Kräuterfachfrau Christina Mann vom Kräuterhof in Eckelsheim in Rheinhessen gibt Tipps, wie und wofür Brennnessel verwendet werden kann.
Wildkräuter wie Brennnessel haben gesunde Inhaltsstoffe
SWR1: Brennnesseln sollen sehr gesund sein. Was steckt alles drin?
Christina Mann: Die Brennnessel ist wirklich eine klassische Frühlingspflanze und eine von den Pflanzen, die sehr inhaltsreich ist. Viele Vitamine, viele Mineralien, Vitamin C, Vitamin A, Kalzium, Magnesium. Alles, was man so kennt.
Man kann tatsächlich die ganze Pflanze verwenden. Im Frühling würde man sich auf die Blätter konzentrieren. Und da sind eben gerade diese Vitamine und Mineralien besonders spannend.
So lässt sich die Brennnessel nutzen
SWR1: Die ganze Pflanze verwenden bedeutet also, sie beispielsweise komplett als Salat zu verarbeiten?
Mann: Nein, mit der ganzen Pflanze habe ich gemeint, dass man zum Beispiel die Brennnesselwurzel für ein Haarwasser verwenden kann, aber man würde die erstmal nicht essen. Wenn man die Pflanze im Frühling verwenden will, dann nimmt man wirklich nur die Blätter und auch nur die oberen zwei, drei Blattpaare. Und die kann man dann aber in allen möglichen Sachen verwenden.
Dann hat man die volle Frühlingspower schon auf dem Tisch.
Rezepte Brennnesselstrudel mit Salat
Martin Gehrlein ist Fan von Wildkräutern. Er macht einen wunderbar würzigen Brennnesselstrudel. Dazu gibt es passend einen Salat mit Gänseblümchen.
SWR1: Was geht neben Salaten noch?
Mann: Im Smoothie ist sie wunderbar. Man kann sie in Suppen, in Soßen, Pestos, Aufstrich verwenden. Wichtig ist, dass man die Pflanze roh verwendet, weil da viele Vitamine drin sind. Dann hat man die volle Frühlingspower sozusagen schon auf dem Tisch.
SWR1: Stimmt es, dass das Brennen an der Haut gesund ist?
Mann: Ja, das hat man früher im Mittelalter tatsächlich auch gegen Schmerzen verwendet, indem man einfach da, wo man die Haut berührt, sozusagen erreicht, dass das ganze Abwehrsystem des Körpers anfängt zu agieren. Es wird warm bis zu heiß und es gibt ein bisschen rote Stellen.
Das bedeutet einfach, dass die Stelle besser durchblutet ist. Und damit kann man durchaus bei bestimmten Erkrankungen, zum Beispiel bei rheumatischen Erkrankungen, den Menschen auch helfen. Das würde auch heute noch funktionieren, wenn man den Schmerz mag, der verursacht wird.