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SWR Kultur Hörspiel

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Ausgewählte Hörspiele von Krimis über Radiokunst bis zu großen Literaturhörspielen aus dem SWR Kultur Programm gibt es hier im Podcast zum Download - natürlich kostenlos!

  • Niccolò Machiavelli: Mandragola

    Es ist ein altes Thema, das in der bekanntesten Renaissance-Komödie ganz neu verhandelt wird: Der junge Callimaco begehrt die mit Nicia verheiratete schöne Lucrezia. Um sie zu bekommen, muss er mithilfe des gewitzten Ligurio eine Intrige in Gang setzen, in der ein angeblich tödlicher Zaubertrank und ein korrupter Mönch entscheidende Rollen spielen.
    Machiavellis “Mandragola” veranschaulicht mit viel Esprit sein Konzept der virtù und ist damit die ideale Ergänzung zu seinem berühmten Hauptwerk “Il Principe / Der Fürst”.

    Nach der gleichnamigen Komödie
    Von Niccolò Machiavelli
    In der Fassung von Ashley Dukes und Ingeborg Strudthoff
    Mit: Wolfgang Stendar, Hans Mahnke, Rolf Kutschera, Peter Lühr, Hans-Helmut Dickow, Lieselotte Rau u. a.
    Musik: Rolf Unkel
    Hörspielbearbeitung: Carl Dietrich Carls
    Regie: Oskar Nitschke
    SDR 1958

  • Leonie Ziem: Kind aus Seide

    Birgt der Zustand der technologischen Entfremdung eine Erlösung für die gepeinigte Menschenseele? Das Hörspiel „Kind aus Seide“ über die Beziehung der Eisverkäuferin Judith führt immer wieder an den Punkt, an dem humane Ethik versagt, und ein Ausweg in Technologien gesucht wird.

    Seit 2021 wird alljährlich im Rahmen des Theaterfestivals Heidelberger Stückemarkt der SWR Kultur-Hörspielpreis für ein bisher unaufgeführtes deutschsprachiges Stück vergeben. 2024 vergab die unabhängige Jury die Auszeichnung an „Kind aus Seide“ von Leonie Ziem. Zur Eröffnung des Heidelberger Stückemarkts 2025 wird das Hörspiel urgesendet.

    Hörspiel von Leoni Ziem
    Mit: Odine Johne, Lou Strenger, Almut Henkel u. a.
    Regie: Bernadette Sonnenbichler
    Produktion: SWR 2025 – Premiere

  • Max Frisch: Montauk (2/2). My life as a man

    Déjà-vu-Erlebnisse, das Leben in Wiederholungen, gleichermaßen als Erstarrung in der Wiederholung, durchziehen „Montauk“. In einer Collage aus Erinnerungen, Tagebuchauszügen, Selbstreflexionen und anderem autobiographischen Material seziert Frisch hier sein Lebens- und Liebesbild. Das Hörspiel ist erweitert um zusätzliches biographisches Material, u.a. Frischs "Entwürfe zu einem dritten Tagebuch", die 2010 aus dem Nachlass veröffentlicht wurden. Durch diese Erweiterung wird der Versuch unternommen, die Problematik eines "aufrichtigen" Schreibens im Werk selbst zu spiegeln.

    Nach der gleichnamigen Erzählung von Max Frisch
    Ergänzt durch Briefe von Uwe Johnson, Marianne Frisch und Max Frisch
    Hörspielbearbeitung und Regie: Leonhard Koppelmann
    Mit: Ueli Jäggi, Monica Gillette, Thomas Sarbacher, Susanne-Marie Wrage u. a.
    Musik: Fritz Hauser
    SWR/DRS 2011

  • Max Frisch: Montauk (1/2). Overlook

    "Dies ist ein aufrichtiges Buch, Leser [...] Ich habe es dem persönlichen Gebrauch meiner Freunde und Angehörigen gewidmet [...]" Montaigne, am ersten März 1580. Dieses Zitat stellt Max Frisch seiner Erzählung "Montauk" voran. Während einer Lesereise lernt der Schriftsteller in New York die halb so alte Verlagsangestellte Lynn kennen. Sie verbringen ein Wochenende im Mai 1974 in Montauk, an der Nordspitze von Long Island. Doch ist ihnen beiden von Anfang an klar, dass er am darauf folgenden Dienstag zurück nach Europa fliegen wird, um dort seinen 63. Geburtstag zu feiern.

