Das war der Samstag in Baden-Württemberg
Ein sorgloser Sommer? Nicht für alle
19:15 Uhr
Feste, Konzerte: Deutschland freut sich auf einen Sorglos-Sommer. Doch Corona ist nicht vorbei, noch immer stecken sich Menschen an - ein Risiko für chronisch Kranke. Patientenschützerinnen und Patientenschützer warnen vor einem allzu sorglosen Umgang mit der Pandemie in diesem Sommer. Sie fordern unter anderem bundesweit konsequente Testmöglichkeiten mit Blick auf Risikogruppen.
Mehrere Erkrankungen in Kanzler-Delegation um Scholz
15:41 Uhr
Nach der Afrika-Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist es im Umfeld des Kanzlers zu mehreren Corona-Fällen gekommen. Das berichtet der "Tagesspiegel." Die Bundesregierung bestätigte mehrere Fälle, nannte aber keine Details. "Es ist zutreffend, dass im Nachgang zur Reise des Bundeskanzlers nach Afrika Teilnehmer der offiziellen Delegation PCR-positiv auf Corona getestet worden sind", teilte ein Regierungssprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP mit. Scholz war am Mittwoch mit seiner Delegation von einer dreitägigen Reise in den Senegal, nach Niger und Südafrika zurückgekehrt. Laut "Tagesspiegel" wurden mitreisende Journalisten anschließend darüber informiert, dass es zu positiven Corona-Testungen gekommen sei. Obwohl Scholz eine unmittelbare Kontaktperson der betroffenen Teilnehmer aus seiner Delegation ist, reiste er am Donnerstag zum Weltwirtschaftsforum nach Davos und am Freitag zum Katholikentag nach Stuttgart. Es gibt zwar für Kontaktpersonen keine Quarantänepflicht mehr. Das Robert Koch-Institut gibt jedoch die "dringende Empfehlung", für fünf Tage freiwillig die Kontakte zu reduzieren, vor allem mit Risikogruppen für einen schweren Krankheitsverlauf. "Der Bundeskanzler wurde nach der Reise mehrfach täglich mit PCR-Tests untersucht", teilte der Regierungssprecher dazu mit. "Alle diese Tests waren und sind negativ."
Besucherrückgang bei Katholikentag in Stuttgart
12:36 Uhr
Am vorletzten Tag des Katholikentags in Stuttgart soll heute eine Besucherbilanz vorgelegt werden. Das Kirchenfest hat dieses Jahr viel weniger Teilnehmerinnen und Teilnehmer angezogen als früher, schätzungsweise waren es 27.000. Beim Katholikentag 2018 in Münster waren es noch 90.000. Der starke Rückgang wird auf die Corona-Pandemie, aber auch auf die andauernde Krise der katholischen Kirche unter anderem infolge des Missbrauchsskandals zurückgeführt.
Maskenpflicht an den Gerichten fällt
12:02 Uhr
Die meisten Gerichte in Baden-Württemberg verzichten von der neuen Woche an auf die coronabedingte Maskenpflicht im Gebäude. Sie folgen damit einer Empfehlung des Justizministeriums, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei fünf Gerichten zeigt. So soll beispielsweise am Landgericht Ulm die Maskenpflicht auf den Fluren ab diesem Montag entfallen. Bei den Strafsitzungen im Zuhörerbereich sei aber weiterhin dauerhaft Maske zu tragen, teilte ein Sprecher des Gerichts mit. Auch an den Landgerichten in Konstanz und Stuttgart fällt die Maskenpflicht im Gebäude künftig weg. Ob im Gerichtssaal Maske getragen werden müsse, legten die Richterinnen und Richter etwa in Abhängigkeit von Saalgröße, Anzahl der Zuschauerinnen und Zuschauer oder Anwesenheit von Risikogruppen fest, sagte eine Sprecherin in Stuttgart. Das Amtsgericht in Freiburg hat die Maskenpflicht bereits aufgehoben. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hält nach Angaben eines Sprechers dagegen zunächst an der Maskenpflicht im Gebäude fest.
