Das war der Donnerstag in Baden-Württemberg
Bundesrat berät über Corona-Bonus
20:08 Uhr
Der Bundesrat befasst sich in Berlin am Freitag mit Gesetzesvorlagen aus der Haushalts-, Sozial- und Verteidigungspolitik. Auf der Tagesordnung steht unter anderem der bereits vom Bundestag verabschiedete Haushalt für das laufende Jahr, der eine Neuverschuldung in Höhe von 139 Milliarden Euro vorsieht. Unter anderem soll dabei über die Zahlung eines neuerlichen Corona-Bonus an Beschäftigte in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern beraten werden.
RKI: Verstärkter Infektionsdruck möglicherweise schon im Sommer
19:38 Uhr
Das Robert Koch-Institut (RKI) rechnet mit einer weiteren Ausbreitung von besser übertragbaren Omikron-Sublinien. "Das aktuell stärkste Wachstum zeigt der Anteil der Sublinien BA.4 und BA.5", schrieb das RKI im heutigen Corona-Wochenbericht. Dies lasse darauf schließen, dass diese Erreger in wenigen Wochen die Mehrzahl der Nachweise ausmachen dürften. BA.5 hat laut Bericht in einer Stichprobe von vorletzter Woche einen Anteil von 10 Prozent - damit setzte sich die Verdopplung von Woche zu Woche fort. Bei BA.4 sind es 2,1 Prozent, auch dies ungefähr eine Verdopplung zu früheren Werten. "Aller Voraussicht nach werden sich diese beiden Sublinien stärker verbreiten, so dass es auch insgesamt zu einem Anstieg der Infektionszahlen und einem erneut verstärkten Infektionsdruck auf vulnerable Personengruppen schon im Sommer kommen kann", warnt das RKI.
PEI: Schnelltest von MEXACARE funktioniert auch bei Omikron
18:31 Uhr
Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat in einem eigenen Testverfahren den MEXACARE-Corona-Antigen-Schnelltest mit Bestwerten ausgezeichnet. Der Schnelltest sei einer der wenigen Tests, die nach dem PEI-internen Prüfverfahren Omikron verlässlich detektiert.
Corona-ExpertInnenrat legt Vorschläge für den Herbst vor
18:07 Uhr
Besser auf den Herbst vorbereitet sein als in den vergangen Jahren, das wünschen sich viele. Der Corona-ExpertInnenrat der Bundesregierung hat Vorschläge entwickelt, wie das gehen kann. Dieser Rat aus Experten und Expertinnen hat 19 Mitglieder. Seine Aufgabe ist es die Bundesregierung zur Covid-19-Pandemie zu beraten und zwar auf Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kommen aus unterschiedlichen Disziplinen wie Kinder- und Jugendmedizin oder Virusgenetik.
Sieben-Tage-Inzidenz steigt wieder - 73 Infizierte auf Intensivstation
17:50 Uhr
Zum zweiten Tag in Folge steigt die Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg. Laut Landesgesundheitsamt lag der Wert am Donnerstag bei 238,9 und liegt somit um 27,5 höher als am Vortag (Stand: 16 Uhr). Am Donnerstag vor einer Woche lag die Inzidenz bei 211,0. Das Landesgesundheitsamt meldete außerdem 7.828 Corona-Neuinfektionen. 73 Covid-19-Patientinnen und -Patienten liegen derzeit auf den Intensivstationen in Baden-Württemberg. Das sind neun Person weniger als gestern. Elf weitere Menschen sind mit oder an Corona gestorben. Außerdem geht aus dem Lagebericht des Landesgesundheitsamts hervor, dass sich in den vergangenen Wochen der Anteil der Infizierten durch die neue Corona-Variante BA.5 stets verdoppelt habe. Vorige Woche lag er in allen untersuchten Proben nach Daten der Labore in Baden-Württemberg demnach bereits bei drei bis zehn Prozent. Diese Daten geben aber kein vollständiges Bild, denn es wird nur ein geringer Teil der Infektionsfälle jede Woche auf die Virusvariante untersucht.
