In seinem Jahrhundert galt Heinrich Schütz als "Musicus exellentissimus" - herausragendster Musiker. Doch dann wird er lange vergessen, bis ihn u. a. Johannes Brahms wieder aufführt. Viele Missverständnisse um eine mögliche Aufführungspraxis begleiten seine Wiederentdeckung. Die Vorstellung, er sei Inbegriff protestantischer Kirchenmusik, hat mehr mit der Rezeptionsgeschichte des 20. Jahrhunderts zu tun als mit ihm selbst. Neueditionen und Gesamteinspielungen zeigen: Bei ihm spiegeln sich die wichtigsten Strömungen der Musikgeschichte des 17. Jahrhunderts wie in einem Brennglas.