Mittwoch, 12. Juli
Fliegenfischen an der Ahr
Zwei Jahre nach der Flut nähern sich die Menschen langsam wieder ihrem Fluss. Schließlich war die Ahr immer auch ein Ort für Freizeit und Entspannung. Auch zum Angeln ist die Ahr ein guter Ort, sagt Michael Koenen aus Kreuzberg. Er ist Fliegenfischer.
Michael Koenen genießt seine Auszeit und die Ruhe am Fluss, auch wenn sich die Ahr verändert hat. "Jeder, der sich dem Fliegenfischen verschrieben hat, kann gerne kommen und den Tag mit mir verbringen."
Wie geht es Jugendlichen im Ahrtal?
Auf seiner Tour durch das Ahrtal hat SWR1 Moderator Veit Berthold in Altenahr zwei junge Männer getroffen, die dort unterwegs waren.
Spontan hat er die beiden angesprochen, um mal zu hören, wie es den Jugendlichen zwei Jahre nach der Flut geht. Joel aus Lind und Jason aus Kreuzberg haben während und nach der Flut sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht.
Geschäftsführer Dirk Stefan über die Winzergenossenschaft Mayschoß
In Mayschoß ist die älteste Winzergenossenschaft in Deutschland zu Hause. Auch hier hat die Flut brutal zugeschlagen. Der historische Keller stand komplett unter Wasser, die alten Gebäude, prägend für die Szenerie in Mayschoß, wurden so getroffen, dass sie abgerissen werden müssen. SWR1 Reporter Veit Berthold hat sich mit Geschäftsführer Dirk Stefan getroffen.
Die historischen Gebäude müssen leider abgerissen werden, aber ein geplanter Neubau ab 2024 soll neue Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit setzen. Der historische Keller von 1873 hat die Flut unbeschadet überstanden.
Forstwirtschaftsmeister Schneider über den Zustand des Waldes im Ahrtal
Auf der Strecke zwischen Ahrbrück und Altenahr hat sich Veit Berthold mit dem Forstwirtschaftsmeister Patrick Schneider aus Adenau im Wald verabredet. Die Flut vor zwei Jahren hat gezeigt, wie wichtig der Wald bei solchen Klimaereignissen ist. Bei Starkregen kann er viel Wasser aufsaugen und dadurch zurückhalten. Die Wanderung führt hoch auf die Hornhütte, einen der schönsten Aussichtspunkte im Ahrtal. Schon hier oben beginnt der Hochwasserschutz. Was hat sich seit den letzten zwei Jahren getan?
Warum der Fahrrad-Tourismus noch stockt
Thomas Winges von Ahr-Eifel-Touren verleiht seine Fahrräder seit zwölf Jahren. In der Flutnacht wurden jedoch Teile des Radwegs zwischen Altenahr bis Ahrweiler stark beschädigt und Brücken zerstört. Sein Umsatz ist seitdem stark eingebrochen.
Zwischen Depression und kleinen Glücksmomenten
Veit Berthold trifft zwei Bewohnerinnen des Ahrtals, die heute noch mit den Erlebnissen in der Flutnacht zu kämpfen haben. Die Schreie und das Rauschen des Wassers verfolgen Angelika Löhndorf noch heute. Nach 55 Jahren im Ahrtal plant sie, von hier wegzuziehen. Es gibt aber auch die kleinen Glücksmomente für Bernadette Marhöfer, wenn in kleinen Schritten wieder einzelne Gebäude aufgebaut werden.