SWR1: Wie finde ich das für mich passende Fahrrad?
Stallmann: Zunächst einmal stellen Sie sich die Frage - was möchte ich denn eigentlich mit dem Fahrrad machen? Liegt mein Schwerpunkt auf größeren Radtouren und Radreisen? Oder will ich mich nur im Nahbereich bewegen? Bin ich sportlich ambitioniert und soll es mit dem Rad auch Geländefahrten geben oder sogar Downhill-Fahrten? Oder möchte ich Rennrad wie die Profis fahren? Das wäre die erste Frage, die ich klären muss. Das beliebteste Rad ist ein Tourenrad, auch Trekkingrad genannt. Das erfüllt schon die meisten Anforderungen, hat eine Naben- oder Kettenschaltung. Die Rahmenform ist meistens für den Herren ein Diamantrahmen und für die Damen ein Trapezrahmen.
SWR1: Was unterscheidet ein Trekkingrad zum Beispiel von einem klassischen Hollandrad?
Stallmann: Das Hollandrad hat mehr diese gediegene Form mit einem tiefen Einstieg. Das spezielle ist, dass am Hinterrad ein Rock- oder Mantel-Schutz angebracht ist und die Kette in einem geschlossenen Kettenkasten läuft. Die Lenkstange ist für eine aufrechte Sitzposition, hat eine Blickrichtung nach allen Seiten und fährt gemütlich.
SWR1: E-Bikes verkaufen sich wie verrückt. Wann macht so ein E-Bike überhaupt Sinn?
Stallmann: Der Kauf eines E-Bikes ist keine Frage des Alters, sondern eher die Frage: Möchte ich größere Touren machen und noch fahren können, wenn ich etwas müde geworden bin. Dann ist ein Pedelec die richtige Lösung. Wobei das Pedelec ein Fahrrad ist, das heißt, ich soll mir auch bewusst sein, dass ich Fahrrad fahre, aber im Fall des Falles eine motorische Antriebsunterstützung habe. Wenn ich also in einer bergigen Gegend wohne, habe ich natürlich eine große Hilfe die Bergfahrten zu schaffen.
SWR1: Fahrräder bekommt man im Baumarkt schon für 100 bis 200. Euro. Wieviel muss ich für ein gutes Fahrrad ausgeben?
Stellmann: Das macht wenig Sinn. An einem solchen Baumarkt-Rad wird man wenig Spaß haben. Man muss für ein ordentliches Fahrrad, das auch technisch gut ausgestattet ist, 500 bis 700 Euro einkalkulieren.