Das war der Mittwoch in Baden-Württemberg
Mediziner sieht keine Belastungsgrenze für Kliniken
23:15 Uhr
Jan Steffen Jürgensen, der medizinische Vorstand im Klinikum Stuttgart, geht davon aus, dass die Herbstwelle die Krankenhäuser in diesem Jahr nicht mehr an die Belastungsgrenze bringen wird. Das sagte er in einem Gespräch mit SWR Aktuell.
Airlines müssen Flughafen-Slots wieder stärker nutzen
19:00 Uhr
Die Regelung soll für fairen Wettbewerb sorgen: Will eine Fluggesellschaft in der EU ihre Start- und Landerechte an einem beliebten Flughafen behalten, muss sie diese auch nutzen. Während der Corona-Pandemie war diese Vorgabe teils ausgesetzt worden, um Leerflüge zu vermeiden. Künftig müssen die Airlines ihre Slots wieder stärker nutzen. Darauf haben sich die Vertreter der EU-Staaten heute geeinigt. Im Normalfall liegt die Nutzungsquote bei 80 Prozent, für diesen Winter soll eine leicht reduzierte Quote von 75 Prozent gelten.
Inzidenz in BW knapp unter 800
18:38 Uhr
Die 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg steigt weiter an. Laut Landesgesundheitsamt (LGA) liegt sie bei 796,5 (Stand: 16 Uhr) und damit fast doppelt so hoch wie am Mittwoch vor einer Woche - da lag sie bei 400,1. Dem LGA wurden seit gestern 19.516 Neuinfektionen gemeldet. 11 weitere Personen starben am oder mit dem Coronavirus. Auf den Intensivstationen werden derzeit 169 Covid-19-Patientinnen und -patienten behandelt, laut DIVI-Intensivregister sind dadurch 8,4 Prozent der Intensivbetten belegt.
Saarland ruft zur Kontaktreduzierung auf
17:15 Uhr
Der saarländische Gesundheitsminister Magnus Jung (SPD) und Gesundheitsexperten haben angesichts stark gestiegener Corona-Infektionszahlen im Saarland zu Schutzmaßnahmen aufgerufen. Sie sprachen sich heute in Saarbrücken für reduzierte Kontakte, das Tragen von Masken in Innenräumen, das Arbeiten im Homeoffice und häufigere Tests aus. Für eine Verschärfung der Corona-Regeln - etwa mit einer Ausweitung der Maskenpflicht - fehlt dem Land offenbar aktuell noch die rechtliche Handhabe. Jung verwies sowohl auf das Bundesinfektionsschutzgesetz als auch auf mehrere Urteile des Oberverwaltungsgerichtes im Saarland. Demnach müsse man vor der Anordnung weiterer Maßnahmen nachweisen, dass "kein milderes Mittel" möglich sei. "Das heißt, es muss vorher schon alles Mögliche probiert worden sein, und wir müssen vor allen Dingen den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit beachten", so der Minister.
Lauterbach lässt Verlängerung der Einrichtungsimpfpflicht offen
16:53 Uhr
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat offen gelassen, ob die einrichtungsbezogenen Impfpflicht im Gesundheits- und Pflegebereich zum Jahresende ausläuft oder verlängert wird. "Wir werden von dem Verlauf der Herbst- und Winterwelle abhängig machen, wie wir mit der einrichtungsbezogenen Impfpflicht umgehen", sagte er heute bei der Regierungsbefragung im Bundestag auf die Frage, ob er das Gesetz auslaufen lassen oder verlängern wolle. Die einrichtungsbezogene Impfpflicht gilt seit Mitte März. Die Gesundheitsämter können Tätigkeits- oder Betretungsverbote für Beschäftigte von Kliniken oder Pflegeeinrichtungen aussprechen, wenn diese auch nach Aufforderung keinen Impf- oder Genesenennachweis vorlegen oder kein Attest haben, das sie von einer Corona-Impfung befreit. Die gesetzliche Grundlage für die Impfpflicht läuft zum Jahresende aus. An der Regelung hatte es immer wieder Kritik gegeben, unter anderem wegen des Aufwands bei der Durchsetzung der Impfpflicht.
Herbstwelle: Wie ernst ist die Lage?
15:57 Uhr
In vielen Kliniken in Baden-Württemberg gibt es deutlich mehr Patientinnen und Patienten mit einem positiven Corona-Test, als noch vor wenigen Tagen. Die Hospitalisierungsinzidenz in Krankenhäusern im Land steigt, teilweise müssen Operationen wegen Corona wieder verschoben werden. Trotzdem geben Experten Entwarnung.
Münchens OB verteidigt Vorgehen bei Oktoberfest
15:32 Uhr
Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat sein Vorgehen rund um das Oktoberfest verteidigt und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) kritisiert. "Herr Lauterbach hat auf meine explizite Nachfrage im April, ob es Zugangsbeschränkungen geben könnte, geantwortet, dass es dazu keine rechtlichen Möglichkeiten gibt und auch für Herbst keine zu erwarten sind", sagte Reiter heute. Damit sei es nicht möglich gewesen, wie von Reiter nach eigenen Worten präferiert, nur frisch getestete Besucher auf das Festgelände zu lassen. "Der Bund und auch der Freistaat haben nicht den Mut gehabt, hier die Voraussetzungen zu schaffen." Zudem habe Lauterbach "mehrmals deutlich gemacht, dass er keinen harten belastbaren Grund sehe, die Wiesn abzusagen. Insofern wundern mich seine aktuellen Äußerungen schon", kritisierte Reiter seinen Parteikollegen. Lauterbach hatte unter anderem zuletzt mehrfach kritisiert, dass es keine Tests vor den Bierzelten gegeben habe.
Virologe zieht fünfte Corona-Impfung für ältere Menschen in Betracht
14:55 Uhr
Der Virologe Martin Stürmer hat im Gespräch mit dem SWR eine fünfte Corona-Impfung für ältere Menschen thematisiert. "Was die Ständige Impfkommission empfiehlt, sollte definitiv wahrgenommen werden. Ich würde auch soweit gehen und tatsächlich auch eine fünfte Impfung für ältere Menschen in Betracht ziehen", so der Virologe. Mit dem aktuellen Impfstoff, der an die Omikron-Varianten BA4 und BA5 angepasst wurde, hätte man eine gute Möglichkeit die kommende Welle abzuflachen, so Stürmer.
EU-Gesundheitsexperten warnen vor Doppellast
14:40 Uhr
Vor der anstehenden Grippe-Saison warnen führende europäische Fachleute vor einer erwarteten Doppelbelastung durch Corona- und Grippe-Infektionen. Dass Corona und Grippe möglicherweise gleichzeitig im Umlauf sein werden, erhöhe für Anfällige das Risiko schwerer Erkrankungen und Todesfälle, so führende Vertreter der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der EU-Gesundheitsbehörde (ECDC) und EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides in einer gemeinsamen Mitteilung. Dies wiederum erhöhe die Wahrscheinlichkeit, dass Krankenhäuser und das Gesundheitswesen nach drei ermüdenden Jahren an der Pandemiefront wieder unter Druck geraten könnten. Impfungen zählten nach wie vor zu den wirkungsvollen Werkzeugen gegen Corona- wie Grippeviren, unterstrichen die drei.
WHO sieht Europa vor weiterer Corona-Welle
14:25 Uhr
Europa steht nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der europäischen Gesundheitsbehörde (ECDC) vor einer neuen Corona-Welle. "Wir sind zwar nicht mehr dort, wo wir vor einem Jahr waren, aber es ist klar, dass die Covid-19-Pandemie noch nicht vorbei ist", erklären WHO-Europadirektor Hans Kluge und die ECDC-Direktorin Andrea Ammon gemeinsam. Die nach Regionen aufgeschlüsselten Daten der WHO zeigten, dass nur in Europa in der Woche bis zum 2. Oktober ein Anstieg der Fälle verzeichnet wurde und zwar um acht Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Millionen Menschen in Europa seien immer noch nicht geimpft, erklären die WHO und die ECDC und riefen vor dem erwarteten Anstieg der saisonalen Grippefälle sowohl zu Grippe- als auch Corona-Impfungen auf.
Lauterbach appelliert bei Corona an Verantwortung der Länder
14:20 Uhr
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat angesichts wieder steigender Corona-Zahlen die Länder dazu aufgerufen, die Möglichkeiten für Schutzmaßnahmen nach dem Infektionsschutzgesetz zu nutzen. Damit habe man die Länder in die Lage versetzt, auf Grundlage der vorhandenen Daten Infektionsschutzmaßnahmen vorzunehmen, "insbesondere die Maskenpflicht in den Innenräumen einzuführen", sagte der SPD-Politiker bei einer Regierungsbefragung im Bundestag. Lauterbach appellierte an die Länder, "die Verantwortung auch wahrzunehmen". Er gehe von einem verantwortungsvollen Handeln aus.
Krankenhäuser in Calw und Böblingen machen hohe Verluste
14:05 Uhr
Die Landräte aus Calw und Böblingen schlagen Alarm. Ihre Krankenhäuser machen dieses Jahr mehr als doppelt so viel Verlust wie vor der Corona-Pandemie. Sie wollen Hilfen vom Bund.
Krankenhausgesellschaft für Maskenpflicht bei hohen Corona-Zahlen
13:18 Uhr
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hat sich bei stark steigenden Corona-Zahlen für die Wiedereinführung von strengeren Schutzmaßnahmen wie etwa der Maskenpflicht in Innenräumen ausgesprochen. Die Bundesländer seien aufgefordert, die Infektionslage in den Regionen zu prüfen. Dann müsse aus dem Instrumentenkasten, den das Infektionsschutzgesetz biete, gegebenenfalls auch Maßnahmen ergriffen werden, sagte der Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß in Berlin. Die Maskenpflicht sei eine wirksame Maßnahme, massenhafte Infektionen in Innenräumen, wo mehr Menschen ohne Abstand zusammenkämen, zu vermeiden, so Gaß. Laut Infektionsschutzgesetz können die Bundesländer selbst je nach Corona-Lage über solche Maßnahmen entscheiden.
