Trotz aller Debatten über eine grüne Verkehrswende sind in Baden-Württemberg immer mehr und größere Autos unterwegs. Ein Neuwagen sei im Durchschnitt 180,2 Zentimeter breit, teilte der Verband des Kraftfahrzeuggewerbes Baden-Württemberg am Montag in Stuttgart mit. In den 1990er-Jahren habe der Durchschnitt noch bei 167,9 Zentimetern gelegen.
Die Autos wurden auch schwerer. Mit durchschnittlich 1.696 Kilogramm wögen die Fahrzeuge 200 Kilogramm mehr als noch vor einem Jahrzehnt, sagte Michael Ziegler, Präsident des Verbands. Zum großen Teil sei das gestiegene Gewicht auf die schweren Batterien in Elektroautos zurückführen.
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Einige Politikerinnen und Politiker achten bei der Wahl ihres Dienstwagens offenbar nicht auf Energieeffizienz. Die BW-Landesregierung fährt im Vergleich am klimafreundlichsten.
Verkehrswende: Mehr Autos, aber leiser
Laut Kraftfahrt-Bundesamt gibt es in Baden-Württemberg aktuell 617 Pkw pro 1.000 Einwohner. Das ist ein Auto mehr als im vorherigen Jahr, so Ziegler. An der Spitze liege der Hohenlohekreis mit 761 Autos pro 1.000 Einwohnern. In der Stadt Heidelberg gebe es mit 384 Autos pro 1.000 Einwohnern nur etwa halb so viele.
Dagegen seien die Fahrzeuge aber insgesamt leiser geworden. Heute liege der durchschnittliche Schallpegel bei 67,9 Dezibel (dB), im Vergleich zu 71,6 dB im Jahr 2012.
Bis 2040 will Baden-Württemberg klimaneutral werden. Um das Ziel zu erreichen, sollen laut Landesregierung mehr Menschen vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen.