Wormser Spediteur baut eigenes E-Ladenetz

Frank Schmidt: "Es spielt auch ein wirtschaftlicher Aspekt eine große Rolle"

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Claudia Deeg
SWR1 RP Moderatorin Claudia Deeg
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Frank Schmidt ist Spediteur aus Worms und möchte seine Flotte auf Elektro-Lastwagen umstellen. Dafür fehlt allerdings noch die Infrastruktur.

In Zusammenarbeit mit dem Energieversorger EWR möchte er deshalb jetzt selbst E-Laudesäulen bauen. Die Kosten für das Projekt werden auf 150 Millionen Euro geschätzt. SWR1 Moderatorin Claudia Deeg hat mit ihm über seine Beweggründe für diesen Schritt hin zur Alternative "E-Mobilität" gesprochen.

SWR1: Sie haben rund 200 Lastwagen im Einsatz, davon sind im Moment acht elektrisch betrieben. Kommen die nie oder unpünktlich an? Oder wieso wollen Sie den Schritt gehen?

Frank Schmidt: Ich habe als Großunternehmen eine Verantwortung was die Klimaneutralität angeht, und diesbezüglich denkt man darüber nach, was man tun kann für die Umwelt. Und da wir große Dächer haben, liegt es nahe, sie mit Solarzellen zu belegen und vielleicht dann auch die Lastwagen mit diesem Strom zu betanken. Natürlich ist da auch ein wirtschaftlicher Aspekt. Da wir jetzt mit einer hohen LKW-Maut konfrontiert sind, macht es auf Dauer Sinn, die Lastwagen auf Elektromobilität umzustellen.

SWR1: Seit Dezember gilt die CO²-Maut, das bedeutet, Lastwagen müssen je nach Schadstoffklasse zum Teil auch mehr Maut zahlen. Soll sich der Umstieg auf Elektro für Sie dann mittel- oder langfristig auch wirtschaftlich lohnen?

Schmidt: Selbstverständlich ist das der Plan. Zum einen für die Umwelt, aber es spielt natürlich auch ein wirtschaftlicher Aspekt eine große Rolle. Und es ist ja auch der Plan der Regierung, dass wir quasi animiert werden, die Fahrzeugflotte auf E-Mobilität umzustellen.

Auf einem Dach einer TST-Lagerhalle stehen einige Photovoltaik-Anlagen.
Frank Schmidt verfügt über große Flächen für Photovoltaik auf senen Gebäuden. Der dort erzeugte Strom soll die E-Lastwagen antreiben.

SWR1: Sie sind ein großes Unternehmen mit Standorten in ganz Deutschland und können dort überall Ladestationen bauen. Aber was macht der kleine Spediteur, der hat doch in dem Wettbewerb verloren?

Schmidt: Ja, der kleine Spediteur hat es ziemlich schwer. Wir haben zwar momentan eine Krise in Deutschland, aber es wird ja irgendwann wieder einen Aufschwung geben und deshalb müssen wir die kleinen Spediteure jetzt stützen.

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SWR1: Das heißt dann, der kleine Spediteur darf auch zu ihnen zum Elektro-Tanken kommen?

Schmidt: Wir vergeben Kontingente, und ein kleiner Spediteur kann bei uns solche Kontingente kaufen, damit er dann auch den Strom bekommt.

SWR1: Wahrscheinlich werden sich viele Speditionen diese Elektro-Lastwagen nicht leisten können, da ist ja noch eine große Zurückhaltung festzustellen, oder?

Schmidt: Ja, selbstverständlich. Wobei jetzt die Subventionen weggefallen und die Fahrzeuge über Nacht günstiger geworden sind, aber sie sind eben immer noch teuer. Trotzdem macht es Sinn, auch wegen der Maut elektrisch zu fahren, damit wir die Kosten in Zukunft wieder kalkulieren können.

SWR1: Ab Mai soll es die ersten Ladestationen geben. Wollen Sie der Politik ein bisschen zeigen: Hey, es geht schneller als gedacht!

Schmidt: Ich will der Politik, aber auch den Mitmenschen zeigen, dass es nicht immer bedeutet, der Kopf in den Sand zu stecken, sondern dass man Lösungen sucht für das, was uns bevorsteht.

Das Gespräch führte SWR1 Moderatorin Claudia Deeg.

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