Hits und Storys

Dave Brubeck Quartet – "Take Five"

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Von Autor/in Bernd Rosinus

Paul Desmond, der Saxofonist des Dave Brubeck Quartet, hatte schon immer eine Vorliebe für ungerade Takte. Eines Abends jammt er mit dem Drummer im 5/4-Takt – später wird daraus "Take Five".

Dave Brubeck erteilt einen Auftrag

Pianist Dave Brubeck hört dem Saxofonisten zu und ihm gefällt, was er da hört. Paul Desmond soll daraus ein Stück machen. Es ist eigentlich nur ein Anlass, um dem Joe Morello Drummer die Möglichkeit für ein spektakuläres Solo zu geben.

Inspiriert vom Glücksspiel

Desmond soll also ein Stück im 5/4-Takt schreiben. Er hat erstmal keine Idee, also entspannt er sich beim Glücksspiel. Er verzockt an diesem Abend ziemlich viel Geld in einer Slotmaschine, dem Einarmigen Banditen.

Ärgerlich, aber durch den Rhythmus der Maschine hat er die Idee zur Melodie von "Take Five". Der Arm wird heruntergedrückt, die Scheiben drehen sich und bleiben dann stehen. Später erzählte er: 

Ich schrieb den Track, um mir das Geld zurückzuholen, dass ich in der Nacht verloren hatte.

Desmond: Take Five | The Dave Brubeck Quartet, Live in Germany 1966

"Take Five" wird zur Jazz-Sensation

Das hat dann auch geklappt: Die Single "Take Five" schaffte es 1961 auf Platz 5 der Pop-Charts und wurde in dem Jahr mehr als eine Million mal verkauft. Eine Sensation für ein Jazz-Stück, das rein instrumental und ganz ohne Gesang ist.

Als Desmond 1977 verstarb, hinterließ er die Rechte an "Take Five" und sein gesamtes Vermögen dem amerikanischen Roten Kreuz. 2011 berichtete Desmonds Testamentsvollstrecker, dass die Tantiemen aus "Take Five" mittlerweile über sechs Millionen Dollar betragen würden.

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