Am Donnerstagvormittag um 11 Uhr werden in ganz Deutschland wieder verschiedene Warnmittel getestet. Diese sollen im Falle einer Katastrophe oder einer anderen Bedrohung eingesetzt werden, um die Bevölkerung zu warnen und zu informieren. Die meisten Menschen in Baden-Württemberg wird der Warntag vermutlich durch ihr bimmelndes Mobiltelefon erreichen. Denn auch darüber soll eine Probewarnmeldung verschickt werden.
- Wie läuft der Warntag ab?
- Wie wird der Probealarm verbreitet?
- Was wird mit dem Warntag bezweckt?
- Regionale Besonderheiten am Warntag
Wie läuft der Warntag ab?
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) löst am Warntag um 11 Uhr einen Probealarm aus. Die Entwarnung soll um 11:45 Uhr erfolgen. Rückmeldungen zum Warntag sind ab Donnerstag auf einer Website des BBK möglich. BW-Innenminister Thomas Strobl (CDU) forderte dazu auf, dieses Angebot zu nutzen.
Auf welchen Kanälen wird der Probealarm verbreitet?
Der vom BBK ausgelöste Probealarm wird laut Bundesamt für Bevölkerungsschutz über das Modulare Warnsystem des Bundes (MoWas) an Rundfunksender und App-Server verschickt. Diese "Warnmultiplikatoren" versenden die Probewarnung dann an die sogenannten Warnmittel. Gewarnt wird am Donnerstag dann etwa über Radio und Fernsehen oder Warn-Apps wie zum Beispiel NINA.
Auch über Cell Broadcast, ein Mobilfunkdienst, mit dem Warnnachrichten direkt auf das Mobiltelefon geschickt werden können, soll der Probealarm verbreitet werden. Eingeschaltete Handys können dann einen lauten Warnton von sich geben. Die Installation einer App ist dafür nicht nötig. Die Entwarnung um 11:45 Uhr soll nicht über Cell Broadcast verbreitet werden.
Landkreise und Kommunen entscheiden am Warntag selbst, ob sie auch ihre verfügbaren kommunalen Warnmittel auslösen. Dazu zählen zum Beispiel Sirenen und Lautsprecherwagen. Da die Teilnahme der Kommunen aber freiwillig ist, erfolgt wohl nicht überall eine Warnung auf diesen Kanälen. In manchen Regionen bleibt es deshalb still, wie beispielsweise im Main-Tauber-Kreis und im Hohenlohekreis.
Was wird mit dem Warntag bezweckt?
Der Warntag soll dazu dienen, die Bevölkerung über die vorhandenen Warnsysteme zu informieren und sie dafür zu sensibilisieren. "Bei Gefahr ist es lebenswichtig, schnell zu reagieren und in kürzester Zeit möglichst viele Menschen zu erreichen. Damit das im Ernstfall auch funktioniert, müssen wir üben", so BW-Innenminister Thomas Strobl (CDU). Außerdem könne so die "technische Infrastruktur einem Stresstest" unterzogen werden.
Den letzten bundesweiten Warntag im Dezember 2022 werteten die Behörden als Erfolg. "Die Probewarnung hat gezeigt, dass unsere technische Infrastruktur robust ist und die technischen Probleme der Vergangenheit behoben sind", erklärte der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Ralph Tiesler damals.
Beim ersten bundesweiten Warntag am 10. September 2020 hatte es viele Probleme gegeben. Unter anderem kam die Meldung der Warn-Apps verspätet auf den Mobiltelefonen an. Wäre es tatsächlich ein Ernstfall gewesen, hätten viele Bürgerinnen und Bürger nichts mitbekommen. Das Bundesinnenministerium hatte den Probealarm deshalb damals als "fehlgeschlagen" bezeichnet. Am Donnerstag steht nun der dritte bundesweite Warntag an.
In den Kreisen Hohenlohe und Main-Tauber bleibt es (fast) still Bundesweiter Warntag: Sirenen heulen nicht in der gesamten Region
Weil die Sirenen dort aktuell nur für die Alarmierung der Feuerwehr ausgelegt sind, werden sie im Main-Tauber-Kreis zum bundesweiten Warntag am Donnerstag nicht heulen.
Regionale Besonderheiten am Warntag
Dass Sirenen ertönen, ist in manchen Kommunen keine Seltenheit - zum Beispiel in Ehingen (Alb-Donau-Kreis). Die Stadt testet die Anlagen in ihren Teilorten an jedem ersten Samstag im Monat. Anders als beim bundesweiten Warntag soll damit aber nicht die Bevölkerung gewarnt, sondern die Feuerwehr alarmiert werden, erklärte eine Sprecherin der Stadt. Dieses Signal klinge anders. Der bundesweite Warnton am Donnerstag könnte also auch die Einwohnerinnen und Einwohner von Ehingen überraschen.
In anderen Städten soll das Warnsignal in diesem Jahr erstmals wieder ertönen - wie beispielsweise in Heidelberg. Insgesamt werden laut Stadt 25 neue Sirenen installiert. Diese sind zum Warntag allerdings noch nicht zu hören - erst folgt ein Testlauf im Herbst, zum Ende des Jahres sollen sie dann aber einsatzbereit sein. Dank einer modernen Technik können die Sirenen dann auch nur in einzelnen Stadtteilen warnen.