Omikron-Subtyp BA.5 in einem Monat in BW dominant
17:12 Uhr
Der Omikron-Subtyp BA.5 ist auch im Baden-Württemberg auf dem Vormarsch und könnte laut Landesgesundheitsministerium bereits in vier Wochen für den Großteil aller Corona-Infektionsfälle im Land verantwortlich sein. Das teilte das baden-württembergische Gesundheitsministerium heute in Stuttgart mit. In den vergangenen Wochen habe sich der Anteil der BA.5-Nachweise in Deutschland und Baden-Württemberg stets verdoppelt, hieß es. Bei der Omikron-Sublinie BA.5, die unter anderem in Portugal die Corona-Fallzahlen steigen ließ, zeigt sich auch bundesweit immer klarer ein Wachstum. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft den Subtyp als Teil von Omikron als besorgniserregend ein.
WHO fordert Prüfung von Coronavirus-Ursprung
16:47 Uhr
Auf der Suche nach dem Ursprung des Coronavirus Sars-CoV-2 muss nach Meinung eines neuen Expertenrates auch die Möglichkeit eines Entweichens aus einem Labor untersucht werden. Das hat der im Oktober 2021 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eingesetzte unabhängige Expertenrat (SAGO) heute in einem ersten vorläufigen Bericht empfohlen. In Wuhan in China, wo Ende 2019 die ersten Sars-CoV-2-Fälle auftauchten, wird an Coronaviren geforscht. Zu den nötigen Untersuchungen gehöre eine "Bewertung potenzieller Szenarien, in denen ein Versagen der Biosicherheitsverfahren zu einer möglichen laborbedingten Infektion mit dem untersuchten Erreger geführt hat", heißt es in dem Bericht. Drei Mitglieder des knapp 30-köpfigen Gremiums wollten diese Empfehlung aber nicht mittragen: Die Wissenschaftler aus China, Russland und Brasilien hielten ihre Ablehnung in einer Fußnote des SAGO-Berichtes fest. China weist die Theorie zurück, dass das Virus aus einem chinesischen Labor stammen könnte.
US-Zulassung von Novavax-Impfstoff könnte sich verzögern
15:38 Uhr
Einem Bericht des Fernsehsenders CNBC zufolge könnte die US-Arzneimittelaufsicht FDA die Entscheidung über eine Zulassungsempfehlung des Corona-Impfstoffes von Novavax hinauszögern. Hintergrund seien Änderungen in den Produktionsprozessen des Biotechunternehmens, die von der Behörde überprüft werden müssten. In Deutschland ist das Vakzin schon zugelassen und in Baden-Württemberg seit Anfrang März im Einsatz.
Bundestagsvize: Ziele für Infektionsschutzgesetz vor Sommerpause klären
13:13 Uhr
Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) fordert schnelle und konkrete Planungen für einen wirksameren Infektionsschutz. Mit Blick auf eine mögliche neue Corona-Welle im Herbst sagte sie "Zeit Online": "Wir sollten noch vor der Sommerpause eine Verständigung über die Ziele beschließen." Gesetze dürften nicht wieder "im Hauruckverfahren zusammengebastelt" werden. "Ich habe den Eindruck, dass mit dem vorläufigen Ende der allgemeinen Impfpflicht erst einmal alle Aktivitäten ermattet und zum Erliegen gekommen sind." Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte am Morgen gesagt, dass er eine Überarbeitung und Verlängerung des Infektionsschutzgesetzes vor dessen Auslaufen am 23. September auf jeden Fall für erforderlich hält. Er will aber zunächst einen Experten-Bericht mit einer Bilanz der bisherigen Corona-Schutzmaßnahmen abwarten. Göring-Eckardt dagegen will beides parallel laufen lassen: "Eine Evaluation darf keine Ausrede fürs Nichtstun sein, insbesondere dann nicht, wenn es Sorgen gibt, dass gar nicht genügend Daten vorhanden sind."
