Das Coronavirus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Freitag, 26. August 2022

Stand

Das war der Freitag in Baden-Württemberg

Unternehmen in Oberschwaben blicken gelassen auf mögliche Homeoffice-Pflicht

19:59 Uhr

Während der Interessenverband Unternehmen Baden-Württemberg die Pläne zu einer Rückkehr der Homeoffice-Pflicht aus der Politik kritisiert, reagieren die Unternehmen in der Region Oberschwaben positiver. Anfragen des SWR ergaben, dass mehrere Unternehmen besonders in Bereichen wie dem Marketing schnell ins Homeoffice wechseln könnten und dies teilweise noch immer tun. Arbeitgeber sollen laut Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) wieder verpflichtet werden, Beschäftigten zum Schutz vor Corona-Infektionen anzubieten, von zu Hause aus zu arbeiten.

Weniger Corona-Fälle auf Intensivstationen im Land

19:50 Uhr

Die Zahl der Patientinnen und Patienten, die in Baden-Württemberg mit Covid-19 auf Intensivstationen behandelt werden müssen, ist im Vergleich zu gestern um 8 auf derzeit 68 Fälle gefallen. Das geht aus aktuellen Daten des Landesgesundheitsamts vom Freitag (Stand: 16 Uhr) hervor. In der Vorwoche waren es noch 83 Personen. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus ist in Baden-Württemberg um acht gestiegen. Innerhalb eines Tages wurden den Behörden insgesamt 2.669 Neuinfektionen gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz ging auf 175,9 zurück. Gestern lag sie noch bei 181,2.

BioNTech: Zulassungsantrag für Omikron-Impfstoff vollständig

17:58 Uhr

Das Mainzer Pharmaunternehmen BioNTech hat seinen Zulassungsantrag für einen angepassten Corona-Impfstoff bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA vervollständigt. Gemeinsam mit seinem amerikanischen Partnerkonzern Pfizer hat BioNTech den Impfstoff an die aktuellen Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 angepasst. Wie die beiden Hersteller mitteilten, besteht der Impfstoffkandidat zur Hälfte aus dem bisherigen Vakzin Comirnaty und zur anderen Hälfte aus einem Botenmolekül, das auf das Spike-Protein der Subtypen BA.4 und BA.5 zugeschnitten ist. Bis auf diese Ergänzung seien alle anderen Bestandteile des Impfstoffs unverändert. Vorklinische Daten zeigen nach Angaben der beiden Hersteller, dass eine Auffrischungsimpfung mit dem angepassten Mittel eine "starke neutralisierende Antikörperantwort" gegen die Subtypen sowie gegen die Subtypen BA.1 und BA.2 und den ursprünglichen Wildtyp-Stamm hervorrief.

Demokratiefeindliche Protestszene laut Stiftung "besser vernetzt als je zuvor"

15:05 Uhr

Die Amadeu Antonio Stiftung warnt Politik und Behörden davor, im Umgang mit der demokratiefeindlichen Protestszene Fehler aus der Corona-Pandemie zu wiederholen. Anlass dafür ist eine aktuelle Analyse zur Protestszene in Deutschland. "Demokratiefeinde sind in Deutschland selbstbewusst wie nie zuvor, und mit ihrer menschenfeindlichen Agenda erreichen sie immer mehr Bürgerinnen und Bürger", sagte der Geschäftsführer der Stiftung, Timo Reinfrank. Die Stiftung wendet sich gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus. Veronika Kracher, die Kanäle und Gruppen von Verschwörungsideologen und Rechtsextremisten in sozialen Medien im Blick hat, warnte: "Die Feinde der Demokratie sind online besser vernetzt als je zuvor." Während der Pandemie sei eine "digitale Propagandamaschine gewachsen, die für jede kommende Krise mobilisiert werden kann".

Homeoffice-Pflicht: BW-Wirtschaftsministerium erwartet "nachvollziehbare Begründung"

14:57 Uhr

Das baden-württembergische Wirtschaftsministerium erwartet in der Debatte um die Rückkehr der Homeoffice-Pflicht eine nachvollziehbare und tragfähige Begründung seitens der Bundesregierung, aus der sich die Verhältnismäßigkeit dieser Maßnahmen ergebe. Das sagte eine Sprecherin des Landesministeriums auf SWR-Anfrage. "Wir gehen davon aus, dass die Entscheidung der Bundesregierung auf der Grundlage einer wissenschaftlichen Abschätzung der Infektionsentwicklung und der damit verbundenen Belastung des Gesundheitssystems erfolgt", so die Sprecherin. Während der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) die Pläne befürwortet, lehnen Unternehmen im Land diese ab. Ab Herbst sollen nach Plänen des Bundesarbeitsministeriums Unternehmen wieder allen Mitarbeitenden anbieten müssen, im Homeoffice arbeiten zu können.

