Einstieg in die Rente

Die richtige Vorbereitung für den Ruhestand

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Moderator/in
Christian Balser
SWR1 RP Moderator Christian Balser
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SWR1

Mit der Rente beginnt eine ganz neue Phase nach dem Berufsleben, an die man sich erst gewöhnen muss. Damit der Übergang zum Ruhestand möglichst gut gelingt, gibt es entsprechende Kurse.

Andreas Neimcke bietet seit Jahrzehnten solche Kurse an und hat uns im SWR1 Interview verraten, wie ein erfolgreicher Übergang in die Rente gelingt.

SWR1: Wenn sich Leute im Urlaub unterhalten, hört man oft den Satz: "Ich könnte auch gut ohne Arbeit leben." Ist das ein Trugschluss?

Andreas Neimcke: Nein, das ist sicherlich individuell unterschiedlich. Manche blenden vielleicht aus, was eigentlich ist, wenn das tatsächlich wahr geworden ist.

SWR1: Kommt da das große schwarze Loch?

Neimcke: Wohl möglich. Die Arbeit deckt natürlich auch Aspekte ab wie: Ich habe etwas zu tun, ich gehöre zu Leuten dazu, ich ich bin wichtig. Und das fällt wohl möglich weg oder wird weniger.

SWR1: Ab wann sollten wir uns Gedanken machen über das, was nach dem Job kommt? Oder was wir danach machen wollen?

Neimcke: Vielleicht ist es eher wichtig, sich zu fragen, was ist mir eigentlich wichtig in meinem Leben? Was brauche ich in meinem Leben? Und was kann sich vielleicht noch mal neu entfalten, wenn ich nicht mehr arbeite? Oder was fällt vielleicht weg, wenn ich nicht mehr arbeite?

SWR1: Stichwort "Schwarzes Loch", in das man fällt und auf einmal dahinvegetiert und eingeht wie eine Pflanze.

Neimcke: Vielleicht habe ich nicht genügend andere Dinge aufgebaut? Ich bin vielleicht in keinem Verein oder die Familie deckt mich nicht ausreichend ab? Vielleicht lebe ich alleine? Dann kann das "Schwarze Loch" passieren.

SWR1: Wer Jahrzehnte an der Kasse gesessen oder Nachtschichten im Krankenhaus geschoben hat, freut sich doch eher auf Ruhe und nicht auf Ehrenämter und weitere Jobs, oder?

Neimcke: Meine Erfahrung ist, dass sehr unterschiedlich ist. Manche sagen, ich möchte erst einmal gar nichts tun und mich vielleicht nur meinen Garten oder um meine Enkel kümmern. Oder ich plane eine große Reise. Das klappt eine Zeit lang.

Aber das, was ich dann wiederum beobachte ist, nach sechs Monaten oder einem Jahr, stellt sich schon die Frage: Was mache ich mal? Jetzt ist es Alltag geworden, dass ich nicht mehr zur Arbeit gehe. Dann verändert sich oft etwas.

SWR1: Wer kommt zu Ihnen und bucht Kurse, um sich so auf das Leben nach dem Job vorzubereiten?

Neimcke: Das sind zumeist Menschen, die in ein bis drei Jahren oder vielleicht auch ein paar Monaten in Rente gehen und sich die Frage stellen, was kommt jetzt?

Das Gespräch führte SWR1 Moderator Christian Balser.

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