    Nach der gleichnamigen Erzählung von Max Frisch
    Ergänzt durch Briefe von Uwe Johnson, Marianne Frisch und Max Frisch
    Hörspielbearbeitung und Regie: Leonhard Koppelmann
    Mit: Ueli Jäggi, Monica Gillette, Thomas Sarbacher, Susanne-Marie Wrage u. a.
    Musik: Fritz Hauser
    SWR/DRS 2011

  • Björn SC Deigner: Der Großinquisitor

    Die großen Fragen der Großinquisitor-Episode aus Dostojewskis „Die Brüder Karamasow“ gelten auch heute. Der Dramatiker Deigner, Jahrgang 1980, versucht, ihnen in einer Hörspielarbeit nachzuspüren: Was bedeuten Eliten in unserer Gesellschaft? Wäre es nicht besser ein einfacher Glaubender zu sein als ein hoffnungsloser Zweifler? Und wer hatte am Ende recht: Jesus oder der Andere, der den Störenfried aus kluger wie humaner Staatsräson wegsperrt? Das Stück legt den Text in eine musikalische Landschaft und erforscht ihn bewusst über eine weibliche Stimme.
    Hörstück von Björn SC Deigner
    frei nach Fjodor Michailowitsch Dostojewskijs gleichnamigen Text aus seinem Roman "Die Brüder Karamasow“ in der Übersetzung von E. K. Rahsin und unter Verwendung des „Johannes Evangelium“ in der Übersetzung von Martin Luther
    Mit: Valery Tscheplanowa
    Musik und Regie: Björn SC Deigner
    Produktion: SWR 2021

  • Günter Grass: Hochwasser

    Ein Hochwasser hält die Menschen im Haus fest. Unten im Keller versuchen Archibald Noah und seine Schwägerin Betty, die Fotoalben, Kisten und eine Sammlung von Tintenfässern zu retten. Tochter Jutta und der Schwiegersohn befinden sich im ersten Stock. Unter dem Dach palavern die Ratten Perle und Strich. Aus einer der Fotokisten taucht plötzlich der verschollene Sohn Leo mit seinem Freund Kongo auf, respektlos gegenüber den Alten und voller wilder Abenteuergeschichten. Jutta möchte auf einem im Wasser treibenden Bett in die Freiheit schwimmen.

    Ein Stück in zwei Akten
    von Günter Grass
    Mit: Annemarie Holtz, Johanna von Koczian, Fritz Albrecht, Karl Bockx, Robert Graf u.a.
    Komposition: Rolf Unkel
    Hörspielbearbeitung: Helmut Heißenbüttel
    Regie: Martin Walser
    SDR 1957

  • Anja Kampmann: Kein Haus aus Sand

    Die Gruppe www.arbeitaneuropa.com hat mit ihrem "European Archive of Voices" O-Töne von Persönlichkeiten aus fast allen Nationen und Regionen des Kontinents gesammelt, die von der Idee eines aufgeklärten vereinten Europas erzählen. Die Lyrikerin und Romanautorin Anja Kampmann begann, daraus eine Stimmencollage zu erarbeiten, die sie jedoch unter den Bedingungen des Ukraine-Krieges 2022 hinterfragte. Sie verwebt historische Erinnerungen an Kriegsausbrüche und Bombennächte mit eigenen Gedichten und Poesie des ukrainischen Dichters Ilya Kaminsky über eine fiktive Stadt im Kriegszustand.

    Mit eigenen Gedichten sowie Gedichten von Ilya Kaminsky in der Übersetzung aus dem Englischen von Anja Kampmann und Originalstimmen aus dem "European Archive of Voices"

    Komposition: Frank Berendt
    Regie: Ulrich Lampen
    Produktion: SWR 2022 in Kooperation mit Arbeit an Europa e. V.

