Im Laufe eines Jahres sammelt sich so einiges an Papierkram und anderen Dingen an und die Schubladen werden voller und voller, bis sie irgendwann nicht mehr zugehen. Soweit sollte man es aber erst gar nicht kommen lassen. Regelmäßiges Ausmisten und Abheften machen daher Sinn.
Papierkram aufteilen in Unterlagen und Erinnerungsstücke
SWR4 Psychologin Felicitas Heyne unterteilt den Papierkram in praktische Alltagsunterlagen und Gegenstände mit sentimentalem Wert.
Zu den praktischen Alltagsunterlagen zählen für sie beispielsweise Kontoauszüge und Gebrauchsanweisungen. Sachen, die einen sentimentalen Wert haben, sind zum Beispiel Schulhefte oder Fotos.
Das sei oft bei Menschen der Fall, die das Bedürfnis haben, sich gegen alles wappnen zu müssen.
Für die praktischen Unterlagen gibt es Aufbewahrungsfristen. Eine Auflistung dessen, was wann weg kann und was man besser aufheben sollte, hat die Verbraucherzentrale im Internet veröffentlicht.
Wenn bei Papieren die Aufbewahrungsfrist abgelaufen ist, kann man sie wegschmeißen.
Papiere ordnen und verschlanken
Es gibt aber noch weitere Tricks, um den Papierkram zu verschlanken. Zwischen Briefkasten und der Papierablage am besten gleich mal aussortieren was direkt ins Altpapier kann.
Auch kann man getrost überflüssige Standard-Anschreiben wegschmeißen, die selbst nicht von Bedeutung sind - zum Beispiel das beiliegende Schreiben von der Bank, in dem lediglich steht, welche Unterlagen Ihnen gerade zugeschickt wurden. Nur die wichtigen Unterlagen selbst braucht man dann abzuheften.
Bekommen Sie neue Dokumente zugeschickt, wie zum Beispiel die geänderte Summe für eine jährliche Versicherung, dann ersetzen diese vorhergehende Dokumente, die Sie dann im Altpapier entsorgen können. Zudem können Sie Dokumente digitalisieren. Wenn Sie Gebrauchsanweisungen platzsparend ablegen wollen, dann heften sie nur die deutsche Anleitung ab, die anderen Sprachen reißen Sie raus und ab damit in den Papierkorb.
In Ruhe Schritt für Schritt ausmisten
Nehmen Sie sich Zeit fürs Ausmisten und stellen Sie sicher, dass Sie niemand dabei stört. Tasten Sie sich langsam vor, von Schublade zu Schublade. Dann haben Sie auch garantiert ein Erfolgserlebnis.
Sortieren Sie Unterlagen grob nach Themen wie Beruf, Wohnen, Gesundheit und so weiter. Dann legen Sie Unterkategorien fest. Beim Thema Gesundheit wären das beispielsweise: Arztkosten, Krankschreibungen oder Befunde. Ist alles sortiert, dann können Sie mit dem Archivieren loslegen. Deponieren Sie ihre Unterlagen alle an einem Ort, dann müssen Sie nicht an mehren Stellen schauen, wenn Sie etwas suchen.
Haben Sie Ordnung in Ihre Unterlagen gebracht, dann bleiben Sie dran. Filtern Sie Rechnungen und Briefe heraus, die beantwortet werden müssen. Den Rest heften Sie einmal im Monat ab. Wenn Sie diese Routine hinbekommen, dann wird der Papierberg auch nicht mehr so hoch sein.
Fotos und Andenken sortieren
Wenn es um sentimentale Dinge geht, dann rät SWR4 Psychologin Felicitas Heyne nur einen Beleg aufzubewahren und nicht alle aus dem jeweiligen Jahr. Ihr Vorschlag: Als Silvesterritual für das endende Jahr ein kleines Fotoalbum mit den 20 bis 30 schönsten Fotos des Jahres zusammenstellen und auch Erinnerungsstücke wie Theaterkarten einkleben. Dafür kommt der Rest dann weg.
Aufräumen mit Marie Kondo
Die japanische Aufräumexpertin Marie Kondo ist mit ihrem Konzept weltberühmt geworden. Sie ermutigt Menschen dazu, zwischen Dingen zu leben, die sie wirklich schätzen. Von Dingen, die einem keine Freude mehr bereiten, sollte man sich daher verabschieden. Außerdem sollen sich die Aufräumwilligen vorher überlegen, wie ihr idealer Lebensstil aussieht und danach sollten sie dann vorgehen.
Beim Ausmisten empfiehlt Marie Kondo erst mit Dingen anzufangen, zu denen man keine emotionale Bindung hat. Weil es dann leichter fällt, sich davon zu trennen. Erinnerungsstücke kommen daher zum Schluss dran.
Sich vor Augen führen, was man alles besitzt
Generell wird nach der KonMari-Methode der Kleiderschrank, das Bücherregal oder die Kommode mit dem Papierkram komplett ausgeräumt, damit man sieht, was man alles besitzt. Bei jedem Teil muss man sich dann fragen: Brauche ich das noch? Macht mit das noch glücklich? Lautet die Antwort nein, dann kommt das Teil weg. Diese Methode ist aber nicht unbedingt für jeden etwas.