Die Zahl der wegen Atemwegsinfekten krankgeschriebenen Menschen in Baden-Württemberg hat zu Beginn dieses Jahres einen neuen Spitzenwert erreicht. Das geht aus einer Auswertung des BARMER Instituts für Gesundheitssystemforschung hervor, die dem SWR vorliegt. Von Januar bis März waren demnach pro Woche durchschnittlich 333 von 10.000 BARMER-Versicherten wegen einer Atemwegserkrankung arbeitsunfähig. Die Ausfälle wegen Corona, Grippe oder anderen Infekten seien somit vier Mal so hoch gewesen wie zu Jahresbeginn 2021, so die Krankenkasse in einer Mitteilung. Vor zwei Jahren waren es 78 von 10.000 Versicherten mit Anspruch auf Krankengeld.
Auch die AOK-Krankenkasse hatte zum Ende des Jahres 2022 eine deutliche Zunahme bei den Atemwegserkrankungen ihrer Krankenversicherten festgestellt:
Zahlen liegen höher als bei starker Grippewelle 2018
Selbst im Vergleich zum Jahresbeginn 2018, als es eine ungewöhnlich starke Grippewelle gab, lagen die Zahlen in Baden-Württemberg in diesem Jahr höher. Damals waren pro Woche 266 von 10.000 Versicherten krankgeschrieben - in der Spitze waren damals bis zu 50 von 10.000 Anspruchsberechtigten allein wegen Grippe arbeitsunfähig. In diesem Jahr lag der Höchstwert in einer Woche dagegen nur bei sieben Grippe-Kranken von 10.000 Versicherten.
Das Institut untersuchte für die Erhebung die Krankschreibungen in den ersten zwölf Wochen der Jahre 2018 bis 2023.
Krankschreibungen erreichen bundesweit Spitzenwert
Auch bundesweit sind die Krankschreibungen wegen Atemwegserkrankungen in diesem Jahr so hoch wie lange mehr. Im Schnitt waren in Deutschland in den ersten drei Monaten 368 von 10.000 BARMER-Versicherten pro Woche arbeitsunfähig. Zu Jahresbeginn 2021 lag der Wert bei 98 von 10.000 Krankengeld-Anspruchsberechtigten.
Bereits 2022 waren die Krankschreibungen wegen Atemwegserkrankungen deutlich gestiegen und erreichten ein Rekordniveau, wie ein Bericht der Techniker Krankenkasse zeigte.