Viele Hausarztpraxen haben zwischen den Jahren wegen der Feiertage geschlossen. Außerdem haben mehrere Ärzteverbände im gesamten Bundesgebiet zu einem Hausärzte-Streik aufgerufen, um gegen die aktuelle Gesundheitspolitik zu protestieren.
Der Hausärzteverband Rheinland-Pfalz wird sich nach eigenen Angaben zwar an den Aktionen nicht beteiligen, wenn Ihre Hausarztpraxis zwischen den Jahren aber dennoch zu ist, sollte Ihre erste Anlaufstelle dann die Vertretungspraxis sein, die auf der Homepage sowie auf dem Anrufbeantworter Ihres Hausarztes vermerkt ist.
Darüber hinaus haben die Ärzte und ihre Verbände - wie etwa die Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) und die Kassenzahnärztlichen Vereinigungen (KZV) - Notdienste eingerichtet, um Patientinnen und Patienten auch in Randzeiten sowie an Sonn- und Feiertagen versorgen zu können.
- Wie bedrohlich sind die Beschwerden?
- Ärztlicher Bereitschaftsdienst - 116 117
- Notfall - 112
- Augenärztlicher Notdienst
- Zahnärztlicher Notdienst
- Apothekennotdienst
- Hilfe bei psychischen Krisen
Wie bedrohlich sind die Beschwerden?
Wenn es medizinische Probleme gibt, sind aber zunächst einmal Sie selbst gefragt: Sie müssen abschätzen, wie gefährlich die Beschwerden sind und ob eine sofortige Behandlung erforderlich ist - oder ob ein Besuch beim Hausarzt im Januar ausreicht. Generell gilt: Bei Beschwerden, für die Sie normalerweise unverzüglich Ihren Hausarzt aufsuchen würden, ist der Ärztliche Bereitschaftsdienst zuständig. Besteht Lebensgefahr oder sind ohne unverzügliche Behandlung bleibende Gesundheitsschäden zu befürchten, alarmieren Sie sofort den Rettungsdienst unter der Notrufnummer 112.
Ärztlicher Bereitschaftsdienst - 116 117
Unter normalen Umständen sollte der erste Schritt immer ein Anruf beim Ärztlichen Bereitschaftdienst unter der bundesweiten Telefonnummer 116 117 sein. Sie ist rund um die Uhr erreichbar und kostenfrei. Allerdings kann es zu Wartezeiten am Telefon kommen, denn die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz rechnet über die Feiertage mit einem hohen Patientenaufkommen - wegen einer Erkältungs- und Grippewelle und wieder gestiegener Coronazahlen.
An der 116 117 sitzt medizinisch geschultes Personal, das erst einmal die Beschwerden einschätzt und dann entscheidet, wohin es den Patienten schickt - bei akuten Beschwerden in eine Ärztliche Bereitschaftspraxis oder in die Notaufnahme eines Krankenhauses.
Hier gibt es in Rheinland-Pfalz ärztliche Bereitschaftspraxen:
Notfall - 112
Die Nummer, die Sie immer im Kopf haben sollten - die Notrufnummer 112 des Rettungsdienstes. Hier bekommen Sie rasche Hilfe in akuten Situationen - also wenn Lebensgefahr besteht oder ohne unverzügliche Behandlung bleibende Gesundheitsschäden zu befürchten sind. Die Nummer ist kostenlos und gilt europaweit. Sie werden mit einer Leitstelle verbunden, die je nach Notfall die zuständigen Organisationen wie Feuerwehr, Rettungsdienst oder Polizei alarmiert.
Augenärztlicher Notdienst
Bei schwerwiegenden Augenbeschwerden oder -verletzungen sollten Sie direkt den augenärztlichen Notdienst einer Augenklinik aufsuchen. Hier finden Sie alle nötigen Adressen und Telefonnummern. Sollte es Ihnen nicht möglich sein, eine Augenklinik zu erreichen, gilt auch hier: Sofort den Rettungsdienst unter der Notrufnummer 112 alarmieren.
Zahnärztlicher Notdienst
Bei dringenden Problemen mit den Zähnen gibt es auch hier einen speziellen Notdienst, der von der KZV Rheinland-Pfalz und den Bezirkszahnärztekammern gemeinsam mit den Zahnärzten organisiert wird. Er führt nicht aufschiebbare zahnmedizinische Akut- und Notfallbehandlungen durch und ist hier erreichbar.
Apothekennotdienst
Der Notdienst der Apotheken ist für alle Tage des Jahres eingerichtet - also auch für die Feiertage. Wann welche Apotheke dienstbereit ist, steht an jeder Apotheke angeschrieben und ist auf den jeweiligen Anrufbeantwortern vermerkt. Eine Übersicht bietet auch die Landesapothekenkammer Rheinland-Pfalz.
Hilfe bei psychischen Krisen
Auch in einer akuten psychischen Krise sollten Sie unbedingt Hilfe holen - auch an Feiertagen, nachts und am Wochenende. Neben der 116 117, die auch einen psychiatrischen Bereitschaftsdienst vermittelt, gibt es weitere Anlaufstellen - etwa die Telefonseelsorge, die kostenfrei, anonym und rund um die Uhr besetzt ist. Sie ist telefonisch erreichbar unter 0800 / 111 0 111, 0800 / 111 0 222 oder 116 123 sowie per Mail und Chat unter online.telefonseelsorge.de.