test vorweisen können. 2G Plus gilt zum Beispiel in Restaurants, Zoos, Museen und Fitnessstudios. Wer eine Booster-Impfung hat, braucht keinen zusätzlichen Test.
Einkaufen in BW nur noch geimpft oder genesen
9:11 Uhr
Galt bisher nur in Kreisen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 500 die 2G-Regel im Einzelhandel, so hat die baden-württembergische Landesregierung gemäß der Bund-Länder-Beschlüsse vom Donnerstag diese Maßnahme nun ausgeweitet. Seit Samstag dürfen ungeimpfte und nicht von Corona genesene Menschen nur noch Geschäfte der Grundversorgung betreten. Wie in der Gastronomie muss auch das Personal im Einzelhandel überprüfen, ob die Kundinnen und Kunden einen Impf- oder Genesenennachweis haben.
Ordnungsämter stoßen bei Kontrollen an ihre Grenzen
6:34 Uhr
Bei den Corona-Kontrollen stoßen die Ordnungsämter in vielen Kommunen in Baden-Württemberg an ihre Grenzen. Es fehle an Kapazitäten für die zusätzlichen Aufgaben, sagte Christopher Heck vom Gemeindetag. "Man kommt an die Grenzen der Durchführbarkeit." Außerdem würden die kommunalen Beamten als Kontrolleure nicht so stark akzeptiert wie die Polizei. Auch Sebastian Ritter vom Städtetag Baden-Württemberg sagte: "Menschen in Uniform haben eine ganz andere Wirkung auf Bürgerinnen und Bürger." Die Ordnungsämter der Städte und Gemeinden fordern deshalb eine bessere Zusammenarbeit mit der Landespolizei.
STIKO-Chef Mertens rät zu Boosterimpfungen
6:31 Uhr
Der Chef der Ständigen Impfkommission (STIKO), Thomas Mertens, hat zu Boosterimpfungen geraten - auch wenn wegen der Omikron-Variante des Coronavirus vielleicht bald ein neuer Impfstoff benötigt wird. Boostern lohne sich auf jeden Fall. Der Kampf gegen die Delta-Variante gehe weiter, so Mertens gegenüber der "Rheinischen Post". Es ist noch nicht klar, ob der jetzige Impfstoff für die neue Variante verändert werden muss.
Inzidenz in Deutschland aktuell bei 442,7
6:02 Uhr
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen verharrt auf relativ hohem Niveau. Das Robert-Koch-Institut beziffert sie aktuell mit 442,7 - nach 442,1 am Freitag. Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI rund 64.500 Neuinfektionen innerhalb eines Tages. 378 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus.
Pandemie trifft Obdachlose im Winter mit voller Wucht
5:57 Uhr
Die kalte Jahreszeit und die starke Ausbreitung des Coronavirus stellen Menschen ohne eine Wohnung auch in diesem Winter vor erhebliche Probleme. Es gebe zu wenig Platz in den Unterbringungen und nicht ausreichend Geld für die Hygieneausrüstung, sagte Gabriele Kraft von der Diakonie Württemberg. Gerade weil viele Wohnungslose schon vorerkrankt oder geschwächt seien, seien zuverlässige PCR-Tests und Masken wichtig. Finanziell könnten momentan aber nur preiswertere Schnelltests angeboten werden. Trotz der steigenden Nachfrage wegen der Kälte können viele Einrichtungen außerdem nicht alle Betten belegen. Die Abstandsregeln müssten eingehalten werden, hieß es beim Caritasverband Bruchsal.
Strobl warnt vor Radikalisierung des Corona-Protests
1:26 Uhr
Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Thomas Strobl (CDU), hat vor einer Radikalisierung der Corona-Proteste im Fall einer Impfpflicht gewarnt. Nach den Erkenntnissen des Verfassungsschutzes könne man davon ausgehen, dass "eine Impfpflicht die aggressive Haltung der Querdenker-Bewegung noch verstärkt", sagte der baden-württembergische Innenminister den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Die Querdenken-Bewegung ist gefährlich für unsere freiheitliche Demokratie, und sie wird noch gefährlicher", sagte Strobl. Im Kampf gegen Corona sei es aber richtig, eine allgemeine Impfpflicht einzuführen. "Auch wenn es eine zunehmende Radikalisierung geben sollte: Wir lassen uns von Extremisten, Verschwörungsideologen und Antisemiten nicht abhalten, das Richtige zu tun."