Das war der Freitag in Baden-Württemberg
Drosten warnt vor Sparkurs in der Forschung
22:11 Uhr
Der Virologe Christian Drosten hat die Bundesregierung davor gewarnt, wegen der Kosten des Ukraine-Kriegs bei der Forschung zu sparen. Im Podcast der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" sprach er am Freitag von "eindeutigen Signalen", dass wegen zusätzlicher Etatbelastungen "das Forschungsbudget in Deutschland reduziert werden wird ab dem nächsten Haushalt". In den USA hingegen würden "jetzt ganz große Programme" zur Pandemie- oder Impfstoffforschung aufgelegt. Drosten führte den Umgang mit den Affenpocken als Beleg dafür an, dass sich die Strukturen hierzulande nicht genug verändert hätten. "Wir brauchen unbedingt das nächste Mal, wenn jetzt so ein möglicherweise pandemisches Problem kommt, sofort eine Registrierung von Patienten in klinischen Beobachtungsstudien, und wir brauchen gleich Kontrollgruppen." Bei den Affenpocken sehe er "da nicht allzu viel an Verbesserungen".
Wie bereitet sich der Bund auf den Corona-Herbst vor?
20:47 Uhr
"Es wirkt wie eine Verschnaufpause zwischen zwei Gutachten, wenn es um die Vorbereitung auf den Corona-Herbst geht. Doch Grüne drängen intern, die FDP bremst eher - und Bundesgesundheitsminsiter Karl Lauterbach (SPD) muss den Moderator geben." Eine Analyse von Corinna Emundts:
Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter - 68 Infizierte auf Intensivstation
18:17 Uhr
Den dritten Tag in Folge ist die Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg gestiegen. Laut Landesgesundheitsamt lag der Wert am Freitag bei 255,5 (Stand: 16 Uhr) und damit um 16,6 höher als am Vortag. Am Freitag vor einer Woche lag die Inzidenz bei 213,5. Außerdem meldete das Landesgesundheitsamt 6.172 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Die Zahl der Covid-19-Patientinnen und -Patienten auf Intensivstationen ging hingegen weiter zurück: Am Freitag wurden noch 68 Infizierte dort behandelt, am Vortag waren es noch 73. Sechs weitere Menschen starben mit oder an Corona. Die Zahl der Todesopfer im Land seit Beginn der Pandemie steigt damit auf 16.188.
Mertens: Corona-Anstieg noch kein Grund zur Sorge
16:47 Uhr
Der aktuell leichte Anstieg der Corona-Infektionen sei kein Grund, sich allzu große Sorgen zu machen. Das sagte der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (STIKO), Thomas Mertens, heute dem SWR. Im Herbst sei allerdings mit einem größeren Anstieg an Neuinfektionen zu rechnen. Eine Impfempfehlung der STIKO gebe es aber noch nicht. Das liege an den vielen Unsicherheiten: Man wisse noch nicht, welche Variante im Herbst dominant sein wird. Sollte es bei der aktuellen Omikron-Variante bleiben, müssten sich wohl nur Risikogruppen impfen lassen. Dann sei denkbar, dass nicht die ganze Bevölkerung eine Impfung benötige, so Mertens.
BW-Gesundheitsministerium bereitet sich auf den Corona-Herbst vor
15:32 Uhr
Mit mehreren digitalen Anhörungen von Expertinnen und Experten will das Gesundheitsministerium die Planungen für das Corona-Management im Herbst starten. Im Juli soll es zunächst einen allgemeinen Austausch mit Medizin-Fachleuten, Kommunen und anderen Akteurinnen und Akteuren geben.
Verband warnt vor erneuter Isolation von Bewohnern in Altenheimen
12:53 Uhr
Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (Bagso) warnt vor Einschränkungen der Bewohnerinnen und Bewohnern in Alten- und Pflegeheimen. Die Besuche in den Einrichtungen müssten auch nach dem Auslaufen der Coronavirus-Testverordnung weiter möglich sein, erklärte der Verband. Die Verordnung regelt die Finanzierung der kostenlosen Bürgertests bis zum 30. Juni. In den Seniorenheimen sind Besuche aktuell nur bei Vorlage eines tagesaktuellen und negativen Corona-Schnelltests möglich. In Pflegeeinrichtungen würden Testmöglichkeiten jedoch häufig nur an bestimmten Wochentagen und in "engen Zeitfenstern" angeboten, beklagte der Verband. In einem Schreiben an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und die Gesundheitsminister der Länder fordert die Bagso die Politik dazu auf, im Falle des Auslaufens der Verordnung dafür Sorge zu tragen, dass Besuche in Pflegeheimen und in Krankenhäusern ungehindert möglich seien. Geschehe dies nicht, drohe erneut eine soziale Isolation von Bewohnerinnen und Bewohnern in den Pflegeeinrichtungen.
