Spartipps von der Verbraucherzentrale

Welche Finanzprodukte sind für Kinder sinnvoll?

Stand
Moderator/in
Hanns Lohmann
Hanns Lohmann
Onlinefassung
SWR1

Viele Banken und Sparkassen werben mit speziellen Finanzprodukten für Kinder und Jugendliche. Doch welche Produkte sind tatsächlich sinnvoll und wo gibt es Fallstricke?

Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz informiert unter anderem in einem Web-Seminar über verschiedene Möglichkeiten, Geld für den Nachwuchs anzulegen. Josephine Holzhäuser ist Fachbereichsleiterin für Finanzen und Versicherung bei der Verbraucherzentrale und berichtet, was die Teilnehmer erwartet.

SWR1: Sollten Eltern bei der Geburt Ihres Kindes direkt für eine Eigentumswohnung sparen?

Josephine Holzhäuser: Das ist in der Regel aus unserer Sicht eher keine so gute Idee, auch wenn es sicherlich gut gemeint ist. Das Geld sollte aber aus unserer Sicht besser flexibler angelegt werden, da ja noch gar nicht absehbar ist, was das Kind vielleicht einmal später für Pläne hat. Und dessen Interessen sollten natürlich auch berücksichtigt werden.

SWR1: Es werden ja oft auch Finanzprodukte maßgeschneidert für Kinder angeboten, also zumindest mal angeblich. Worauf müssen denn Eltern achten?

Holzhäuser: Wir machen häufig die Erfahrung, dass eben Kreditinstitute oft Produkte mit hohen Provisionen verkaufen. Also wo die Kreditinstitute dann gut daran verdienen, die aber eben gerade nicht dem Bedarf der Verbraucherinnen und Verbraucher entsprechen. Deswegen empfehlen wir also Eltern oder Großeltern, die Geld für Kinder oder Enkel zurücklegen wollen, sich selbst erst mal Gedanken zu machen. Wie lange wollen Sie das Geld anlegen? Wie flexibel soll das Geld verfügbar sein und vor allen Dingen auch die Risikobereitschaft. Also was sind Sie bereit, für Risiken einzugehen bei diesem Produkt bei dieser Geldanlage? Um dann wirklich auch Produkte ein bisschen besser beurteilen zu können.

Kind steckt Geld in ein Sparschwein

SWR1: Da steht man auch am Scheideweg, beispielsweise zwischen Aktienfonds-Sparplänen oder einem Bausparvertrag.

Holzhäuser: Genau! Also sicherlich spielt die Risikobereitschaft eine Rolle. Aber man soll sich natürlich dann auch die Anlagedauer überlegen. Wenn Großeltern zur Geburt des Kindes überlegen, für das Kind Geld anzulegen, das mit dem 18. Geburtstag verfügbar sein soll, dann hat man eine sehr lange Anlagedauer von wirklich rund 18 Jahren. Da kann man aus unserer Sicht schon etwas risikofreudiger agieren, als wenn das Geld in drei Jahren zur Verfügung stehen sollte.

SWR1: Wie wird dieses Web-Seminar ablaufen?

Holzhäuser: Interessierte können sich gerne auf der Homepage für dieses Seminar anmelden, und sie kriegen dann im Nachgang zu ihrer Anmeldung weitere Infos zur technischen Ausrüstung und eben auch den Anmelde-Link, zu dem Web-Seminar zugesendet. Das Seminar selbst dauert ungefähr eine Stunde. Meine Kollegin wird verschiedene Produkte vorstellen, Fallstricke aufzeigen und dann besteht auch über den Chat die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

Das Gespräch führte SWR1 Moderator Hanns Lohmann.

Weitere Informationen zum Thema Sparen und Geld anlegen finden Sie bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.

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