Das war der Samstag in Baden-Württemberg
Studie: Mit UV-C-Strahlung gegen das Coronavirus
18:48 Uhr
UV-C-Strahlung eignet sich, um Covid-19-Erreger in Aerosolen unschädlich zu machen. Das haben Tübinger Virologen gemeinsam mit Ingenieuren der Hochschule Heilbronn herausgefunden. Eine entsprechende Studie ergab, dass bereits geringe UV-C-Dosen dafür ausreichen.
Long-Covid-Institut in Rostock eröffnet
15:15 Uhr
In Rostock ist ein Institut für Menschen, die unter Long-Covid leiden, eröffnet worden. Die Einrichtung solle die Lücken in der bundesweit kaum ausgebauten Versorgungsstruktur für Betroffene schließen und sei damit ein Leuchtturm im Land, sagte die Gesundheitsministerin von Mecklenburg-Vorpommern, Stefanie Drese (SPD). Das "Institut Long Covid" soll Patientinnen und Patienten über den Umgang mit der Erkrankung und über mögliche Behandlungen informieren. Die Einrichtung sei mit dieser Zielsetzung bundesweit einmalig, hieß es. "Wir haben es ja mit einem sehr diffusen Krankheitsbild zu tun, mit unterschiedlichsten Symptomen, bis zu 200 verschiedene", sagte die Initiatorin und Lungenfachärztin Jördis Frommhold. Das private Institut will Betroffene und Kliniken bei der Behandlung beraten. Von Long Covid seien nach Schätzungen in Europa 17 Millionen und in Deutschland 3 Millionen Menschen betroffen, so Frommhold. Long Covid könne unbehandelt zur Erwerbsunfähigkeit führen. "Das können wir uns als Gesellschaft schlicht und einfach nicht leisten", betonte Frommhold.
Lauterbach bedauert Drängen auf schärfere Testpflicht für Schulkinder
14:04 Uhr
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) räumt ein, dass manche der von ihm geforderten Corona-Maßnahmen wohl zu streng gewesen seien. Das sagte er im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Es sei gut, dass er nicht alle seine ursprünglich gesetzten Ziele im neuen Infektionsschutzgesetz habe durchsetzen können. Ursprünglich habe er gewollt, dass Schulkinder strenger getestet würden. Nach scharfer Kritik verpflichtete sich der Bund dazu, die Regelung zurückzunehmen. "Das hätte Kinder zu stark beeinträchtigt. Das sehe ich jetzt auch so." Lauterbach führte seine Einsicht auch auf Gegenwind aus den Reihen der Opposition zurück. Der Minister betonte, dass die Politik sich nicht nach der Wissenschaft richten müsse. "Ich akzeptiere zu 100 Prozent das Primat der Politik. Und das bedeutet, dass politische Entscheidungen auch anders fallen können, als die Wissenschaft empfiehlt. Das ist richtig so." Das bezog Lauterbach auch auf die Entscheidung gegen eine allgemeine Impfpflicht, für die er lange gekämpft hatte.
Ifo-Chef unzufrieden Plänen der Regierung zur Gaspreisbremse
13:42 Uhr
Der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Clemens Fuest, kritisiert das Vorgehen der Bundesregierung bei der geplanten Gaspreisbremse. "Dass die Regierung der Krise entgegentreten will, ist lobenswert, aber sie zäumt das Pferd von hinten auf", sagte Fuest der "Rheinischen Post". "200 Milliarden Euro zusätzliche kreditfinanzierte Ausgaben anzukündigen, ohne die Maßnahmen durchdacht und konzipiert zu haben, ist nicht sachgerecht." Die Regierung hatte am Donnerstag angekündigt, den in der Corona-Pandemie eingerichteten Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) zu reaktivieren und mit Kreditermächtigungen in Höhe von 200 Milliarden Euro auszustatten. Damit soll unter anderem die Subventionierung eines "Basisverbrauchs" an Gas finanziert werden. Die Details sind aber noch offen.
Umfrage: Verständnis für Maskenpflicht in Bus und Bahn
11:10 Uhr
Die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen bleibt auch mit der neuen Corona-Verordnung, die ab heute gilt, bestehen. In Karlsruhe halten sich die meisten an die Regeln - lediglich etwa zwei Prozent der Fahrgäste werden laut Karlsruher Verkehrsverbund ohne Maske angetroffen. In einer SWR-Umfrage hat der überwiegende Teil der Befragten auch Verständnis für das Festhalten an der Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr.
