Bundesweite IT-Probleme bei der Bundespolizei haben am Freitag für lange Warteschlangen an deutschen Flughäfen gesorgt. Betroffen waren vor allem die Grenzkontrollen bei den Ein- und Ausreisen. Auch in Baden-Württemberg waren Flughäfen betroffen.
Nach Angaben des Bundesinnenministeriums sowie der Bundespolizei gab es technische Störungen an Informationssystemen des Bundeskriminalamts. Davon seien auch die Einreisekontrollen durch die Bundespolizei betroffen gewesen. Teilweise mussten die Passkontrollen händisch durchgeführt werden. Dadurch kam es zu den Wartezeiten und teilweise langen Schlangen. Die Ursache des IT-Problems ist allerdings weiter unklar.
Störungen auch am Flughafen Stuttgart
Am Flughafen in der Landeshauptstadt Stuttgart gab es ebenfalls Computerstörungen. Das hat die Bundespolizei bestätigt. Probleme gab es bei Passagieren aus Ländern, die nicht zum Schengen-Raum gehören. Teilweise konnten laut einer Sprecherin beispielsweise Pässe nicht eingescannt werden, die Daten mussten händisch von den Beamten eingegeben werden. Die Ausreise war demnach nicht betroffen. Wie der Flughafen mitteilte, waren die Probleme kurz nach 18 Uhr wieder behoben.
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Computerausfälle bei der Bundespolizei: Baden-Airpark betroffen
Am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden waren laut Geschäftsführer Uwe Kotzan ebenfalls Flüge in oder aus Nicht-Schengen-Staaten betroffen. Wegen der Computerstörungen der Bundespolizei konnten die Kontrollen am Baden-Airpark kurzzeitig nicht stattfinden. Betroffene Fluggäste konnten weder an- noch abreisen. Alle anderen Flüge liefen aber normal, so Kotzan.
Kurzzeitig saßen rund 250 Passagiere vor der Personenkontrolle fest. Daten von Ausreisenden wurden in dieser Zeit händisch übernommen. Seit etwa 17:50 Uhr funktionieren die Computersysteme wieder, so der Geschäftsführer.
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Keine Probleme am Bodensee-Airport Friedrichshafen
Am Flughafen in Friedrichshafen gab es keine Probleme für Passagiere durch die Computerstörungen der Bundespolizei. Dort waren für Freitag keine Ankünfte und Abflüge mehr vorgesehen.
Vermutlich Technik-Problem, kein Hacker-Angriff
Nach ersten Einschätzungen des Bundesinnenministeriums war die Ursache ein technischer Defekt. "Bis zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine Anzeichen für einen Hackerangriff oder einen sonstigen IT-Sicherheitsvorfall", sagte ein Sprecher. Die endgültige Beseitigung des Problems werde voraussichtlich noch einige Tage dauern, hieß es weiter. Das BKA arbeite gemeinsam mit seinen Partnerbehörden daran, den Regelbetrieb wieder herzustellen und die Ursachen zu finden. Nach Angaben der Bundespolizei gab es am Samstag keine Beeinträchtigungen mehr für Reisende.