Der französische Komponist und Sounddesigner Jean-Michel Jarre (71) trat am Sonntagabend, 21. Juni, in Paris als Avatar in einem virtuellen Live-Konzert auf. Das Konzert im Rahmen des französischen "Fête de la Musique" wurde nach Angaben der Pariser Tageszeitung "Le Parisien" weltweit live von 600.000 Fans verfolgt.
Traditionelle Fête de la Musique-Veranstaltungen ausgefallen
Die traditionellen Musikveranstaltungen am 21. Juni waren wegen der Coronavirus-Pandemie größtenteils abgesagt worden. Daher hatte sich die französische Elektrolegende entschieden, den rund 45-minütigen Auftritt in eine komplett eigene Welt zu verlegen und selbst nur mit einem Avatar in Erscheinung zu treten. Er wolle wie in dem Science-Fiction-Film "Matrix" auftreten, hatte Jarre im Vorfeld des Events seinen Plan beschrieben.
Jean-Michel Jarre mit VR-Helm im eigenen Studio
Der Auftritt war nach Angaben der Pressestelle von Jarre eine virtuelle Weltpremiere. Erstmals fand demnach ein virtuelles Konzert statt, das nicht vorher aufgezeichnet wurde und für das zudem eine eigene virtuelle Welt geschaffen worden sei. Jarre stand während des Konzerts mit VR-Helm in seinem Studio in Bougival in der Nähe von Paris, wo seine Bewegungen aufgezeichnet und in die virtuelle Veranstaltungshalle übertragen wurde. Vor der Leinwand in den Gärten des Palais Royal lagen derweil hundert geladene Studenten in Liegestühlen.
Jarre wurde mit seinen Kompositionen für den Synthesizer und seinem Album "Oxygène" vor mehr als 40 Jahren international bekannt.