Das war der Montag in Baden-Württemberg
Lebenszufriedenheit der Abiturienten während Pandemie stark gesunken
18:35 Uhr
Der Rückgang der Lebenszufriedenheit zu Beginn der Pandemie sei so hoch gewesen wie in einem Kriegsgebiet, sagen Forschende der Universität Bamberg. Sie hatten für die Studie Angaben von rund 8.000 Abiturientinnen und Abiturienten in mehreren Bundesländern zwischen Herbst 2019 und Herbst 2021 ausgewertet. Nach den ersten Schulschließungen seien Angststörungen und Depressionen bei den Jugendlichen deutlich häufiger vorgekommen. Zwar habe sich das Wohlbefinden nach dem Schulabgang verbessert aber nicht mehr das Vor-Corona-Niveau erreicht.
Zahl der Neuinfektionen in BW gestiegen
18:02 Uhr
Fast doppelt so viele Neuinfektionen wie noch vor einer Woche wurden in Baden-Württemberg am Montag den Behörden gemeldet. 10.232 Menschen haben sich laut Landesgesundheitsamt mit dem Virus neu infiziert (Stand 16 Uhr). 5.836 waren es am 19. September, der Schnitt lag in der vergangenen Woche bei 5.678. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist auf 273,6 gestiegen. Weiterhin niedrig bleibt die Zahl der Corona-Patientinnen und -Patienten auf den Intensivstationen. Ihr Anteil liegt bei 3,4 Prozent.
Heidelberger Virologe rechnet mit keiner großen Corona-Welle im Winter
17:15 Uhr
Trotz der leicht steigenden Corona-Zahlen rechnet der Heidelberger Virologe Marco Binder für den Winter nicht mit einer großen Corona-Welle. "Ich bin ziemlich optimistisch, dass auch die kommenden Varianten die Todesfallzahlen nicht wieder in die Höhe schnellen lassen", sagte er am Montag im Gespräch mit dem SWR. Der Grund dafür liege in der Art, wie unser Immunsystem arbeitet. Bei neuen Varianten verändert sich die Oberfläche des Virus, die erste Immunantwort der Antikörper laufe in dem Fall weitgehend ins Leere. Dann aber greife die zweite Immunantwort gegen innere Bestandteile des Virus, bei der die sogenannten T-Zellen infizierte Körperzellen entdecken und unschädlich machen können. Daher glaubt Binder, dass "vor allem durch die Impfung, aber auch durch durchgemachte Infektionen weiterhin ein ordentlicher Schutz vor schweren Krankheitsverläufen" besteht.
USA: BioNTech und Pfizer beantragen Notfallzulassung für Kinder-Omikron-Booster
13:55 Uhr
Das Mainzer Unternehmen BioNTech und sein Partner Pfizer haben für ihre an die Omikron-Untervarianten BA.4/BA.5 angepasste Auffrischungsimpfung eine Notfallzulassung in den USA zum Einsatz bei Kindern zwischen fünf und elf Jahren beantragt. Ein Antrag zur Erweiterung der Marktzulassung in der EU für diesen Impfstoff in dieser Altersgruppe soll in den nächsten Tagen auch bei der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA eingereicht werden, wie die Unternehmen mitteilen. Als Booster ab zwölf Jahren hat das Vakzin in der EU und den USA bereits grünes Licht erhalten.
Tübinger Uniklinik-Chef hält Personal-Testpflicht für unsinnig
12:07 Uhr
Die im Infektionsschutzgesetz vorgesehene Testpflicht für Krankenhaus-Beschäftigte stelle für die Kliniken ein nicht zu lösendes Problem dar, so Michael Bamberg, der Leitende Ärztliche Direktor der Tübinger Uniklinik. Jeden Tag kämen 7.000 bis 8.000 Beschäftigte in die Klinik, um die Patienten zu versorgen. Die müssten vorher in Testzentren oder unter Aufsicht getestet werden.
Bundesinnenministerin Faeser mit Corona infiziert
11:53 Uhr
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat sich erstmals seit Beginn der Pandemie mit dem Coronavirus infiziert. Auf Twitter schrieb sie am Montag: "Jetzt hat mich Corona auch erwischt, zum ersten Mal. Das Virus bleibt tückisch. Passt alle in diesem Herbst gut auf Euch auf!" Faeser hätte an diesem Dienstag an einer gemeinsamen Sitzung der Innen- und Justizminister in München teilnehmen sollen.