  • Maike Wetzel: Schwebende Brücken

    Ein Sonntag am See. Eine Frau sitzt am Ufer und hält ihre beiden kleinen Kinder im Arm. Was eine Wochenend-Idylle sein sollte, kippt ins Gegenteil. Das Segelboot ist gekentert, der Vater wird vermisst. In diesem harmlosen Badesee kann er doch unmöglich ertrunken sein. Sicher taucht er wieder auf und wird über die Angst seiner Frau lächeln. Während der Rettungshubschrauber über ihr kreist, erinnert sich die Erzählerin an ihr Leben mit diesem Mann, ihrem Gegenpart in einer bewegten Ehe.
    Hörspiel von Maike Wetzel nach ihrem gleichnamigen Roman | Mit: Anne Ratte-Polle, Manuel Harder | Regie: Kai Grehn | SWR 2025 - Premiere

  • Michael Quast und Ensemble Modern: Der Struwwelpeter

    Vor 140 Jahren 1845 erschienen, erzählt das weltweit bekannte Werk des Arztes und Psychiaters Heinrich Hoffmann in zehn Geschichten von den Folgen widerspenstigen Verhaltens bei Kindern, aber auch von wunderbaren jugendlichen Träumern oder Tieren, die sich an ihren menschlichen Peinigern rächen. „Der Struwwelpeter“ spielt mit dem Grusel, der grotesken Übertreibung, dem Unheimlichen wie in Märchen. Eine “schwarze” Pädagogik mit repressiven Erziehungsstil ist hier auch erkennbar. Das Hörspiel präsentiert diese Ambivalenz als Musical und in der Tradition des anarchischen Volkstheaters.


    Mit: Michael Quast und Sabine Fischmann
    Musik: Ensemble Modern
    Dirigat: Markus Neumeyer
    Hörspielfassung: Michael Quast / Ensemble Modern
    Komposition: Uwe Dierksen, Christian Hommel, Hermann Kretzschmar
    Regie: Björn SC Deigner
    Produktion: SWR / Volksbühne am Hirschgraben / Ensemble Modern 2022

  • Hermann Kretzschmar: Aristo Games – Paralipomena: I.K.

    “John Cage bemängelte an der 12-Ton-Kompositionsmethode, dass sie die Null nicht berücksichtige. Auch 10 aristotelische Kategorien könnten die Belange der Welt nur unvollständig beschreiben wie in ‘Aristo Games’. Es fanden allenfalls Umschreibungen oder Verschreibungen statt. Material blieb liegen, das inkompatibel schien. ‘Aristo Games – Paralipomena” präsentiert nun dieses Nachtrags- und Zusatzmaterial als anagrammhafte Nonsens-Hülle hinterhergeworfen.” (Hermann Kretzschmar)

    Mit: Leslie Malton, Jeremy Mockridge, Caroline Junghanns und der Frankfurter Kantorei unter Winfried Toll
    Komposition und Regie: Hermann Kretzschmar
    SWR 2025 – Premiere

  • Hermann Kretzschmar: Aristo Games – Paralipomena: Emily Pop

    “John Cage bemängelte an der 12-Ton-Kompositionsmethode, dass sie die Null nicht berücksichtige. Auch 10 aristotelische Kategorien könnten die Belange der Welt nur unvollständig beschreiben wie in ‘Aristo Games’. Es fanden allenfalls Umschreibungen oder Verschreibungen statt. Material blieb liegen, das inkompatibel schien. ‘Aristo Games – Paralipomena” präsentiert nun dieses Nachtrags- und Zusatzmaterial als Zweitentwurf wie Drittübersetzung - dem Hörer zweisprachig in Gertrude Steins Langgedicht ‘Sacred Emily’” (Hermann Kretzschmar)


    Mit: Leslie Malton, Jeremy Mockridge, Caroline Junghanns
    Komposition und Regie: Hermann Kretzschmar
    SWR 2025 – Premiere

  • Das regelt der Markt – erpresserische Erotik-Partys

    Verden an der Aller: Luxuriöse Sex-Partys auf einem Gestüt, um die Entscheidungsträger der Stadt erpressbar zu machen – in Verden?! Für ihren neuen Undercoverjob muss sich die verblüffte Jules als Escortgirl ausgeben. Denn Gina Scarafilo und Philipp von Treuenfels von der Extremismus-Spezialeinheit ermitteln gegen eine kleine Gruppe Marktradikaler, die die Wirtschaftskontrolle in Niedersachsen aushebeln will.