Klage gegen Mainzer Pharmakonzern BioNTech

14:18 Uhr

Der US-Konzern Moderna verklagt den Mainzer Corona-Impfstoff-Hersteller BioNTech und dessen amerikanischen Partner Pfizer wegen Patentverletzung. BioNTech und Pfizer hätten bei der Entwicklung ihres Impfstoffs Technologien kopiert, die Moderna Jahre vor der Pandemie entwickelt habe, erklärte der Konzern. Moderna habe die Klage bei einem US-Bezirksgericht in Massachusetts sowie beim Landgericht Düsseldorf eingereicht und fordere einen unbestimmten Schadenersatz. Mit den Klagen wolle Moderna seine mRNA-Technologieplattform schützen, mit deren Entwicklung das Unternehmen Pionierarbeit geleistet, in die es Milliarden Dollar investiert und die es schon in den Jahren vor der Pandemie patentiert habe, erklärte Moderna-Chef Stephane Bancel.

Pflege will Entlastung bei neuem Infektionsschutzgesetz

13:50 Uhr

Pflegeheime und Sozialstationen in Baden-Württemberg fordern, dass sie mit dem neuen Infektionsschutzgesetz entlastet statt belastet werden. Weil das Gesetz kommenden Montag im Bundestag diskutiert wird, warnten zwei Caritasverbände heute in Stuttgart und Freiburg vor zusätzlichen Belastungen. Die Verbände vertreten rund 400 Einrichtungen. Schon jetzt seien die pandemiebedingten zusätzlichen Aufgaben und der hohe Personalausfall nicht mehr zu kompensieren. Ziel müsse sein, die Arbeitsfähigkeit der Beschäftigten in Pflege sowie Betreuung und Verwaltung zu erhalten. Konkret wollen die Einrichtungen beispielsweise, dass Besucherinnen und Besucher dazu verpflichtet werden, bereits getestet in die Pflegeheime zu kommen, um das Personal von dieser zusätzlichen Aufgabe zu entlasten. Zudem solle das Pflegepersonal bei den prioritären Impfangeboten mit dem neuen Impfstoff berücksichtigt werden.

Tübingen: Ursache für Atemnot bei Corona gefunden? 

10:03 Uhr

Ein Forschungsteam der Universitätsklinik Tübingen hat eine mögliche Ursache für frühe Atemprobleme während einer Covid-19-Infektion gefunden. Einige Corona-Patienten sind schon unmittelbar nach der Infektion kurzatmig. Noch bevor das Coronavirus die Lunge erreicht, können einige Patienten weniger Sauerstoff aufnehmen. Diese frühe Sauerstoffnot entsteht laut dem Tübinger Forschungsteam durch eine Immunreaktion in den Schleimhäuten von Mund, Nase und Luftröhre. Wenn das Virus direkt nach der Infektion auf die Schleimhäute trifft, können sich bei einigen Patienten Antikörper bilden, welche die Lunge aus dem Gleichgewicht bringen, obwohl das Virus die Lunge noch nicht stark geschädigt hat.

Reutlinger Weindorf leidet unter Personalmangel

8:59 Uhr

Das Reutlinger Weindorf ist nach zweijähriger Corona-Pause am Donnerstag wieder an den Start gegangen. Aufgrund der Pandemie fehlt allerdings Personal bei den Wirten, weshalb das Weindorf am Sonntag und Montag geschlossen bleibt. Aufgrund der durch den Ukraine-Krieg gestiegenen Energiekosten sind dieses Jahr auch die Wein- und Essenspreise teurer. Um die 100.000 Besucher werden bei der 35. Auflage des Reutlinger Herbstes erwartet. 

Marktforscher: Menschen greifen häufiger zu billigeren Eigenmarken

7:41 Uhr

Laut dem Marktforschungsunternehmen GfK hatten während der Corona-Pandemie Markenprodukte geboomt, weil die Menschen wegen der geschlossenen Restaurants mehr auf Qualität beim Kochen gesetzt hätten. Doch wegen Inflation und Energiekrise gehe es jetzt nur noch ums Sparen. Nach Angaben der GfK kaufen die Menschen in Deutschland mittlerweile immer weniger Markenprodukte ein und nehmen stattdessen die günstigeren Eigenmarken vom Discounter. Der Marktanteil der Markenhersteller sank von 59 Prozent im Jahr 2021 auf jetzt 56,5 Prozent.