Pflegekräfte in Heimen und Kliniken bekommen noch einmal Corona-Bonus
11:57 Uhr
Die in der Corona-Pandemie besonders belasteten Pflegekräfte in Altenheimen und Krankenhäusern erhalten abermals eine Bonuszahlung, die ihre besonderen Leistungen in der Corona-Pandemie honorieren soll. Neben dem Bundestag billigte am Freitag auch der Bundesrat das Pflegebonusgesetz. Maximal 550 Euro erhalten Vollzeitbeschäftigte in der direkten Altenpflege und Betreuung. Bis zu 370 Euro bekommen Beschäftigte, die für Einrichtungen der Altenpflege tätig sind und mindestens 25 Prozent ihrer Arbeitszeit für Pflegebedürftige aufwenden. Deutlich mehr bekommen Fachkräfte in den Krankenhäusern, die besonders wegen der Corona-Pandemie belastet sind. Hier soll der Betrag bei etwa 1.700 Euro liegen, bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf den Intensivstationen sogar bei rund 2.500 Euro. Ausgezahlt werden soll der Bonus ab dem 30. Juni und spätestens bis zum 31. Dezember 2022 über die Arbeitgeber.
Lehrerverband fordert Grundlagen für Maskenpflicht im Herbst
11:31 Uhr
Der Lehrerverband hat wegen der erwarteten starken Zunahme der Corona-Infektionen im Herbst schon jetzt Konsequenzen gefordert. "Für uns ist ganz wichtig, dass die Politik jetzt im Sommer alle Voraussetzungen und Instrumente dafür schafft und bereitstellt, damit wir im Herbst auf alle möglichen Szenarien an den Schulen schnell und effektiv reagieren können", sagte Verbandschef Heinz-Peter Meidinger, der "Rheinischen Post". "Unabhängig von der Gefahr neuer gefährlicherer Virusvarianten rechnen fast alle Expertinnen und Experten mit einer deutlichen bis sehr starken Zunahme an Infektionen im Herbst", sagte Verbandschef Heinz-Peter Meidinger, der "Rheinischen Post". Die möglichen Folgen für die Schulen laut Meidinger: Gesundheitsgefährdung für Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte, Personalausfälle, Unterrichtskürzungen und teilweise Schulschließungen. "Wir fordern deshalb im Schulterschluss mit der Gesundheitsministerkonferenz und dem Deutschen Städtetag, sehr zügig noch vor der Sommerpause des Bundestags die rechtlichen Grundlagen für die eventuell wieder notwendige Maskenpflicht an Schulen zu schaffen", so Meidinger. Dazu brauche es eine baldmögliche Verlängerung und Neufassung des im September auslaufenden Bundesinfektionsschutzgesetzes.
Sozialverband VdK fordert finanzielle Entlastung für Geimpfte
10:07 Uhr
Der Sozialverband VdK in Baden-Württemberg fordert mit Blick auf eine mögliche Corona-Welle im Herbst finanzielle Anreize für Geimpfte. Aktuell liege der Anteil der Personen mit einer oder mehr Auffrischungsimpfungen bei nur 59,8 Prozent. Das teilte der Verband am Freitag mit. Nur knapp über sieben Prozent der über 60-jährigen Personen seien vier Mal geimpft - "zu wenig, um die vulnerablen Gruppen vor dem Coronavirus zu schützen". Der VdK-Landesverband kritisiert auch den Wegfall der Isolationspflicht. Um die Impfquote zu erhöhen, brauche es positive Anreize statt Sanktionen für Nichtgeimpfte - beispielsweise durch eine Reduzierung des Beitrags für gesetzlich Krankenversicherte. Zwar würden die Einnahmen der Kassen sinken, dafür würden aber unter anderem die Behandlungskosten von Nichtgeimpften reduziert.
Geplantes Auslaufen der kostenlosen Corona-Tests sorgt für Diskussionen
6:53 Uhr
In Testzentren und Apotheken der Region Heilbronn-Franken hat in den vergangenen Wochen die Zahl der Schnelltests deutlich abgenommen. Das teilten die dortigen Landratsämter und die Stadt Heilbronn mit. Vor diesem Hintergrund fordern Apotheken von der Politik Planungssicherheit, denn nach derzeitigem Stand endet das Angebot der sogenannten Bürgertests Ende Juni. Bisher können sich Bürgerinnen und Bürger mindestens einmal wöchentlich kostenlos auf eine Infektion mit dem Coronavirus testen lassen.
Inflation und Pandemie: Kliniken rechnen mit hohen Zusatzkosten
4:15 Uhr
Wegen der Corona-Pandemie und der hohen Inflation rechnet die Deutsche Krankenhausgesellschaft mit zusätzlichen Kosten in Milliardenhöhe für die Kliniken im Land. Der Verband erwarte für das laufende Jahr bundesweit einen außerplanmäßigen Kostenanstieg von rund 1,45 Milliarden Euro, berichtete die "Augsburger Allgemeine". Die Kliniken würden unter massiv gestiegenen Preisen für Energie, Medizinprodukte, Medikamente, EDV-Produkte und auch Lebensmittel leiden, sagte der Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß der Zeitung. Zudem hätten die Kliniken Einnahmen durch ausgefallene Behandlungen in den Pandemie-Wellen verloren.
Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 318,7
3:55 Uhr
Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet bundesweit 77.878 Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden. Das sind 35.185 Fälle mehr als am Freitag vor einer Woche, als 42.693 Corona-Infektionen verzeichnet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 318,7 von 276,9 am Vortag. Seit der letzten Meldung des RKI gestern sind 106 weitere Personen in Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Damit erhöht sich die Zahl der bundesweit gemeldeten Todesfälle auf 139.729.