50 Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) aus Rheinland-Pfalz waren deshalb seit vergangener Woche im Kreis Hildesheim im Einsatz. Sie waren vor allem dafür zuständig, Regenrückhaltebecken und Entwässerungsgräben auszupumpen. Jetzt sind die THW-Helfer wieder in der Heimat. Einer von ihnen ist Sascha Hugel (rechts im Bild), der mit uns über seine Erlebnisse vor Ort gesprochen hat.
SWR1: Es sind schlimme Bilder aus Niedersachsen. Wie haben Sie die Lage vor Ort wahrgenommen?
Sascha Hugel: Also die Lage ist schon kritisch und durchaus sehr angespannt da oben. Es ist unvorstellbar viel Wasser und die Leute haben natürlich jetzt damit zu kämpfen, das Wasser wieder da herauszubekommen, wo es eigentlich nicht hingehört.
SWR1: Was war das prägendste Erlebnis für Sie während Ihres Einsatzes?
Hugel: Es ist natürlich die Betroffenheit der Leute, aber es ist auch die Wertschätzung der Arbeit, die die vielen Einsatzkräfte da oben teilweise in ihrer Freizeit leisten. Und das wird dann von den Leuten doch sehr geschätzt. Das ist ein schönes Erlebnis.
SWR1: Was haben die Menschen mit Ihnen besprochen?
Hugel: Wir hatten die Situation, dass wir mit unserem Fachzug aus Rheinland-Pfalz hauptsächlich im Serengeti-Park und in Sarstedt eingesetzt waren. Da hatten wir dann auch in den Abschlussgesprächen die Dankbarkeit der Leute zu spüren bekommen, die gesagt haben, das ist toll, dass es so Leute gibt und toll, dass wir mit der Fachexpertise und der entsprechenden Ausstattung geholfen haben.
SWR1: Als Dankeschön gab es eine besondere Ehre, nämlich ein Gnu-Bulle, der an Neujahr im Park geboren worden ist. Der trägt den Namen "Heros", also den Funkrufnamen vom THW. Bedeutet das was für Sie?
Hugel: Das ist.. Ritterschlag ist jetzt vielleicht ein bisschen übertrieben, aber es ist schon eine große Wertschätzung von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vom Serengeti-Park, dass so etwas gewürdigt wird, was wir dort tun. Das erfährt man definitiv nicht alle Tage.
SWR1: Sie haben Silvester im Einsatz verbracht, das neue Jahr im Hochwassergebiet begonnen. Wie fühlt sich sowas an?
Hugel: Es ist komplett anders als sonst. Zum einen ist man nicht bei der Familie und bei den Freunden, bei denen man das normalerweise verbringt, wo man natürlich auch gerne wäre. Auf der anderen Seite weiß man natürlich auch, dass das, was man gerade tut, wichtig ist für andere, die gerade deutlich größere Probleme haben mit dem Wasser, als man es selbst hätte, wenn man nicht zu Hause ist.
SWR1: Jetzt sind Sie wieder zu Hause. Haben Sie erst mal ein paar Tage frei, um sich zu erholen?
Hugel: Nein, es geht direkt weiter. Zum einen mit der Arbeit, auch die muss ja gemacht werden. Der Arbeitgeber will auch, dass man seine Arbeit wieder macht. Zum anderen steigen auch gerade in Rheinland-Pfalz die Pegel. Also eine gewisse Achtung, dass wir jetzt vielleicht in Rheinland-Pfalz als nächstes tätig werden müssen, ist durchaus gegeben.
Das Gespräch führte SWR1 Moderator Michael Lueg.