    Von Simone Buchholz
    Mit Nina Kronjäger, David Vormweg, Hanna Plaß, Lavinia Wilson u.a.
    Komposition: Sickerman
    Regie: Eva Solloch
    NDR 2025

    Podcast-Tipp: Forever Club (Staffel 2)
    https://1.ard.de/foreverclub

  • Agnieszka Lessmann: Grüne Grenze

    „Erzählen Sie ihr etwas! Am besten etwas Positives über weibliche Identität. Sie sind doch Journalistin“, hat der Psychiater die verzweifelte Mutter aufgefordert. Erzählen gegen die Magersucht? Paula erzählt von ihrer polnischen Großmutter Lilia, die 1941 ihren ehemaligen Arbeitgeber Leopold Frydman, einen Juden, über die Grüne Grenze brachte – und nie darüber sprach. Während Zoey aus ihrer Apathie auftaucht, beginnt Paula, die Geschichte Lilias zu recherchieren.
    Etwas passt nicht zusammen in der idealisierten Biografie, etwas, das ihre Tochter Zoey besser zu verstehen scheint als sie.
    Von Agnieszka Lessmann
    Mit: Bettina Engelhard, Corinna Kirchhoff, Christof Wackernagel, Marcus Michalski u. a. |
    Regie: Alexander Schuhmacher |
    SWR/DLF 2013

  • Ernst Jünger: Auf den Marmorklippen

    Ernst Jüngers 1939, am Vorabend des II. Weltkriegs in Nazi-Deutschland veröffentlichter Roman gilt als ethisch wie ästhetisch ambivalent beurteiltes „Problembuch“. Seine in einem fiktiven Reich angesiedelte fantastisch-symbolistische Parabel über den Totalitarismus erzählt die Geschichte zweier Brüder, die den Zusammenbruch einer hochentwickelten friedlichen Zivilisation erleben.
    Deren innere gesellschaftliche Konflikte weiß ein plündernder wie mordender Tyrannen gnadenlos für sich zu nutzen - bis alles apokalyptisch in Feuer aufgeht, in hemmungsloser Barbarei sich auflöst.

    Mit: Sylvester Groth
    Musik: Steffen Schleiermacher
    Hörspielbearbeitung und Regie: Ulrich Lampen
    Produktion: SWR 2025 - Premiere

  • Frank Hertweck: Essay zu Ernst Jüngers "Auf den Marmorklippen"

    Renommierbuch, Widerstandsbibel, Schlüsselroman, kitschgefährdete Schauergeschichte, Programmschrift der „inneren Emigration“, unbehelligt von der NS-Zensur. Wie geht das zusammen?

    Mit: Frank Hertweck
    Bearbeitung: Frank Hertweck
    Produktion: SWR 2025 - Premiere

  • Virginie Despentes: Liebes Arschloch (2/2)

    Rebecca, Oscar, Zoé, alle drei sind vom Leben gezeichnet, voller Wut und Hass auf andere – und auf sich selbst. Aber sie müssen erkennen, dass diese Wut sie nicht weiterbringt, sondern nur einsamer macht, dass Verständnis, Toleranz und sogar Freundschaft erlernbar und hin und wieder sogar überlebenswichtig sind.  Sprachgewaltig und humorvoll verhandelt Despentes #MeToo und Social Media, Cancel Culture, Drogen, Machtmissbrauch und Feminismus.
    Hörspiel nach dem gleichnamigen Roman von Virginie Despentes
    Aus dem Französischen von Ina Kronenberger und Tatjana Michaelis
    Musik: Camill Jammal
    Hörspielbearbeitung und Regie: Rebekka David
    Mit: Anja Schneider, Tilman Strauß, Gro Swantje Kohlhof, Jule Böwe, Julius Feldmeier und Gina Henkel
    SWR 2023

  • Virginie Despentes: Liebes Arschloch (1/2)

    Rebecca, Schauspielerin, über 50 und immer noch recht gut im Geschäft. Oscar, 43, Schriftsteller, der mit seinem zweiten Roman hadert, und Zoé, noch keine 30, Radikalfeministin und Social-Media-Aktivistin. Diese drei, die unterschiedlicher nicht sein könnten, treffen nach einem verunglückten Instagram-Post Oscars aufeinander. Es beginnt ein Schlagabtausch zu gesellschaftlichen Debatten und Konflikten – ungeschönt, aber nicht unversöhnlich.

