Mit Kraftstoffeinspritzsystemen, Anlassern, Lichtmaschinen oder Abgas-Katalysatoren ließ sich in der Vergangenheit viel Geld verdienen. Doch die Komponenten für Autos mit Verbrennungsmotoren werden womöglich bald verdrängt - durch die neuen Elektroantriebe.
Bisher ist der Autoteilezulieferer Bosch mit Sitz in Gerlingen (Kreis Ludwigsburg) weltweit führend, was Baugruppen für Benziner und Diesel angeht. Um im Autogeschäft mit vorne dabei zu bleiben, hat der Konzern zuletzt 250 Millionen Euro in die Siliziumkarbid-Technologie investiert.
SiC-Halbleiter: Sparsame Leistungselektronik begeistert E-Autobauer
E-Autohersteller weltweit fragen die Chips aus Siliziumkarbid (SiC) stark nach. Denn die SiC-Halbleiter sparen Energie. "Wir können bis zu sechs Prozent mehr Reichweite generieren", sagt Patrick Leinenbach, Fertigungsleiter der Halbleiter-Produktion von Bosch Reutlingen.
Dadurch sei es auch möglich, mit kleineren Batterien die gleiche Reichweite zu erzielen. Die Chips sind in der Steuerung verbaut. Die hohe Nachfrage nach den sparsamen Halbleitern sichert Aufträge für Roboter und Menschen.
Siliziumkarbid: Bosch sattelt um und baut aus
Die Entwicklung der Siliziumkarbid-Technologie ist das Ergebnis der Suche nach einer neuen Gewinnmaschine bei Bosch. Seit 2021 laufen die hohen Investitionen in die SiC-Chip-Produktion im eigenen Haus.
Aktuell findet die Herstellung ausschließlich in Reutlingen statt. Im Moment wird ausgebaut: Die Produktionsfläche soll von 39.000 auf 44.000 Quadratmeter erweitert werden.
Hohe Nachfrage nach SiC-Chips
Die Leistungschips aus Siliziumkarbid werden weltweit von allen Elektroautoherstellern nachgefragt. Neben dem deutschen Halbleiterhersteller Infineon wollen nun auch chinesische Unternehmen auf dem Markt mitmischen.
Die chinesischen Autobauer SAIC Motor, Xpeng und der Batteriehersteller CATL haben zusammen mit dem Halbleiterproduzenten SMEC und anderen das Unternehmen Chiplink Power gegründet, das ähnliche Leistungshalbleiter produzieren will.