Das war der Samstag in Baden-Württemberg
Biden negativ auf Corona getestet - Isolation bleibt vorerst
19:50 Uhr
Eine Woche nach seinem Covid-Rückfall ist US-Präsident Joe Biden heute negativ auf das Coronavirus getestet worden. Aus Vorsichtsgründen bleibe Biden aber bis zu einem zweiten negativen Testergebnis weiterhin in Isolation, schrieb Präsidentenarzt Kevin O'Connor in einem vom Weißen Haus veröffentlichten Brief. Der 79-Jährige fühle sich sehr gut. Der US-Präsident war vor rund zweieinhalb Wochen positiv getestet worden und wurde mit dem Covid-Medikament Paxlovid behandelt. Nach sechs Tagen beendete er infolge eines negativen Tests seine Corona-Isolation. Dann fiel am Samstag vergangener Woche erstmals ein Test wieder positiv aus, mehrere solcher Ergebnisse folgten. O'Connor hatte von einem "Rückfall" gesprochen, der bei Patientinnen und Patienten, die mit Paxlovid behandelt wurden, in seltenen Fällen beobachtet werde.
Österreich will Hass im Netz strenger verfolgen
18:43 Uhr
Österreichs Justiz und Sicherheitsbehörden sollen als Reaktion auf den Tod einer Ärztin stärker für den Kampf gegen Hass im Netz gerüstet werden. Justizministerin Alma Zadic kündigte an, dass sie gemeinsam mit Innenminister Gerhard Karner daran arbeiten werde, jeder Polizeidienstelle und Staatsanwaltschaft die nötigen Ressourcen und Werkzeuge zu geben, um alle Opfer ernst zu nehmen und Täterinnen und Täter zeitnah zur Rechenschaft zu ziehen. Die im Kampf gegen die Corona-Pandemie engagierte Ärztin Lisa-Maria Kellermayr war monatelang massiven Morddrohungen aus der Szene der Corona-Gegner ausgesetzt und hatte sich deshalb an die Polizei gewandt. Seit dem Suizid der 36-Jährigen vor rund einer Woche sind Österreichs Behörden mit dem Vorwurf konfrontiert, sich zu wenig um den Fall gekümmert zu haben.
Experte rechnet mit neuen "Querdenker"-Demos
13:18 Uhr
Für den Herbst rechnet der Extremismusforscher Andreas Zick mit erneuten Demonstrationen der "Querdenker"-Szene. Anlässe für neue Protestaktionen könnten erneute Coronamaßnahmen und harte Energiesparmaßnahmen sein, sagte der Leiter des Instituts für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld dem Evangelischen Pressedienst. Die Szene sei nie weg gewesen, sie organisiere sich lediglich neu. Laut Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) ist die Polizei auf neue Proteste vorbereitet.
Ärzte vermuten hohe Corona-Dunkelziffer
12:24 Uhr
Deutschlands Amtsärztinnen und Amtsärzte gehen davon aus, dass die Zahl der Corona-Infektionen weitaus höher ist als offiziell angegeben. Der Vorsitzende des Bundesverbands der Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖDG), Johannes Nießen, schätzt die Corona-Dunkelziffer auf etwa zwei- bis dreimal so hoch wie die offiziellen Zahlen. Das sagte er den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Die amtliche Summe ergibt sich aus den gemeldeten positiven PCR-Tests abzüglich der Verstorbenen. Zunehmend sei es aber so, "dass Personen sich einem Antigentest unterziehen und keinen PCR-Test mehr durchführen", sagte Nießen. "Nur ein Teil derjenigen, die einen positiven Schnelltest haben, machen zur Bestätigung auch einen PCR-Test", bestätigte auch der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt. "Allein deswegen schon ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen", sagte er den Zeitungen.
Experte: "Kinder in Übergangsphasen besonders unterstützen"
10:27 Uhr
Kinder und Jugendliche in besonderen Lebensphasen haben nach Einschätzung von Jörg Fegert, Ärztlicher Direktor der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum Ulm, besonders unter den Corona-Lockdowns gelitten. Das sagte Fegert in einem Gespräch mit dem Deutschlandfunk. "Wir haben das vorhergesehen, nur damals haben wir kein Gehör gefunden", so Fegert. Das sei heute anders. "Jetzt müssen wir die Chance ergreifen, dass wir die Kinder - vorallem die Kinder in Übergangsphasen - besonders unterstützen." Am meisten, so Fegert, hätten jene gelitten, die vom Kindergarten in die Grundschule kommen, in die weiterführende Schule - oder wenn es in den Beruf oder ins Studium gehe. Sozial einfacher sei es, wenn man beispielsweise die gleiche Klasse und seine Kameraden wiedertreffe.
Hitlergruß bei Demo: Staatsanwaltschaft will Berufung einlegen
10:01 Uhr
In dem Fall um den Arzt, der 2020 bei einer Corona-Demonstration im bayerischen Lindau den Hitlergruß zeigte, will die Staatsanwaltschaft Kempten Berufung einlegen, bestätigte sie dem SWR. Der Mann war vom Amtsgericht Lindau freigesprochen worden.
Hausärzte empfehlen 4. Impfung für Gefährdete
3:15 Uhr
Der Deutsche Hausärzteverband ruft ältere Menschen auf, sich ein viertes Mal gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Verbandschef Ulrich Weigeldt sagte der "Rheinischen Post", der Fokus solle jetzt auf den Gefährdeten liegen, weil sich bisher deutlich zu wenige von ihnen zu einer vierten Impfung entschlossen hätten. Dabei müsse aber immer die individuelle Situation des einzelnen Patienten betrachtet werden. "Ob jemand 69 oder 70 ist, wird dabei natürlich nicht die alles entscheidende Frage sein, denn am 70. Geburtstag wird ja kein Schalter umgelegt", sagte Weigeldt. Ein jüngerer Patient mit Vorerkrankungen könne gefährdeter sein als ein 70-Jähriger, der topfit sei.