Heil stellt Verlängerung des Corona-Kurzarbeitergeldes in Aussicht
9:09 Uhr
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hält eine weitere Verlängerung des Corona-Kurzarbeitergeldes für möglich. Die vereinfachten Regeln zur Kurzarbeit würden laut Verordnung erst einmal bis zum Ende des Jahres gelten, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Aber die Kurzarbeit wird so lange zur Verfügung stehen, wie sie gebraucht wird", kündigte Heil an. "Wir werden die Bundesagentur für Arbeit mithilfe des Bundeshaushalts in der gesamten Krisenzeit handlungsfähig halten." Die Kurzarbeit sei in der Corona-Krise die "stabilste Brücke über ein tiefes wirtschaftliches Tal" gewesen und habe Millionen von Arbeitsplätzen gesichert, sagte der Arbeitsminister.
Forschende finden mRNA-Impfstoff in Muttermilch
6:36 Uhr
Mediziner haben kurz nach der Corona-Impfung bei stillenden Müttern Spuren des mRNA-Präparats in Muttermilch nachgewiesen - sowohl die Forschenden selbst als auch deutsche Expertinnen und Experten raten aber Stillenden weiterhin zu einer Immunisierung. Ein Team des NYU Langone Hospital in New York hatte in einer kleinen Studie Milchproben von elf Frauen analysiert, die zuvor die mRNA-Präparate entweder von Moderna oder von Biontech/Pfizer erhalten hatten. Möglicherweise würden Nanopartikel, die die mRNA enthalten, über die Blutbahn oder das Lymphsystem zu den Brustdrüsen gelangen, spekulieren die Forschenden. Ob die mRNA noch aktiv war, also theoretisch zur Bildung von Proteinen führen könnte, prüfte die Studie nicht. Sicherheitsbedenken leiten die Fachleute aus dem Nachweis nicht ab. Stillen sei auch nach einer mRNA-Impfung gegen Covid-19 sicher, hieß es weiter.
Intensivmediziner-Präsident warnt vor Engpässen beim Personal
5:24 Uhr
Der Präsident der Intensivmediziner-Vereinigung DIVI, Gernot Marx, hat vor Engpässen auf den Intensivstationen gewarnt. Die größte Sorge gelte, wie auch schon in diesem Sommer, den vielen Ausfällen von Mitarbeitern durch Corona-Erkrankungen oder Quarantäne, sagte Marx dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland". "Ohne Mitarbeiter kann der reguläre Betrieb auf den Intensivstationen nicht aufrechterhalten werden." Trotz steigender Corona-Inzidenz erwartet Marx keinen dramatischen Anstieg an Patienten auf den Intensivstationen. Zwar werde man "in den nächsten Wochen wieder mehr und mehr Patienten im Krankenhaus sehen", so Marx. Die meisten Patienten würden aber eher auf den Normalstationen erwartet. "Wir erwarten also anteilig viel weniger schwerkranke Patienten."
Bundesweite Inzidenz steigt auf 497
4:55 Uhr
In Deutschland steigt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) die Zahl der bekannten Infektionen um 73.856 auf über 33,38 Millionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 497 von 466 am Vortag. Das RKI meldet 116 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Corona-Virus. Die bekannte Gesamtzahl liegt damit bei 150.064.
Neue Corona-Verordnung tritt in BW in Kraft
2:50 Uhr
Ab heute gelten in Deutschland die neuen Corona-Regeln. In Baden-Württemberg gibt es nur wenige Änderungen. In Bussen und Bahnen im öffentlichen Nahverkehr im Land gilt weiter die Maskenpflicht. Diese gilt ebenso weiterhin bundesweit in Fernzügen, Kliniken und Arztpraxen, in Flugzeugen gilt sie dagegen nicht mehr. Verschärft hat der Bund die Corona-Regeln in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Auch Patientinnen und Patienten beziehungsweise Bewohner und Bewohnerinnen müssen ab jetzt eine FFP2-Maske tragen, sobald sie sich in einem Gemeinschaftsbereich aufhalten. Lockerungen gibt es für Kinder und Jugendliche im Land: Sie müssen nach einer fünftägigen Corona-Quarantäne keinen negativen Test mehr vorlegen. Eine Neuerung gibt es beim Verdienstausfall: Künftig erhalten nur noch Menschen eine Entschädigung vom Staat, die drei Corona-Impfungen oder zwei Impfungen plus eine Infektion nachweisen können.