Donnerstag, 13. Juli
Auf Wanderung mit Landrätin Cornelia Weigand
Landrätin Cornelia Weigand war in der Flutnacht vor zwei Jahren noch Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Altenahr. Was damals geschah, hat auch ihr Leben komplett durcheinander gebracht. Heute versucht sie als Landrätin für den Kreis Ahrweiler das Beste für die Allgemeinheit herauszuholen. Die Arbeit ist kräftezehrend. Aber Weigands Antrieb sind die Menschen, wie Nachbarn, Bekannte und Freunde. Auch die, die sie während der Flut verloren hat und die alles verloren haben.
Trotz ihres engen Terminkalenders ist sie auf dem Rotweinwanderweg zwischen Rech und Dernau ein Stück mit SWR1 Moderator Veit Berthold gewandert. Ihr ist wichtig, auch das zu betrachten, was bereits geschafft ist. Gleichzeitig gäbe es weiterhin viel zu tun.
Hilfe für traumatisierte Schüler
Eigentlich betreibt Bernadette Carnott ein Hotel. Nach der Flutnacht wollte sie den Kindern helfen und unterstützte die Lehrer an der Grundschule Dernau. Wenn es den Schülern nicht gut ging, half sie ihnen. "Wir haben zusammen auf dem Flur geweint", so Bernadette Carnott. Seitdem ist es ein bisschen besser geworden. Aber wenn es regnet, kommen die Bilder bei manchen Kindern zurück, erzählt sie SWR1 Moderator Veit Berthold. Auch Carnotts Sohn Oskar erinnert sich an die Bilder aus der Flutnacht.
Ein Campingplatz – eingeschlossen von der Flut
Der Campingplatz "Zur Burgwiese" bei Mayschoß besteht seit fast 50 Jahren. Hier gab es kein Hochwasser von der Ahr – dafür kam das Wasser über die Weinberge und über den kleinen Bach oberhalb des Platzes. "Der wurde zu einem reißenden Fluss", so Chefin Helga Dettmann. Nur mit Glück sind sie und ihre Gäste dem Wasser über einen Wanderweg entkommen.
Neues Leben in der Werkstatt
Wenn Norbert Heppighäuser aus seiner Werkstatt blickt, sieht er noch die abgebrochene Brücke. Seit der Flutnacht hat sich viel getan im Ahrtal, aber "man kann in zwei Jahren nicht erwarten, dass dort wieder blühende Landschaften sind", so der Mechaniker. Nach der Flut war dort alles kahl und überall lag Schrott und kaputte Autos. Für ihn war es eine tolle Erfahrung, dass viele Menschen geholfen haben – ob ganze Familie oder einzelne Menschen, die mit anpackten, auch in seiner Werkstatt.