SWR1: Sie haben insgesamt elf City E-Bikes getestet. Worauf kam es beim Testen an?
Nico Langenbeck: Wir haben insgesamt elf E-Bikes getestet, davon neun City-Pedelecs mit Mittelmotor und zwei günstigere Pedelecs zu einem Preis um die 1000 Euro mit Frontantrieb. Hauptaspekt war natürlich das Fahren, die Fahrstabilität oder der Fahrkomfort beispielsweise. Aber wir haben uns auch Sicherheitsaspekte angeschaut, beispielsweise, wie gut die Bremsen funktionieren, ob es zu Brüchen an der Sattelstütze kam.
City E-Bikes im Test: Akkugröße ist wichtig
SWR1: Ein ganz wichtiger Punkt ist auch der Akku. Worauf sollte man da beim Kauf achten?
Langenbeck: Man sollte sich vor dem Kauf die Frage stellen: Wofür brauche ich das Rad? Möchte ich nur ab und an mal zum Supermarkt fahren, dann reicht sicherlich auch ein etwas kleinerer Akku. Möchte ich aber damit auch längere Touren fahren, ohne zwischendurch aufladen zu müssen, dann müsste man doch zu einem größeren Akku greifen, um nicht vorzeitig auf die eigene Muskelkraft umsteigen zu müssen.
City E-Bikes: Höherer Komfort und andere Schaltung
SWR1: Jetzt haben Sie City E-Bikes getestet. Was ist der Unterschied zu einem "normalen" E-Bike?
Langenbeck: Die City E-Bikes zeichnen sich durch den höheren Komfort, durch den tiefen Einstieg aus. Tendenziell haben City E-Bikes - was je nach Anbieter etwas unterschiedlich ist - eher eine Nabenschaltung statt einer Kettenschaltung. Das sind erstmal die grundsätzlichen Unterschiede.
Welches Fahrrad ist das richtige für mich?
Testsieger E-Bike kostet 4.000€
SWR1: Ihr Testsieger ist recht teuer, kostet 4.000 Euro. Was kann jetzt dieses E-Bike, was andere nicht können?
Langenbeck: Insgesamt ist das Testsieger-Rad von "Flyer" in vielen Punkten wirklich gut. Es fährt mit und ohne Gepäck recht gut, es bietet einen guten Fahrkomfort. Der Antrieb und insbesondere auch die Ladedauer ist hier deutlich besser als bei anderen Rädern im Test. Insgesamt hat es auch eine sehr gute Ausstattung, was die Beleuchtung und die Zuladung angeht und ist daher auch insgesamt der Testsieger.
SWR1: Gab es auch einen richtigen Flop bei den Tests?
Langenbeck: Ein günstiges Rad von "Telefunken" mit Frontmotor hat bei der Bremsenprüfung versagt. Es hat teilweise nur 82 Kilo statt der geforderten 150 Kilo abbremsen können. Und das kann in bestimmten Gefahrensituationen schnell zu einem Unfall führen.
SWR1: Wenn Sie es persönlich mit einem Rad regelmäßig so zehn bis 15 Kilometer zur Arbeit fahren müssten oder wollten, was wäre dann ihr Preis-Leistungs-Tipp?
Langebeck: Der Preis-Leistungs-Sieger im aktuellen Test das Rad von "Cube". Das ist schon mehr als Tausend Euro günstiger als der Testsieger. Es ist trotzdem insgesamt gut. Es hat ein paar Defizite in bestimmten Details, beispielsweise bei der Zuladung, das Displays etwas kleiner. Das sind die Details, weshalb es dann doch nicht zu den Top-Plätzen aufsteigen konnte. Aber insgesamt absolut ein Preis-Leistungs-Tipp.
Das Gespräch führte SWR1 Moderator Frank Jenschar.
Auf der Webseite der Stiftung Warentest finden Sie weitere Informationen zu Tests von Fahrrädern und Fahrradzubehör.