Mannheimer Stadtfest findet nach Corona-Pause wieder statt
11:25 Uhr
Das Mannheimer Stadtfest findet nach zweijähriger Corona-Pause wieder statt. Neben Live-Musik gibt es ein Kinderfest und einen Kunsthandwerkermarkt. Der Eintritt ist kostenlos.
Fast eine Million Euro für psychologische Beratungsstellen
10:09 Uhr
Die Coronapandemie hat auch psychische Spuren bei den Studierenden hinterlassen. Die psychologischen Beratungsstellen der Studierendenwerke wie Tübingen-Hohenheim sind gefragter denn je. Das habe vor allem deutlich längere Wartezeiten für die Studierenden zur Folge. Bis zu sechs Wochen, heißt es in einer Mitteilung des Wissenschaftsministeriums. Damit mehr psychologische Fachkräfte eingestellt werden können, stellt das Land bis Ende 2023 fast eine Million Euro für die acht Studierendenwerke zur Verfügung. Coronabedingt hätten Lern-, Leistungs- und Prüfungsprobleme zugenommen und zu Zukunftsängsten geführt. Auch der Wiedereinstieg ins Präsenzstudium habe viele verunsichert und die Studierfähigkeit durch die vorangegangene "digitale Isolation" beeinträchtigt, erklärte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne).
Bad Mergentheimer Kliniken gegen Long Covid
8:54 Uhr
In Bad Mergentheim (Main-Tauber-Kreis) bieten mehrere Kliniken individuelle und maßgeschneiderte Reha- und Therapieangebote für Long-Covid-Patientinnen und -Patienten. Sie wollen zeigen, dass durch interdisziplinäre Zusammenarbeit die Rückkehr nach einer Corona-Erkrankung leichter möglich ist.
Polizei durchsucht Wohnungen von "Querdenkern"
8:36 Uhr
Bei der Durchsuchung von Wohnungen der "Querdenker"-Szene im Kreis Karlsruhe und im Enzkreis wurden laut Staatsanwaltschaft Beweismittel sichergestellt. Es gibt zwei Beschuldigte. Die Durchsuchungen fanden in Malsch, Rheinstetten (beide Landkreis Karlsruhe) und in Remchingen (Enzkreis) statt. Sie richteten sich gegen zwei Beschuldigte. Das hat die Staatsanwaltschaft in Karlsruhe bestätigt.
RKI-Chef fordert gesetzlichen Rahmen für Bekämpfung im Herbst
8:31 Uhr
Angesichts einer möglichen neuen Corona-Welle im Herbst fordert der Chef des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, einen wirksamen gesetzlichen Rahmen zur Bekämpfung des Virus. "Die gesetzlichen Rahmenbedingungen müssen natürlich stimmen", sagte Wieler mit Blick auf das Infektionsschutzgesetz am Samstag im Bayerischen Rundfunk. Die rot-grün-gelbe Bundesregierung ringt derzeit um Corona-Schutzvorgaben für den Herbst. Die derzeit geltende Fassung des Infektionsschutzgesetzes läuft bis zum 23. September. Wieler sagte, wohl alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, "die sich wirklich ernsthaft und fundiert, also mit Fachwissen, mit dieser Pandemie befassen, gehen davon aus, dass im Herbst die Zahlen wieder steigen werden". Man werde wieder steigende Inzidenzen sehen. "Was wir aber nicht wissen, - und das ist die große Unbekannte - ist, welche Krankheit wird das Virus machen." Er empfehle nach wie vor, dass Masken in bestimmten Situationen getragen würden. "Ich gehe davon aus, dass im Laufe des Sommers man das auch einstellen kann. Aber das hängt wirklich von den Gegebenheiten ab." Er erwarte, dass man im Herbst diese Maßnahmen teilweise zurückholen müsse.
Bundesweite Inzidenz sinkt weiter stark
4:50 Uhr
Die Sieben-Tages-Inzidenz in Deutschland ist erneut stark gesunken und liegt aktuell nach Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) bei 209,4. Am Vortag betrug der Wert 211,2, am Donnerstag 262,6 und vor einer Woche 342,0 Infektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Auch die Neuinfektionen sanken auf 39.976, vor einer Woche meldeten die Gesundheitsämter dem RKI 42.375 Menschen, die sich neu infiziert hatten. 73 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Coronavirus.