    Hörspiel nach dem gleichnamigen Roman von Virginie Despentes
    Aus dem Französischen von Ina Kronenberger und Tatjana Michaelis
    Musik: Camill Jammal
    Hörspielbearbeitung und Regie: Rebekka David
    Mit: Anja Schneider, Tilman Strauß, Gro Swantje Kohlhof, Jule Böwe, Julius Feldmeier und Gina Henkel
    SWR 2023

  • FM Einheit und Sigfried Zielinski: Was kostet den Kopf? Eine Ringschaltung

    Die Ringschaltung Was kostet den Kopf? stellt die seinerzeit verrückten und heute verblüffend aktuellen Ideen der sowjetischen Künstlergruppe um Dziga Vertov ins Zentrum einer zeitgenössischen Aneignung durch Musik, Geräusche und poetische Stimmen, durch schamlose Übertreibungen und medienphilosophische Überlegungen aus dem Jetzt. Im Kosmos der KINOKI geht es um Ideen, die den Kopf kosten können, auch im direkten Sinn des Wortes, wie bei der Ermordung des Dichters Alexej Gastew und des Theatermechanikers Meyerhold durch das Gewaltregime Stalins.


    Mit David Bennent, Meret Becker u. a.
    Musik und Regie: FM Einheit
    Produktion: SWR 2023

  • Julio Cortázar: Der Verfolger – Ein Stück Jazz

    Die Figur des Johnny Carter ist inspiriert durch den großen Jazz-Musiker Charlie Parker, der kurz vor der Entstehung und Veröffentlichung des Textes gestorben war. Gezeichnet wird das Bild einer im Alltag an Drogenmissbrauch scheiternden Existenz, die als Musiker ein Genie ist. Die besondere Pointe dieser Erzählung macht der Ich-Erzähler Bruno aus, ein Snob, der Johnny, der als größter Altsaxophonist der Bebop-Avantgarde Amerikas in die Geschichte eingehen wird, schon zu Lebzeiten für die Nachwelt porträtiert. Cortázars Erzählung trägt die Widmung „In memoriam Ch.P.“

    Nach der Erzählung von Julio Cortázar
    Aus dem Spanischen von Rudolf Wittkopf
    Mit: Wolfgang Condrus, Ron Williams, Anke Reizenstein, Marianne Lochert u.a.
    Hörspielbearbeitung: Bodo Morshäuser
    Regie: Christian Brückner
    SWF/WDR 1990

  • Arno Geiger: Das Haus meines Vaters hat viele Zimmer

    “Eine Frau von Anfang Vierzig reflektiert ihr Leben, die Bilanz fällt melancholisch bis deprimierend aus, dabei ist scheinbar alles gut. Lilli hat Mann und Kind, die Verhältnisse sind geordnet.

    Gleichsam aus dem Nichts erwachsen die Katastrophen.
    An Unsicherheit und fehlender Distanz droht Lillis Anspruch auf Würde zu scheitern – und gewinnt, eben aus dieser großen Not, doch wieder eine Chance.

    Ein starkes, unaufgeregtes, nicht humorfreies Stück über die Suche nach dem Glück.“ (Ausgezeichnet als Hörspiel des Monats August 2013. Aus der Begründung der Jury der Akademie der Darstellenden Künste)

    Von Arno Geiger
    Mit: Alexandra Henkel, Martina Gedeck, Jörg Hartmann, Robert Besta, Jule Brandl
    Regie: Leonhard Koppelmann
    SWR 2013

  • Uta Felten: Erotik und Poetik der Inversion

    Erläuterung des Maskenspiels von Identität und Identitätsverlust in Prousts Albertine-Romanen der “Recherche”.

    Autorin: Uta Felten | Produktion: 2018

  • Monika Fagerholm: Wer hat Bambi getötet?

    Sie sind Kinder wohlhabender Eltern, wachsen in großen Villen am See auf, in einer Vorstadtidylle Helsinkis. Eine Gruppe Teenager erlebt einen unbeschwerten Sommer und die Irrungen und Wirrungen des Erwachsenwerdens.

    Bis zu jener Party, auf der das Mädchen Sascha im Keller eingeschlossen, stundenlang gequält und vergewaltigt wird. Vom Gastgeber Nathan, dessen Freund Gusten und zwei weiteren Jungs. Und auch wenn Schweigegeld gezahlt und Geständnisse abgelegt werden, kann nichts mehr heil werden, weil es keine Sprache gibt für das, was geschehen ist. 