BW-Krankenhäuser: Leichte Entspannung, aber Personalmangel weiter groß
12:45 Uhr
Noch vor wenigen Monaten kämpften die Krankenhäuser in Baden-Württemberg mit der Überlastung durch die Corona-Pandemie. Aber wie ist die Lage heute? Das Ergebnis einer SWR-Recherche: Von mit Covid-Patientinnen und -Patienten überfüllten Intensivstationen ist zwar keine Rede mehr - die Personalnot bleibt aber ein Problem, besonders in den Kinderkliniken. Obwohl sich die pandemische Lage entspannt hat, laufen die Krankenhäuser im Land weiter auf Volllast.
DFL plant nächste Bundesliga-Saison ohne Hygienekonzept
12:27 Uhr
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) plant die neue Saison in der 1. und 2. Bundesliga ohne ein zentrales medizinisch-hygienisches Konzept. Das teilte die DFL heute mit. Die "Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb" hatte den Spielbetrieb seit Beginn der Corona-Pandemie begleitet. Für sie wird ein dauerhaftes medizinisches Expertengremium eingesetzt - die Arbeitsgruppe "Medizin im Profifußball".
Biotech-Branche auch im zweiten Corona-Jahr sehr erfolgreich
11:45 Uhr
Die deutsche Biotech-Branche hat im vergangenen Jahr erneut Milliardengelder von Investoren eingesammelt. Nach einem Finanzierungsrekord in der Corona-Pandemie 2020 bekamen die Unternehmen 2,4 Milliarden Euro und verzeichneten so das zweitbeste Jahresergebnis aller Zeiten, zeigt eine neue Studie der Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY). Im Krisenjahr 2020 hatte die junge Branche um Leuchttürme wie den Mainzer Impfstoffhersteller BioNTech einen Spitzenwert von 3,1 Milliarden Euro frischem Geld eingeworben. Der Umsatz der deutschen Biotechnologieunternehmen versiebenfachte sich 2021 fast auf gut 22,2 Milliarden Euro - jedoch getrieben vom Erfolg von BioNTech mit allein 19 Milliarden Euro. Auch Curevac aus Tübingen gehört zur Branche. Biotech-Firmen tüfteln an komplexen Wirkstoffen und Therapien und bringen unter anderem auch Technologien in Chemie und Landwirtschaft ein. Das ist teuer und langwierig, weshalb Biotechunternehmen auf Geld von Investoren wie Wagniskapitalfonds angewiesen sind.
Lehrergewerkschaft: Befragung muss "Alarmzeichen" sein
10:59 Uhr
Die Lehrkräfte in Baden-Württemberg seien "am Anschlag", das Land müsse dringend mehr investieren und vor allem die Zahl der Studienplätze ausbauen, so die Bildungsgewerkschaft GEW in einer Reaktion auf eine am Morgen veröffentlichte Umfrage. Die GEW-Landesvorsitzende Monika Stein kritisiert: "Die Regierung unterschätzt den Lehrermangel und seine Tragweite." Die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage Deutsches Schulbarometer der Robert Bosch Stiftung sollten die baden-württembergische Landesregierung nun alarmieren. "Ich hoffe, dass Ministerpräsident Winfried Kretschmann und seine Regierung die Ergebnisse sehr ernst nehmen. Das ist ein Alarmzeichen, ganz klar."
