Fachkräftemangel im Handwerk

Generation Z: Wie ein Berufsberater für die Ausbildung wirbt

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Der Fachkräftemangel ist groß, Ausbildung wichtiger denn je. Wie man Schulabgänger motiviert, sagt Berufsberater Lucas Gutmann im SWR-Gespräch.

Viele Unternehmen, darunter vor allem Handwerksbetriebe, klagen schon seit längerem über Fachkräftemangel. Doch wie gewinnt man junge Menschen für einen Ausbildungsberuf? "Wir müssen sie davon überzeugen, klischeefrei an die Sache ranzugehen", sagt Lucas Gutmann, Berufsberater der Agentur für Arbeit in Freiburg dem SWR. "Viele Jugendliche haben Vorurteile gegenüber bestimmten Berufen, vor allem im Handwerk - unsere Hauptaufgabe ist es, da Transparenz reinzubekommen und ihnen zu zeigen, was für tolle Jobs es gibt". Das leisten Lucas Gutmann und seine Kolleginnen und Kollegen im persönlichen Beratungsgespräch und durch Präsenz an Schulen.

Berufsberater: Jugendliche schauen stark aufs Image

Das klappt mal mehr, mal weniger gut: "Kommt drauf an, wie offen der oder die Einzelne für das Thema ist. Jugendliche schauen heute stark aufs Image und sagen: Ich will einen Beruf lernen, der auch bei meinen Freunden gut ankommt. Das Internet spielt dabei sicher eine nicht unerhebliche Rolle. Allerdings: Die schöne heile Welt sieht halt im Netz so aus und die Wirklichkeit ist eine ganz andere", sagt Lucas Gutmann.

 

Bildhauer-Azubine arbeitet an einem Holzblock.
Das Handwerk bietet viele Möglichkeiten - auch im kreativen Bereich.

"Arbeitgeber müssen Können und Motivation herauskitzeln"

Ganz wichtig ist Gutmann, dass die Arbeitgeber den jungen Leuten gegenüber offen sind: "Unsere Bitte ist: Vielleicht nicht so auf die perfekte Bewerbung oder tolle Noten schauen, sondern die Jugendlichen bei der Arbeit erleben". Es gebe junge Leute, die sich mit der Schule schwertäten, und die brauchten eine Ausbildung: "Die entwickeln sich als Mensch und als Persönlichkeit bei der Arbeit nochmal ganz anders. Diese Motivation und dieses Können müssen die Arbeitgeber herauskitzeln", wünscht sich Lucas Gutmann. Wobei er auch festgestellt hat, dass bei manchen Jugendlichen - gerade in der Corona-Zeit - die Kritikfähigkeit "etwas gelitten hat".  

Empfehlung: Auch mit Abi eine Ausbildung machen

Sollten Abiturientinnen und Abiturienten erst eine Ausbildung machen, bevor sie ins Studium gehen? "Definitiv ja! Ich hab doch lieber einen Architekten zum Beispiel, der die Basis gelernt und auf dem Bau gearbeitet hat". Die meisten Berufsberater hielten auch nicht viel von der Ansicht, dass jeder, der Abi macht, studieren müsse. "Jeder sollte das machen, mit dem er sich am wohlsten fühlt und das am besten für ihn passt," so Berufsberater Gutmann.  

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