Gewerkschaftsbund begrüßt Pläne für neue Homeoffice-Pflicht

6:46 Uhr

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) befürwortet die Pläne von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD), ab Herbst erneut eine Homeoffice-Angebots-Pflicht einzuführen. "Es ist richtig und gut, dass der Arbeitsminister mit einer Arbeitsschutzverordnung für den Herbst vorsorgt", sagte DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Die Erfahrung zeigt, dass die Homeoffice-Quote trotz hoher Infektionszahlen zurückgeht, wenn Arbeitgebern freigestellt wird, Homeoffice anzubieten." Daher sei es richtig, mögliche Gründe, die einem Homeoffice-Angebot entgegenstünden, eng zu fassen. Gleichzeitig warnte sie vor möglichen Risiken für Beschäftigte im Homeoffice. "Homeoffice kann eine besondere Belastung und Gesundheitsgefahr für Beschäftigte sein." Es müsse daher klar sein, dass Arbeiten zu Hause kein Ersatz für Kinderbetreuung sein dürfe. Für Beschäftigte müsse die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, immer freiwillig bleiben.

RKI: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 263,6

6:20 Uhr

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Freitagmorgen sank die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz von 271,3 am Vortag auf 263,6. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI innerhalb eines Tages 37.343 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 46.724) und 90 Todesfälle (Vorwoche: 169).

Schärfere Regeln? Ärztepräsident für genaue Kriterien

3:20 Uhr

Bei den geplanten Corona-Regeln für den Herbst fordert Ärztepräsident Klaus Reinhardt klare Kriterien, wann schärfere Maßnahmen greifen sollen. "Das in dieser Woche vorgestellte Pandemie-Stufenkonzept ist differenziert und hebt richtigerweise auf die Verhältnismäßigkeit des Mitteleinsatzes ab", sagte der Präsident der Bundesärztekammer der "Rheinischen Post". "Notwendig ist aber, dass das Gesetz erstens um einen klaren Kriterienkatalog ergänzt wird, ab wann schärfere Eindämmungsmaßnahmen gelten." Zweitens müsse sichergestellt sein, dass diese Indikatoren bundesweit gelten "und die gegebenenfalls zu ergreifenden Maßnahmen nicht von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sind."

RKI: Höhepunkt der Welle überschritten

2:01 Uhr

Das Abebben der Omikron-Welle in diesem Sommer zeigt sich auch bei den schweren Corona-Erkrankungen. "Übereinstimmend zeigen diese Daten, dass auch bei schwer verlaufenden Erkrankungen der Höhepunkt der aktuellen Welle überschritten ist", heißt es im Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) zu Covid-19 von Donnerstagabend. Die Autoren beschreiben darin rückläufige Entwicklungen bei der Zahl der Patienten mit Covid-19 auf deutschen Intensivstationen und bei Covid-19-Diagnosen.

Neue Corona-Regeln: DEHOGA befürchtet Umsatzverluste

1:10 Uhr

Der Hotel- und Gaststättenverband kritisiert die geplanten Corona-Maßnahmen für den Herbst scharf. "Mit Blick auf die drohenden Maßnahmen befürchtet die Branche erneut Umsatzverluste wie im letzten Winter", sagt die Hauptgeschäftsführerin des DEHOGA-Bundesverbandes, Ingrid Hartges, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Weil für frisch Getestete laut Ampel-Entwurf eine Ausnahme von der Maskenpflicht gelten soll, fordert sie: "Stattdessen wäre es zu begrüßen, wenn wieder kostenfreie Tests zur Verfügung gestellt und ausreichend Testkapazitäten geschaffen werden." Auch die geplante Homeoffice-Pflicht bezeichnete Hartges als "inakzeptabel".

Freitag, 26. August 2022

Weitere Infos finden Sie hier:

Das Virus und die Folgen Archiv Live-Blog zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Seit dem 10. März 2020 begleitet SWR Aktuell Baden-Württemberg für Sie die Lage im Land rund um das Coronavirus in einem Live-Blog. In unserem Archiv können Sie die Ereignisse multimedial nachverfolgen.

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SWR

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