    Von Monika Fagerholm
    Aus dem Schwedischen von Antje Rávik Strubel
    Mit: Ulrike Krumbiegel, Katharina Hauter, Hanna Scheibe, Noah Saavedra u. a.
    Hörspielbearbeitung und Regie: Ulrich Lampen
    SWR 2023

  • Roland Schimmelpfennig: Krieg der Wellen

    Ein Polit-Krimi aus dem Jahr 2000, der blutig endet: Der TV-Comedian Wigald Boning kehrt für eine "Club-Nacht-Special" zum Radio in Frankfurt/Main zurück.
    Kurz nach Beginn seiner Show besetzen Soldaten das Funkhaus und zwingen Boning, eine "Erklärung an die Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland" zu verlesen.

    Es fallen Schüsse im Studio, das Programm bricht ab, es erfolgt eine ARD-Sondersendung – mit Expertenrunden, Direktschaltungen nach Frankfurt. Am Ende bleibt die Frage offen: Warum musste die Situation militärisch eskalieren, durfte des Leutnants Erklärung nicht verlesen werden?

    Mit: Wigald Boning, Michael Lucke, Wolfram Koch, Wibke Bruhns u. a.
    Musik und Regie: Klaus Buhlert
    Produktion: hr 2000

  • Juan Rulfo: Pedro Páramo

    Juan Rulfo schildert ein ländliches Mexiko, das unter archaischen Gewaltverhältnissen leidet und von toten, unerlösten Seelen bevölkert wird. Nicht einmal die Mexikanische Revolution hat einen Einfluss auf das existenzielle Elend der Dörfler gehabt, die von Gott und Gesetz im Stich gelassen zu sein scheinen – auf ewig. Die Menschen, mit denen der Ich-Erzähler spricht, sind Gespenster, der Erzähler liegt selbst seit längerer Zeit im Grab. Mit seinem kunstvoll spröden Stil und der kühnen, fragmentarischen Struktur seines vielstimmigen, mehrfach zeitversetzten Romans war Rulfo seiner Zeit weit voraus.
    Nach dem gleichnamigen Roman von Juan Rulfo
    Mit: Siegfried Wischnewski, Mario Warschun, Matthias Ponnier, Edda Seippel, Rainer Basedow, Grete Wurm, Brigitte Dryander, Ella Büchi, Hans Korte, Dieter Borsche u. a.
    Hörspielbearbeitung: Ulrich Raschke
    Regie: Otto Düben
    SDR/WDR 1976
    (Kunstkopfstereo)

  • Cathy Milliken und Dietmar Wiesner: Tender Buttons, verknüpft

    Words and music – Was können Worte ausdrücken, wo Musik still sein muss, was Musik, wo Worte wie Wörter stumm... Das Kompositions-Duo Cathy Milliken und Dietmar Wiesner umkreist hierzu die Poesie der Moderne. 
    Im Zentrum ihres Hörstücks stehen Gedichte von Gertrude Steins 1914 erschienenem Buch „Tender Buttons“ sowie Texte von William Carlos Williams. Sie hinterfragen amüsant wie sprachspielerisch den von Gefühlen geleiteten Blick auf die Alltagsdinge - von der Vase, dem Wohnzimmer bis zur Obstschale. Und die Musik antwortet über eine Palette von Instrumenten und Stilen, die von Leidenschaften erzählt.


    Mit: Dagmar Manzel (Deutsche Stimme)
    Julian Day, Brett Dean, Cathy Milliken, Michael Schiefel und Vanessa Tomlinson (Englische Stimmen)
    Musikaufnahme: Lutz Glandien
    Wortaufnahme und Final Mix: Jean Szymczak
    Komposition: Cathy Milliken
    Musik-Arrangements und Regie: Dietmar Wiesner
    Produktion: SWR 2022

  • Steven Uhly: Königreich der Dämmerung (2/2) – Eine neue Heimat

    Die Geschichte von Deutschen und Juden über drei Generationen und verschiedene Länder hinweg: Herbst 1944 in Polen. Die Jüdin Margarita erschießt einen SS-Mann und findet Zuflucht beim volksdeutschen Ehepaar Kramer.

    Margarita gebiert eine Tochter, Lisa. Nach Margaritas Tod wächst Lisa im Nachkriegsdeutschland bei Marta Kramer als deren angebliche Enkelin auf. Als Erwachsene verliebt sie sich in Shimon, den Sohn der Jüdin Anna Stirnweiss. Sie wurde als Mädchen jahrelang von SS-Obersturmbannführer Ranzner missbraucht und schließlich geschwängert.

