Viele Hausärzte in Weihnachtsferien

So erreichen sie über Weihnachten den ärztlichen Bereitschaftsdienst im Westen der Pfalz

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Autor/in
Jürgen Rademacher
Bild von Jürgen Rademacher, Redakteur im SWR Studio Kaiserslautern

Über Weihnachten krank werden - das wünscht sich niemand, kommt aber leider immer wieder vor. Hilfe gibt es in den ärztlichen Bereitschaftspraxen. Sie sind über den gesamten Westen der Pfalz verteilt.

An den Weihnachtsfeiertagen sind in der Westpfalz sechs ärztliche Bereitschaftspraxen geöffnet - meist sind sie angedockt an die Krankenhäuser der Region. Sie befinden sich in Kaiserslautern, Landstuhl, Kusel, Kirchheimbolanden, Pirmasens und Zweibrücken.

Aber: Diese Bereitschaftspraxen sind nicht für Notfälle gedacht - dafür gibt es die Notaufnahmen der Krankenhäuser. Wer sich aber zum Beispiel über die Feiertage mit einer Grippe oder Corona herumschlägt, kann bei den Gemeinschaftspraxen einen Termin ausmachen. Grundsätzlich gilt: Wenn man normalerweise zum Hausarzt gehen würde, um sich behandeln zu lassen, sollte man eher die Bereitschaftspraxis aufsuchen.

Zuerst die 116 117 anrufen für ärztlichen Bereitschaftsdienst

Der erste Schritt sollte ein Anruf bei der bundesweiten Telefonnummer 116 117 sein. Sie ist rund um die Uhr erreichbar. Allerdings kann es zu Wartezeiten am Telefon kommen, denn die Kassenärztliche Vereinigung rechnet über die Feiertage mit einem hohen Patientenaufkommen. Grund dafür ist die im Moment grassierende Erkältungs- und Grippewelle. Auch die Coronazahlen sind wieder gestiegen.

An der 116 117 sitzt medizinisch geschultes Personal, das erst einmal die Beschwerden einschätzt. Und dann entscheidet, ob es den Patienten (außerhalb der Weihnachtstage) zu einer Vertretungspraxis, zu einer ärztlichen Bereitschaftspraxis oder gar in die Notaufnahme eines Krankenhauses schickt. Um die Bereitschaftspraxen zu entlasten, sollten sich Patienten noch vor Weihnachten mit wichtigen Medikamenten und Rezepten versorgen.

Diskussionen um ärztliche Bereitschaftspraxen - Landstuhl schließt

Um die Bereitschaftspraxen in Rheinland-Pfalz hat es in den vergangenen Wochen Diskussionen gegeben. Nach einem Gerichtsurteil sind dort eingesetzte sogenannte Poolärzte sozialversicherungspflichtig. Die Kassenärztliche Vereinigung hat deshalb beschlossen, mehrere Bereitschaftspraxen im kommenden Jahr zu schließen, darunter die in Landstuhl. In Kirchheimbolanden wird es 2024 verkürzte Öffnungszeiten geben.

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