Angehörige und Freunde gedenken auf dem damaligen Nova-Gelände der Opfer.

Erinnerung an die Opfer

Ein Jahr nach dem Hamas-Angriff in Israel: So gedenkt Baden-Württemberg

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Ein Jahr nach dem Überraschungsangriff der Hamas in Israel lassen die Ereignisse auch die Menschen in BW nicht los. Vielerorts finden Veranstaltungen zum Gedenken statt.

Vor einem Jahr haben Terroristen der Hamas und anderen extremistischen Gruppen in Israel Armeeposten, Ortschaften und das Nova-Musikfestival angegriffen. Dabei kamen rund 1.200 Menschen ums Leben, 250 wurden von den Angreifern verschleppt. Ein Jahr nach dem Überraschungsangriff gedenkt die ganze Welt der Verstorbenen und Verschleppten, die teilweise immer noch in Gefangenschaft gehalten werden - auch Angehörige und Freunde gedenken auf dem damaligen Nova-Gelände der Opfer.

Ein Jahr nach dem Terrorangriff der Hamas in Israel

In Baden-Württemberg sind die Ereignisse in Israel ebenfalls noch präsent. "Jüdische Studierende sind natürlich eine Minderheit. Wenn sie dann ständig in Diskussionen verwickelt werden oder an Pro-Palästina-Camps vorbeigehen, wo man oft sehr aggressiv und sehr verzerrt die Situation des Krieges im Nahen Osten darstellt, dann führt das auch zu einem Gefühl des Fremdseins und der Bedrohung", sagte die Vorstandsvorsitzende der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg, Barbara Traub, dem SWR.

Im Land wird mit verschiedenen Veranstaltungen an den Hamas-Angriff erinnert. Die Polizei in Baden-Württemberg ist auf mögliche gewaltsame Übergriffe vorbereitet. Denn im Land finden einige Kundgebungen und Demonstrationen statt.

Veranstaltungen zum Hamas-Angriff in BW

So finden in Stuttgart am Montag zwei Demos statt: Die Deutsch-Israelische Gesellschaft Region Stuttgart e.V. lädt um 18 Uhr zu einer Kundgebung auf dem Marktplatz ein. Schon um 17 Uhr gibt es eine Auftaktkundgebung des Palästinakomitees Stuttgart e. V., die auf dem Schlossplatz beginnt. Der Abschluss wird gegen 18:45 Uhr auf dem Rotebühlplatz stattfinden.

Die Israelitische Gemeinde Freiburg gedenkt des Hamas-Massakers vor einem Jahr mit einem Info-Tag auf dem Platz der Alten Synagoge. Mit Berichten von Überlebenden, Helferinnen und Helfern, Gebeten und Musik. Außerdem gibt es von der Pro-Palästina-Seite am Abend eine Mahnwache.

Eine Gedenkkundgebung organisiert die Deutsch-Israelische Gesellschaft Bodensee-Region gegen 18 Uhr am Münsterplatz 18 Uhr in Konstanz.

In Heidelberg findet auf dem Uniplatz von 13 bis 18 Uhr eine statische Versammlung zum Thema "Gedenken auf den Überfall auf Israel am 7/10/23" statt. Außerdem gibt es von 16 bis 18 Uhr einen Aufzug vom Bismarckplatz durch die Altstadt zur Neckarwiese.

Erste Veranstaltungen bereits am Sonntag in BW

Die Jüdische Gemeinde Mannheim lud bereits am Sonntag dazu ein, eine Dokumentation zum Angriff auf das Nova-Festival anzusehen. Der Film besteht hauptsächlich aus Handyvideos von Besucherinnen und Besuchern des Festivals. Im Gedenkraum wurden die Namen aller Opfer an die Wand projiziert. Parallel dazu gab es eine Fotoausstellung mit Bildern der Angehörigen der Opfer. Am Montag gibt es außerdem ab 19:30 Uhr eine öffentliche Gedenkstunde.

Eine pro-palästinensische Demonstration, die ebenfalls für Montag geplant war, wurde schon vergangene Woche von der Stadt Mannheim untersagt. Die Veranstaltung dürfe zwar grundsätzlich stattfinden, jedoch nicht an diesem Datum. Ein Eilantrag des Organisators gegen die Entscheidung wurde nun vom Verwaltungsgericht Karlsruhe abgelehnt. Unter anderem hätten Äußerungen des Veranstalters darauf hingewiesen, den Großangriff der Hamas vom 7. Oktober rechtfertigen oder relativieren zu wollen, so die Begründung.

Eine Mahnwache gab es bereits am Sonntag in Karlsruhe. Der Zug lief vom Europaplatz bis an den Kronenplatz. Organisiert wurde der Hoffnungslauf von der Deutsch-Israelischen Gemeinschaft Mittelbaden.

Am Montag werden in Tübingen neue Stolpersteine verlegt. Damit sollen Opfer des Nationalsozialismus in Erinnerung gehalten werden. Dass diese am Jahrestag des Hamas-Angriffes verlegt werden, ist laut Initiative Zufall. Neben den Opfern des NS-Regimes wollen die Organisatoren aber auch den Hamas-Opfern gedenken.

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