Check der Deutschen Umwelthilfe

Viele Politiker-Dienstwagen klimaschädlich - Kretschmanns E-Auto erhält Grüne Karte

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Einige Politikerinnen und Politiker achten bei der Wahl ihres Dienstwagens offenbar nicht auf Energieeffizienz. Die BW-Landesregierung fährt im Vergleich am klimafreundlichsten.

Im aktuellen Dienstwagen-Check der Deutschen Umwelthilfe (DUH) hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) als einziger Landeschef eine sogenannte Grüne Karte erhalten. Sein elektrischer Mercedes-Benz EQS 580 4MATIC habe einen CO2-Ausstoß von 82 Gramm pro Kilometer, teilte die DUH bei der Vorstellung ihres 17. Dienstwagen-Checks am Montag in Berlin mit.

Die baden-württembergische Landesregierung stößt mit ihren Dienstwagen weniger CO2 als alle anderen Landesregierungen aus. Dafür sorgen insgesamt acht Elektrofahrzeuge der Ministerinnen und Minister. Drei weitere fahren Hybridfahrzeuge. Nur der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk (CDU), fährt ein Dieselauto.

Nicht jeder E-Auto-Nutzer bekommt von der Umwelthilfe aber auch die Grüne Karte. So gibt es für Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) nur eine Gelbe Karte. Grund: Sein Audi e-tron sportback 55 ist laut Umwelthilfe überdimensioniert. Umwelthilfe-Verkehrsexpertin Dorothee Saar sagte, batterieelektrische Antriebe seien zudem nicht per se emissionsfrei, sondern ihre Klimawirkung hänge auch vom Anteil fossiler Energien im Strom-Mix ab. Effizienzstandards auch für E-Fahrzeuge seien daher überfällig.

Großteils klimaschädliche Dienstwagen

Die Spitzenpolitikerinnen und -politiker in Bund und Ländern nutzen laut DUH jedoch weiterhin mehrheitlich klimaschädliche Dienstwagen. 214 von 257 befragten Politikerinnen und Politikern führen Dienstwagen die mindestens 20 Prozent mehr CO2 ausstoßen als zugelassen. 113 Befragte nutzen besonders klimaschädliche Plug-in-Hybride, die DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz als "Mogelpackung mit grünem Anstrich" bezeichnete. Allgemein steht der neue Dienstwagen-Check in ihren Augen für "das, was gerade schiefläuft" in der Klima- und Verkehrspolitik der Bundesregierung. Es gebe zwar positive Tendenzen, aber auch viel Handlungsbedarf.

Am klimafreundlichsten fährt demnach die sächsische Justizministerin Katja Meier (Grüne) mit einem VW ID.3 Pro und einem realen CO2-Ausstoß von 68 Gramm. Schlusslichter sind NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, NRW-Innenminister Herbert Reul, Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (alle CDU) und Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD). Ihre Audi A8 stoßen auf der Straße 380 Gramm CO2 aus. Dafür bekommen sie von der Umwelthilfe die Rote Karte.

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