Bundeskanzler Scholz positiv auf Corona getestet
11:30 Uhr
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist am Montag positiv auf Corona getestet worden. Er habe milde Erkältungssymptome und sich sofort in Isolation begeben, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit. "Die öffentlichen Termine dieser Woche werden abgesagt, interne Termine sowie die angesetzte Zusammenkunft mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder will der Bundeskanzler virtuell wahrnehmen", so der Regierungssprecher. Scholz war am Sonntag von einer zweitägigen Reise in die Golfstaaten zurückgekehrt. Vor Antritt der Reise hatte er einen PCR-Test gemacht, der negativ war. Am Sonntag war er nach Angaben aus Regierungskreisen ein weiteres Mal negativ getestet worden.
Flughäfen: Nachfrage erholt sich kräftig
11:28 Uhr
Die deutschen Flughäfen haben nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (AVD) bis Ende August einen Teil des Einbruchs während der Corona-Krise wettgemacht. Im Zeitraum von Januar bis August reisten mehr als 104,8 Millionen Passagiere über deutsche Flughäfen an und ab, so der Branchenverband AVD. Das waren 177,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Zum Vergleichszeitraum des Vorkrisenjahrs 2019 fehlten allerdings noch 37,5 Prozent. "Die hochdynamische Erholung in der Nachfrage insbesondere nach touristischen Reisen zeigt, dass der Wunsch nach Mobilität und Urlaubsreisen ungebrochen ist", sagte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel.
Scheitert weiteres Impfstoffprojekt von Valneva?
9:05 Uhr
Der französisch-österreichische Biotechkonzern Valneva wird womöglich keinen zweiten Anlauf für einen Covid-19-Impfstoff nehmen. Valneva befinde sich zwar in laufenden Gesprächen mit einem potenziellen Partner über einen Impfstoff der zweiten Generation, diese könnten aber mehrere Monate dauern und möglicherweise nicht erfolgreich sein, warnte der Konzern. Das Unternehmen werde nur einen solchen Impfstoff herstellen und in den Aufbau von Produktionskapazitäten investieren, wenn es die erforderliche Finanzierung erhalte. Der Totimpfstoff von Valneva gegen Covid-19 war Ende Juni in der EU zugelassen worden. Die Europäische Kommission schrumpfte den Liefervertrag wenige Wochen später drastisch auf bis zu 2,5 Millionen Dosen von einst 60 Millionen ein. Grund dafür waren unter anderem Verzögerungen im Zulassungsverfahren und eine geringere Impfstoffnachfrage, die durch ein Überangebot an Vakzinen in der EU verursacht wurde. Die Produktion wurde von Valneva inzwischen gestoppt.
Amazon meldet starkes Wachstum in Corona-Krise
6:25 Uhr
Der US-Konzern Amazon meldet ein schnelles Wachstum seines deutschen Online-Marktplatzes in der Corona-Krise: Demnach haben die gut 45.000 angeschlossenen kleinen und mittleren Händler im vergangenen Jahr 750 Millionen Produkte über Amazon verkauft, gut 100 Millionen mehr als 2020. Eine wachsende Zahl von Produkten wird demnach ins Ausland verkauft, wie Amazon Deutschland mitteilte. Die Exportumsätze stiegen demnach auf 4,25 Milliarden Euro, im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von mehr als zehn Prozent. Der starke Umsatzwachstum hängt mit den monatelangen Lockdowns während der Pandemie zusammen.
Lehrergewerkschaften warnen vor Schulschließungen bei hohem Krankenstand
0:19 Uhr
Bildungsgewerkschaften warnen vor Unterrichtsausfällen oder sogar Schulschließungen, falls in einer möglichen neuen Corona-Welle viele Lehrerinnen und Lehrer erkranken. Der Bundesvorsitzende des Verbands Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Montag): "Wenn der Schutz und damit die Gesundheit der Lehrkräfte nicht hinreichend beachtet wird, werden die Schulschließungen vor dem Hintergrund des bereits ohnehin schon dramatischen Personalmangels, bei entsprechendem Krankenstand von ganz allein kommen." Die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Maike Finnern, sagte dem RND, beim derzeitigen Personalmangel seien krankheitsbedingte Lücken nicht mehr zu kompensieren. Der VEB-Vorsitzende Beckmann unterstrich, die Offenhaltung von Schulen und Kitas müsse oberste Priorität haben. Das Infektionsschutzgesetz bleibe deutlich hinter den Erwartungen zurück. Das Gesetz sieht für Herbst und Winter vor, dass die Länder an Schulen und Kitas Corona-Tests vorschreiben können. Ab Klasse fünf ist auch eine Maskenpflicht in Schulen möglich, soweit dies "zur Aufrechterhaltung eines geregelten Präsenz-Unterrichtsbetriebs erforderlich ist". Schulschließungen soll es als Corona-Schutzmaßnahme nicht mehr geben.