    Nach dem gleichnamigen Roman von Steven Uhly
    Mit: Patricya Ziolkowska, Barbara Nüsse, Alexandra Henkel, Hedi Kriegeskotte, Lena Stolze, Samuel Weiss, Christoph Leszczynski, Christian Redl, Stefan Hunstein u. v. a.
    Musik: Peter Kaizar
    Hörspielbearbeitung und Regie: Leonhard Koppelmann
    SWR 2017

  • Heiner Goebbels: Orakelmaschine

    Heiner Goebbels‘ Hörstück ist eine Komposition, die gleich der Poesie der Orakel den Fragenden einen Ort für Imagination und Reflexion bietet - keinen der gesicherten Antworten. Anstelle von Gewissheiten begegnen sich gleichsam fremd wie vertraut scheinende Musik-, Sprach- und Klangwelten.

    Sie erzählen von der Ahnung eines verborgenen Zusammenhangs alles Lebenden und Hergestellten, Maschinellen. Geräusche aus einem stillgelegten Stahlwerk treffen auf Stimmen heimischer wie fremder Fauna, historische Liedgutaufnahmen auf elektroakustische Improvisationen der Band “The Mayfield” und Texte.

    Mit Originaltönen von Hannah Arendt, Marguerite Duras, Helmut Heißenbüttel u. a. | Komposition und Realisation: Heiner Goebbels | Produktion: SWR / DLR 2025 mit freundlicher Unterstützung des Weltkulturerbes Völklinger Hütte - Premiere

  • Steven Uhly: Königreich der Dämmerung (1/2) – Der Schlächter von Turck

    Die Geschichte von Deutschen und Juden über drei Generationen und verschiedene Länder hinweg: Herbst 1944 in Polen. Die Jüdin Margarita erschießt einen SS-Mann und findet Zuflucht beim volksdeutschen Ehepaar Kramer. Margarita gebiert eine Tochter, Lisa. Nach Margaritas Tod wächst Lisa im Nachkriegsdeutschland bei Marta Kramer als deren angebliche Enkelin auf. Als Erwachsene verliebt sie sich in Shimon, den Sohn der Jüdin Anna Stirnweiss. Sie wurde als Mädchen jahrelang von SS-Obersturmbannführer Ranzner missbraucht und schließlich geschwängert.

    Nach dem gleichnamigen Roman von Steven Uhly
    Mit: Patricya Ziolkowska, Barbara Nüsse, Alexandra Henkel, Hedi Kriegeskotte, Lena Stolze, Samuel Weiss, Christoph Leszczynski, Christian Redl, Stefan Hunstein u. v. a.
    Musik: Peter Kaizar
    Hörspielbearbeitung und Regie: Leonhard Koppelmann
    SWR 2017

  • Anna Seghers: Das siebte Kreuz

    Aus dem Konzentrationslager Westhofen fliehen sieben Häftlinge. Werden sie es schaffen? Wenn nur einer durchkommt, ist dies ein Signal, ein Zweifel an der Allmacht des Nationalsozialismus. Vor der Lagerbaracke stehen sieben geköpfte Platanen, sieben Kreuze. Der Kommandant hat sich geschworen, dass alle Bäume besetzt sind, bis die Woche vorbei ist. Ein Kreuz bleibt frei; Georg Heisler hat es geschafft.

    Nach dem gleichnamigen Roman von Anna Seghers
    Mit: Willy A. Kleinau, Harry Hindemith
    Aribert Grimmer, Paul Lewitt, Paul Streckfuß, Franz Kutschera u. a.                             
    Hörspielbearbeitung und Regie: Hedda Zinner
    Rundfunk der DDR 1955

  • Klaus Buhlert: Pirate Prentice' Paranoia

    "Gravity' s Rainbow" beginnt mit einem Albtraum. Pirate Prentice träumt ihn. Da läuft der Schall rückwärts! Direkt hinein in den Terror vom Weltkrieg II.

    Während der Arbeit an der 21-teiligen SWR-Hörspieladaption von Pynchons Roman improvisierte Klaus Buhlert mit zahlreichen Sounds, die er mit einer "Duineser Elegie" von Rilke überschrieb.

    Zum Rilke-Jubiläums-Jahr 2025 präsentiert das Stück eine überraschende Korrespondenz zwischen der ersten, analogen und der zweiten, digital-technoiden Moderne.

    Mit: Felix Goeser, Franz Pätzold u. a.
    Musik und Regie: Klaus Buhlert
    Produktion: SWR 2020

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