Trainer Streich nach Infektion zurück im Freiburg-Training
12:50 Uhr
Trainer Christian Streich ist beim SC Freiburg nach überstandener Corona-Infektion wieder auf den Platz zurückgekehrt. Der 57-Jährige leitete am Mittwoch das Abschlusstraining des Fußball-Bundesligisten vor der Reise zum Europa-League-Gruppenspiel beim FC Nantes. Auch Streichs Assistenten Lars Voßler und Florian Bruns, die ebenfalls positiv auf das Coronavirus getestet worden waren, standen beim Training am Mittwoch wieder auf dem Rasen. Der einzige Co-Trainer, der nach Club-Angaben aktuell noch ausfällt, ist Patrick Baier.
Gastronomen: Lockdown 2021 von Politik zu wenig berücksichtigt
12:45 Uhr
Betreiberinnen und Betreiber von Gastro-Betrieben fürchten, dass die Politik die Folgen des Corona-Lockdowns 2021 vergessen könnte. Gastronomen könnten trotz der Gaspreisbremse auf einem Großteil der Energiekosten sitzen bleiben, kritisiert Thomas Aurich, Heilbronner Stadtverbandsvorsitzender der DEHOGA.
Cybermobbing hat laut Studie seit Pandemie zugenommen
12:00 Uhr
Laut einer Studie des Bündnisses gegen Cybermobbing in Kooperation mit der Techniker Krankenkasse, haben viele Schülerinnen und Schüler den Eindruck, dass Cybermobbing während der Pandemie zugenommen hat. 65 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen waren dieser Meinung. Auch etwa die Hälfte der befragten Eltern und Lehrkräfte bestätigten dies (jeweils 46 Prozent). Durch den Onlineunterricht und die Kontaktbeschränkungen hätten die Kinder noch mehr Zeit im Internet verbracht - und auch das Mobbing sei noch stärker dorthin gewandert, schreiben die Autoren der Studie. Sie fordern deshalb stärkere Präventionsangebote an Schulen. Laut der Studie ist bereits jeder sechste der Schülerinnen und Schüler (16,7 Prozent) schon einmal von Cybermobbing betroffen gewesen.
Reisebranche: Umsatz unter Vor-Corona-Niveau
11:20 Uhr
Der Deutsche Reiseverband (DRV) hat seine vorläufige Jahresbilanz vorgestellt. Für das Ende Oktober ablaufende Reisejahr rechnet der Verband mit einem Umsatzminus von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Grund dafür seien die Corona-Reisebeschränkungen, die im vergangenen Winter noch galten. Im Sektor der Pauschalreisen hätten die Umsätze zuletzt nur noch fünf Prozent unter Vor-Corona-Niveau gelegen, so der DRV. Da die Monate September und Oktober noch nicht vollständig ausgewertet sind, könnte dieser Rückstand bis zum Ende der Saison sogar noch aufgeholt werden.
Preise für Flugtickets steigen
6:36 Uhr
Fliegen hat sich im Sommer überdurchschnittlich stark verteuert. Nach Daten des Statistischen Bundesamtes stiegen die Ticketpreise in Deutschland im Reisemonat August im Schnitt um bis zu 12,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Zum Vergleich: Die jährliche Inflationsrate lag im August bei 7,9 Prozent. Vor allem teures Kerosin, aber auch Personalengpässe treiben die Preise in die Höhe. Reisende müssen sich angesichts stark gestiegener Produktionskosten und dauerhafter Corona-Probleme vorerst auch künftig auf höhere Ticketpreise einrichten.
Bundesweite 199 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona
5:39 Uhr
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Mittwochmorgen mit 799,9 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 787,5 gelegen (Vorwoche: 414,0; Vormonat: 216,0). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 136.748 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 133.532) und 199 Todesfälle (Vorwoche: 128) innerhalb eines Tages.
Krankenhäuser warnen vor Überlastung
0:01 Uhr
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hat vor einer Überlastung der Kliniken aufgrund der steigenden Zahl von Corona-Neuinfektionen gewarnt. "Wir haben erhebliche Zuwächse bei den Covid-positiven Patienten. Im Vergleich zur Vorwoche ist die Belegung um 50 Prozent gestiegen", sagte der Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (Mittwoch). "Mit rund 19.000 positiv getesteten Patienten liegen wir aktuell so hoch wie zu Spitzenzeiten der Sommerwelle." Zusätzliche Probleme bereiteten den Krankenhäusern die hohen Personalausfälle, die durch Corona und andere Atemwegserkrankungen verursacht würden. Auch bedeute die Zunahme der Covid-Patienten einen größeren Aufwand beim Infektionsschutz - "und somit Mehrarbeit, also wieder eine höhere Belastung für das Personal".