33 Prozent halten den CDU-Landesvorsitzenden Thomas Strobl für den geeigneteren Kandidaten, die Partei 2016 in den Landtagswahlkampf zu führen - seinen Kontrahenten, Landtagspräsident Guido Wolf, 21 Prozent. Bei den CDU-Anhängern liegt Strobl mit 39 Prozent ebenfalls deutlich vor Wolf (24 Prozent). 46 Prozent der Baden-Württemberger sprechen sich für keinen der beiden Kandidaten aus oder kennen beide Politiker nicht.
Dies ist das Ergebnis der aktuellen repräsentativen Umfrage des Berliner Meinungsforschungsinstituts infratest dimap im Auftrag des Südwestrundfunks (SWR) und der "Stuttgarter Zeitung". Infratest dimap hat am 10. und 11. November 1.000 Wahlberechtigte in Baden-Württemberg telefonisch befragt.
Grün-Rot ohne Mehrheit
Wenn am Sonntag Landtagswahl wäre, hätte Grün-Rot wie schon bei der letzten Umfrage im Mai keine Mehrheit mehr. Die CDU würde 41 Prozent (+/- 0 Prozent) bekommen. Die Grünen würden 22 Prozent erhalten (+1), die SPD läge unverändert bei 20 Prozent. Die AfD wäre mit 5 Prozent auch im Landtag (- 1). Die FDP wäre mit 3 Prozent nicht mehr im Landtag vertreten. Die Linke bekäme 4 Prozent und alle anderen Parteien 5 Prozent.
Kretschmann so populär wie noch nie
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) konnte seine Popularität noch einmal steigern. 70 Prozent (+4) der Befragten sind mit seiner Arbeit zufrieden oder sogar sehr zufrieden. Das ist ein neuer persönlicher Bestwert für den Grünenpolitiker im BW-Trend. Auch sein Stellvertreter, Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid, SPD, konnte um 3 Prozentpunkte zulegen. 38 Prozent sind jetzt mit seiner Arbeit zufrieden oder sehr zufrieden. Mit der Politik der Landesregierung sind 60 Prozent (+2) zufrieden/sehr zufrieden und 37 Prozent sind weniger/gar nicht zufrieden (-1). Auch unter den CDU-Anhängern ist eine Mehrheit mit der Landesregierung zufrieden (54 Prozent).
Dauerbaustelle Bildungspolitik
Die Schul- und Bildungspolitik ist weiterhin der Bereich, in dem die Landesregierung unverändert Kritik auf sich zieht. Mit diesem Politikbereich sind 58 Prozent der Befragten unzufrieden (-2). Selbst unter Anhängern der Regierungspartei ist eine Mehrheit mit der Schul- und Bildungspolitik unzufrieden (SPD: 49 Prozent, Grüne: 53 Prozent).
Keine Wechselstimmung
Mit Blick auf künftige Landesregierungen sind die Baden-Württemberger derzeit gespalten. Für eine Fortsetzung der Regierung von Grün-Rot sprechen sich 49 Prozent der Wahlberechtigten aus. 46 Prozent wünschen sich stattdessen einen Regierungswechsel.
CDU mit größter Wirtschaftskompetenz, SPD verliert auf vielen Politikfeldern
Die CDU hat ihr Sachprofil in der Opposition halten können. Vor allem in der Wirtschafts- (54 Prozent), Arbeitsmarkt- (47 Prozent) und Haushaltspolitik (44 Prozent) werden ihr unverändert die größten Kompetenzen zugeschrieben. Allerdings haben auch die Grünen seit dem Regierungswechsel 2011 ihre Wirtschaftskompetenz ausbauen können (12 Prozent, +7). Dagegen büßt die SPD auf vielen Feldern Sachvertrauen ein: in der Sozialpolitik (37 Prozent, -12), in der Wirtschaftspolitik (16 Prozent, -9) und insbesondere in der Schul- und Bildungspolitik (26 Prozent, -12).