Ab Januar keine Bereitschaftspraxis mehr

Keine Bereitschaftspraxis mehr in Landstuhl - das sind die Alternativen

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Helen Roth
Helen Roth

Zum 1. Januar ist Schluss: Trotz Kritik schließt die Kassenärztliche Vereinigung ihre Bereitschaftspraxis in Landstuhl (Landkreis Kaiserslautern). Wohin müssen sich Erkrankte dann wenden?

Für die Kassenärztliche Vereinigung steht fest: Bevor man sich auf den Weg zu einem Arzt oder einer Ärztin macht, sollte man zuerst bei der bundesweiten Telefonnummer für die ärztlichen Bereitschaftsdienste, der 116 117 anrufen. Wie die Kassenärztliche Vereinigung mitteilt, schätzt dann ein Mitarbeiter des Telefondienstes ein, ob man zum Beispiel sofort ins Krankenhaus fahren sollte oder vielleicht noch so lange warten kann bis der Hausarzt wieder geöffnet hat.

Nächstgelegene Bereitschaftspraxis liegt in Kaiserslautern

Wer von Landstuhl aus dann doch eine Bereitschaftspraxis braucht, der muss künftig etwa 20 Minuten Fahrzeit in Kauf nehmen. Denn die nächstgelegene Bereitschaftspraxis liegt in Kaiserslautern am Westpfalz-Klinikum.

Eine weitere Möglichkeit ist die Notaufnahme im Nardini-Klinikum in Landstuhl. Doch die behandele eigentlich nur akute Notfälle. Eine Grippe-Erkrankung etwa zähle nicht dazu.

So reagieren die Kliniken in der Westpfalz auf die Schließung

Das Nardini-Klinikum schätzt, dass wegen der Änderungen Anfang des Jahres mehr Menschen als sonst in die Notaufnahme in Landstuhl kommen werden. Die Mitarbeiter des Krankenhauses seien aber darauf vorbereitet. Aktuelle seien viele Menschen erkältet oder hätten eine Grippe. Auch die Coronazahlen seien wieder gestiegen. Ein Sprecher des Nardini-Klinikums hofft, dass die bundesweite Telefonnummer für die ärztlichen Bereitschaftsdienste von den Menschen in der Region gut genutzt werde, damit wirklich nur Notfälle die Klinik aufsuchen werden.

Auch das Westpfalz-Klinikum mit seinen Standorten in Kaiserslautern, Kirchheimbolanden und Kusel geht davon aus, dass durch die Schließung in den nächsten Tagen deutlich mehr Menschen in die Notaufnahme kommen werden.

Warum es keine Bereitschaftspraxis mehr in Landstuhl geben wird

Der Beschluss, einige Bereitschaftspraxen zu schließen, geht auf eine Entscheidung des Bundessozialgerichtes zurück. Es hatte im Oktober entschieden, dass nicht niedergelassene Ärzte im ärztlichen Bereitschaftsdienst, sogenannte Poolärzte, sozialversicherungsungspflichtig sind. Das bedeutet, sie müssen künftig von ihrem Verdienst Abgaben zahlen. Die Kassenärztliche Vereinigung hatte daraufhin angekündigt, den rund 430 Poolärzten in Rheinland-Pfalz zu kündigen. Politiker aus Landstuhl reagierten darauf kritisch.

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