Gegen Influenza, Corona und RSV

Erkältungssaison steht bevor: BW-Gesundheitsministerium ruft zum Impfen auf

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Bianca Brien
SWR-Redakteur Bianca Brien

Mit dem Herbst beginnt auch die Saison für Krankheiten - vor allem Atemwegsinfektionen werden akut. Daher empfiehlt das baden-württembergische Gesundheitsministerium das Impfen.

Die Grippesaison in Baden-Württemberg hat begonnen. Damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit einer akuten Atemwegsinfektion, wie das baden-württembergische Gesundheitsministerium am Mittwoch mitteilte. Ein intensives Monitoring von Patientinnen und Patienten mit Atemwegssymptomen zeige bereits einen deutlichen Anstieg von Atemwegserregern. Durchgeführt wird dieses vom Landesgesundheitsamt in Zusammenarbeit mit Arztpraxen.

Impfschutz baut sich innerhalb von zwei Wochen auf

Wer sich gegen Influenza, Covid-19 und das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) schützen möchte, kann sich impfen lassen. Rund zwei Wochen dauert es, bis Menschen den Impfschutz aufbauen. Laut BW-Gesundheitsministerium seien die kommenden Wochen daher genau der richtige Moment für eine Impfung.

In der vergangenen Grippesaison seien in Baden-Württemberg 25.459 Influenza-, 34.228 Covid-19- und 4.778 RSV-Erkrankungen registriert worden, so der baden-württembergische Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) in der Mitteilung. "Von schweren Erkrankungen mit Krankenhausaufenthalten waren vor allem Personen mit Grunderkrankungen und Ältere ab 60 Jahren betroffen. Neben diesen Risikogruppen haben Säuglinge und Kleinkinder ein erhöhtes Risiko für einen schweren RSV-Verlauf. Vor allem diese Menschen sollten jetzt ihren Impfschutz auffrischen bzw. aufbauen" sagte Lucha.

Aufruf zur Impfung vor allem für Risikogruppen

Das Ministerium macht darauf aufmerksam, dass vor allem für die Risikogruppen Impfstoffe zur Verfügung stehen. Wer zu den von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Gruppen gehöre, zahle außerdem nichts für die Impfung, da sie zu den Pflichtleistungen der gesetzlichen Krankenkassen gehören. Für Menschen der Risikogruppen können Erkrankungen von Covid-19, RSV und Influenza einen schweren oder im schlimmsten Fall sogar tödlichen Verlauf nehmen.

Für folgende Personengruppen empfiehlt die STIKO eine jährliche Auffrischimpfung:

  • Personen ab einem Alter von 60 Jahren
  • Personen ab dem Alter von 6 Monaten mit einer Grunderkrankung, welche mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf einhergeht
  • Personen mit einem erhöhten arbeitsbedingten Infektionsrisiko im medizinischen oder pflegerischen Bereich mit direktem Patientenkontakt
  • für Covid-19 auch enge Kontaktpersonen von Personen, bei denen durch die Covid-19-Impfung vermutlich keine schützende Immunantwort erzielt werden kann, sofern der Mindestabstand zur letzten Impfung oder Infektion zwölf Monate beträgt
  • für Influenza auch für alle Schwangeren ab dem zweiten Trimenon (ab dem vierten Schwangerschaftsmonat), bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens ab erstem Trimenon

Neue Empfehlung: Impfung gegen RSV für Neugeborene und Säuglinge

Seit diesem Herbst empfiehlt die STIKO eine passive Immunisierung gegen RSV für Neugeborene und Säuglinge im ersten Jahr. Dabei werden Antikörper gespritzt, die dem Körper sofort zum Schutz vor RSV zur Verfügung stehen. Für Personen ab einem Alter von 75 Jahren und Personen ab einem Alter von 60 Jahren, die eine schwere Form einer Grunderkrankung haben oder die in einer Einrichtung der Pflege leben, wird eine einmalige Impfung gegen RSV empfohlen. Bei dieser Impfung handelt es sich um eine aktive Schutzimpfung, die von der STIKO bisher nur einmalig empfohlen ist.

Bereitschaft zur Impfung in BW gesunken

Erst Anfang Oktober berichtete die Krankenkasse AOK, dass die Bereitschaft zur Grippeschutzimpfung in Baden-Württemberg gesunken sei. Im vergangenen Jahr ließen sich der Krankenkasse zufolge nur 10,5 Prozent ihrer Versicherten in Baden-Württemberg gegen Influenza impfen - so wenig wie seit mehr als zehn Jahren nicht mehr. Bei den Versicherten über 60 Jahren seien zwar deutlich mehr Menschen geimpft, aber auch hier sei die Quote auf einem Tiefstand.

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