Befragung: Lehrkräfte in BW stark belastet
10:33 Uhr
Nach zwei Jahren Pandemie stehen fast alle Lehrerinnen und Lehrer in Baden-Württemberg laut einer Umfrage am Rand der Erschöpfung. Vier von fünf Lehrkräften in Baden-Württemberg fühlen sich stark oder sehr stark belastet. Die meisten dehnen ihre Arbeit auf die Wochenenden, viele auch auf die Nachtstunden aus und sehen dennoch vor allem klaffende Lücken im Lern- und Lehrplan. Das zeigen Daten einer repräsentativen Forsa-Befragung im Auftrag der Robert Bosch Stiftung mit Sitz in Stuttgart. Die Stimmungslage der aktiven Lehrerinnen und Lehrer könnte darüber hinaus laut Deutschem Schulbarometer nicht nur in Baden-Württemberg den bereits deutlichen Lehrkräftemangel verstärken: Bundesweit mehr als jede zehnte Lehrkraft (13 Prozent) gab in der Befragung an, kürzer treten und ihre Unterrichtsstunden im kommenden Schuljahr verringern zu wollen. Ein Drittel der Teilzeitlehrkräfte plant in Zukunft weniger zu unterrichten
Deutsche Krankenhausgesellschaft: Politik muss für Echtzeitdaten sorgen
9:36 Uhr
Neben der Bundesärztekammer dringt auch die Deutsche Krankenhausgesellschaft auf eine bessere Datengrundlage zur Corona-Pandemie. Zuletzt hatte der Corona-Expertenrat der Bundesregierung mit Blick auf den Herbst unter anderem ein Echtzeitlagebild aus den Krankenhäusern gefordert. So sollten Krankheitsschwere, die Zahl der Intensivbetten sowie der Pflegekräfte ohne Zeitverzögerung einsehbar sein. Damit die Krankenhäuser aber ohne weiteren Aufwand für ihr Personal Echtzeitdaten an Gesundheitsämter und Robert Koch-Institut übermitteln können, müsste zunächst in die entsprechende IT-Infrastruktur investiert werden, so Gerald Gaß, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft in der "Rheinischen Post". Zuständig für solche Investitionen sind laut Krankenhausgesetz die Länder. Die aber lassen laut Gaß in dieser Sache bislang "keinerlei Initiative erkennen".
Lauterbach: Omikron-Impfstoffe frühestens im September
9:15 Uhr
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erwartet im Herbst Corona-Impfstoffe, die an die Omikron-Varianten angepasst sind. Frühestens im September rechne er damit, sagte Lauterbach im Deutschlandfunk. Er sei zuversichtlich, dass es sehr gute angepasste Impfstoffe geben werde. Der Anteil der Omikron-Untervariante BA.5 wächst derzeit auf niedrigem Niveau. Lauterbach nannte BA.5 aber "keine besonders gefährliche Variante", auch wenn sie ansteckender sei als die bisherigen Omikron-Varianten. Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung hatte zuvor drei Szenarien für die Entwicklung der Pandemie entworfen. Lauterbach bezeichnete das mittlere Szenario mit weniger gravierenden Auswirkungen als derzeit wahrscheinlichstes. Man müsse sich jedoch auch auf eventuell gefährlichere Virusvarianten vorbereiten.
RKI: Sieben-Tage-Inzidenz bundesweit bei 276,9
6:18 Uhr
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz mit 276,9 angegeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 238,1 gelegen (Vorwoche: 221,4; Vormonat: 499,2). Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Expertinnen und Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Dunkelziffer aus - vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 77.636 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 48.502) und 90 Todesfälle (Vorwoche: 131) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich.
Bundesärztekammer fordert bessere Datengrundlage
1:10 Uhr
Zur Vorbereitung auf eine mögliche neue Corona-Welle im Herbst fordert die Bundesärztekammer eine bessere Datengrundlage zur Bewertung der pandemischen Lage. "Wir haben in den letzten zweieinhalb Jahren einen wahren Datenblindflug erlebt, der keine gute Grundlage für rationale Entscheidungen war", sagte der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Nur wenn Klarheit über das tatsächliche Infektionsgeschehen herrsche, könne man die Krankenhaus- und Intensivbettenbelastung realistisch prognostizieren. Die Bundesregierung sollte sich nach den Worten von Reinhardt daher den Rat ihrer Expertinnen und Experten zu eigen machen und endlich systematisch Daten zu Infektionsdynamik, Krankheitsschwere und zur Belastung des Gesundheitswesens erheben und auswerten. Der 19-köpfige Corona-Expertenrat hatte in seiner am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme unter anderem eine solche Datenerhebung verlangt.