"Notfallversorgung gesichert"

So war BW vom Ärztestreik in kommunalen Kliniken am Donnerstag betroffen

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Patientinnen und Patienten in Baden-Württemberg mussten am Donnerstag an rund 80 kommunalen Kliniken mit Einschränkungen rechnen. Grund war ein Warnstreik der Ärzteschaft.

Mit einem eintägigen Warnstreik wollte der Berufsverband der Ärztinnen und Ärzte, der Marburger Bund, Druck machen bei den Tarifverhandlungen. Medizinerinnen und Mediziner in sechs Bundesländern, darunter auch 9.500 Ärztinnen und Ärzte in Baden-Württemberg, waren daher am Donnerstag aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Auch in Baden-Württemberg war es an etwa 80 kommunalen Krankenhäusern zu Einschränkungen gekommen. Die Patientenversorgung in Notfällen sei sichergestellt, hieß es vorab vom Marburger Bund, dafür gebe es Notdienstvereinbarungen.

Krankenhäuser für den Notfall besetzt

Am Universitätsklinikum Mannheim gebe es eine personelle Besetzung wie an Wochenenden, hatte ein Sprecher mitgeteilt. Neben Notfällen seien Intensivstationen, Transplantationen sowie alle nicht aufschiebbaren Operationen und Krebs-Therapien von den Streikmaßnahmen ausgenommen.

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Laut einem Sprecher des Klinikums Heidenheim wurde dort seit Betriebsbeginn gestreikt. Hier arbeiten rund 180 Ärztinnen und Ärzte. Chirurgen, Anästhesisten und Kardiologen seien vor Ort und eine Notversorgung gesichert. Geplante OPs habe man in Absprache mit den Betroffenen verschoben. Die Krankenhaus GmbH des Alb-Donau-Kreises, zu dem mehrere Kliniken gehören, hat auf Anfrage des SWR erklärt, dass an ihren Häusern nicht gestreikt wird.

"Unsere Mitglieder fühlen sich von den Arbeitgebern bisher nicht ernst genommen. Es drängt sich der Eindruck auf, dass die Arbeitgeberseite die Tarifverhandlungen verschleppen will."

Andreas Botzlar, Vorsitzender des Bundesverbands Marburger Bund, sagte, die Situation an vielen Häusern sei bereits so kritisch, dass die Notbesetzung zur Regel geworden sei. Die Arbeitgeber hätten es selbst in der Hand, Druck aus dem Kessel zu nehmen.

Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber (VKA) kritisierte den Warnstreik wiederholt als unnötiges Muskelspiel zulasten der Patientinnen und Patienten. Der Marburger Bund habe keinerlei Verständnis für die finanziell angespannte Situation in den Krankenhäusern, hieß es.

Ärzte wollen mehr Geld und Inflationsausgleich

Der Marburger Bund fordert von den Arbeitgebern für die bundesweit rund 55.000 Ärztinnen und Ärzte an den kommunalen Kliniken eine Erhöhung der Gehälter um 2,5 Prozent. Zudem solle es rückwirkend zum 1. Januar einen Inflationsausgleich geben. Damit sollen die Preissteigerungen seit der letzten Entgelterhöhung im Oktober 2021 ausgeglichen werden. Eine nächste Verhandlungsrunde ist für den 3. und 4. April vorgesehen.

Gestreikt wurde auch in Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. In den Ländern gebe es teilweise lokale Aktionen, so ein Sprecher vom Marburger Bund. Die zentrale Kundgebung fand in München statt. Wie der Marburger Bund am Donnerstagmorgen mitteilte, machten sich dorthin über 1.000 Ärztinnen und Ärzte aus Baden-Württemberg auf den Weg.

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