2023 war das wohl heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen: Nach Angaben der Weltwetterorganisation, WMO, hat die global gemittelte Temperatur bis einschließlich Oktober 1,4 Grad über dem Schnitt der Jahre 1850 bis 1900 gelegen. Die WMO hat diese vorläufige Jahresbilanz bei der Weltklimakonferenz in Dubai vorgestellt – sozusagen als Einstimmung.
Und trotz dieser Werte sind auch diesmal wieder Politikerinnen und Politiker aus aller Welt tausende von Kilometer weit angereist. Ist das zielführend? Ja, sagt Andreas Jung, der klimapolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag. "Auf diesen Konferenzen geht es immer zu langsam, weil man alle Staaten, die da sind, überzeugen muss. Und dafür gibt es nur einen Weg – die persönliche Begegnung."
Im SWR2 Tagesgespräch wirft Jung der Ampel-Regierung vor, "mit ihrem Vorgehen" die gesellschaftliche Akzeptanz von Klimaschutzmaßnahmen geschädigt zu haben. Doch ohne die gehe es nicht: "Wenn die Akzeptanz weg ist, wird auch kein Klimaschutz stattfinden. Vor dem gesellschaftlichen Wandel stehen gesellschaftliche Mehrheiten." Um die zu erreichen, brauche es "pragmatische Lösungen", wie zum Beispiel Wasserstoff, der nicht aus erneuerbarer Energie, sondern aus Gas produziert wurde.
Mit den richtigen Konzepten und Prioritäten sei es auch möglich, trotz effektiver Klimapolitik die Schuldenbremse einzuhalten. Der Ampel-Regierung wirft Jung dementsprechend vor, die Prioritäten falsch zu setzen. "Den Grünen war unser Klimaschutzgesetz nie hart genug. Ich hätte nicht für möglich gehalten, dass ausgerechnet diese Regierung mit grüner Beteiligung dieses Klimaschutzgesetz jetzt aufweichen will", so der CDU-Politiker im SWR2 Tagesgespräch.