Eichenprozessionsspinner
Der Nachtfalter kommt im Südwesten inzwischen massenhaft vor und breitet sich aufgrund der milder werdenden Temperaturen weiter Richtung Norden aus. Die feinen Brennhaare der Raupen sind mit einem Widerhaken versehen und enthalten ein Nesselgift. Dieses Gift löst bei Kontakt Hautreizungen und Atembeschwerden aus. Die Brennhärchen hängen in den Nestgespinsten befallener Bäume und können auch mit dem Wind verteilt werden. Die Raupen sind hauptsächlich im Mai und Juni unterwegs, verpuppen sich dann. Die Brennhaare können allerdings mehrere Jahre lang Reizungen verursachen.
Gartenkreuzspinne
Sie ist, wie die meisten Spinnen, tatsächlich giftig. Mit ihrem Biss lähmen Kreuzspinnen ihre Beute, auf die sie meist in der Mitte ihres Radnetzes warten. Gartenkreuzspinnen beißen mit den vorn am Kopf sitzenden Kieferklauen zu und injizieren ihr lähmendes Gift. Menschliche Haut ist für diese Giftklauen allerdings zu dick. Lediglich große Spinnen könnten an dünnen Hautstellen damit durchkommen. Dann zeigt sich an der Bissstelle eine Rötung, die ungefährlich ist. Eine lähmende Wirkung muss niemand befürchten.
Nosferatu-Spinne (Kreuseljagdspinne)
Der wissenschaftliche Name der Nosferatu-Spinne lautet "Zoropsis spinimana", sie ist eine Kräuseljagdspinne. Der Name beinhaltet, dass sie jagend unterwegs ist, also ohne ein Fangnetz. Sie ist so groß wie unsere Hausspinne, nur die Beine sind ein bisschen kürzer.
Sie ist vor ungefähr 20 Jahren in Deutschland eingewandert und wird immer wieder eingeschleppt. Wenn es zu einer Population kommt, hat sie die Möglichkeit, sich von dort aus zu verbreiten. Und das geschieht tatsächlich in den letzten Jahren sehr stark, wie Peter Jäger, Spinnenforscher am Senckenberg Forschungsinstitut in Frankfurt, weiß.
Ammen-Dornfinger
Der Ammen-Dornfinger ist die einzige heimische Spinne, die in der Lage ist, die menschliche Haut mit ihren Kieferklauen zu durchdringen. Das injizierte Gift schädigt zwar nicht dauerhaft, aber der Biss dieser Spinne brennt ähnlich wie ein Wespenstich und schwillt rot an.
Ganz selten leiden Betroffene unter Fieber, Kreislaufversagen oder Schwindel. Sollten gebissene Gliedmaßen stark anschwellen, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Dornfinger-Bisse sind selten, weil die Spinnen sehr scheu und nachtaktiv sind. Sie leben meist gut versteckt in hohen Gräsern und setzen sich nur zur Wehr, wenn sie massiv gestört werden, zum Beispiel wenn die Weibchen im Sommer ihre Brut verteidigen.
Feuersalamander
Schon mit seinem Aussehen signalisiert der Schwanzlurch: Finger weg! Und das sollte man ernst nehmen. Denn seine Haut ist von einem giftigen Sekret überzogen. So schützt sich der Feuersalamander vor Bakterien und Pilzen. Bei Gefahr kann die Amphibie ihr Sekret auch über einen Meter weit verspritzen. Bei Menschen brennt es auf der Haut, verursacht manchmal sogar Übelkeit und Atembeschwerden. Feuersalamandern begegnen wir tagsüber nur bei lang anhaltenden Regenfällen. Denn die Tiere sind nachtaktiv und leben bevorzugt in Mischwäldern mit klaren Quellgewässern.
Hornissen
Hornissenstiche sind harmloser als Bienenstiche, weil sie anders als Bienen nur einen Teil ihres Giftes injizieren. Hornissen können nämlich mehrmals stechen und haben keinen Widerhaken am Stachel. Sehr schmerzhaft ist der Stich trotzdem, weil der Stachel lang und dick ist. Die Haut um die Einstichstelle schwillt an und rötet sich. Lebensgefährlich werden selbst mehrere Hornissenstiche nur, wenn sie einen Allergiker oder unseren Rachenraum erwischen. Hornissen sind übrigens ausgesprochen friedliche Tiere, die ihre Nester hauptsächlich in Baumwipfeln bauen.
Tigermücke
Ihr Stich juckt nicht einfach nur und bildet rote Quaddeln. Er verursacht auch häufiger allergische Reaktionen als Stiche einheimischer Mückenarten. Die aus Asien stammenden Blutsauger können außerdem mehr als 20 gefährliche Krankheiten übertragen; etwa Gelbfieber, Zika- und Dengue-Fieber.
Sie produzieren die Viren nicht selbst, sondern nehmen sie vom infizierten Wirt auf, wenn sie dessen Blut saugen. In Deutschland wurden in den gefangenen Tigermücken bislang noch keine Krankheitserreger nachgewiesen.
Kreuzotter
Die Schlangen verfügen über ein ziemlich starkes Gift, das beim Biss aber nur teilweise abgegeben wird. Starke Schwellungen und Schmerzen an der Bissstelle sind normal und führen manchmal zu Lähmungen, Herzproblemen oder Atembeschwerden. Es gibt sogar Menschen, die nach einem Kreuzotterbiss fast keine Beschwerden hatten. Lebensgefahr besteht selten. Es gibt wirksame Gegengifte. Kreuzottern leben in feuchten Wäldern und Wiesen.
Giftige Tiere in Nord- und Ostsee: Petermännchen
Der Fisch wird auch als "Kreuzotter des Meeres" bezeichnet und lebt in Nord- bzw. Ostsee. Im Sommer liegt er verborgen im Sand oder Schlamm im knöchelhohen Wasser, wo Badende in seine oberen Stacheln treten können. Der Stich schmerzt stark und führt zu Gelenkschmerzen und Schwellungen. Der Stachel sollte sofort entfernt werden.
Giftige Tiere in Nord uns Ostsee: Feuerqualle
Feuerquallen können den Badespaß in Nord- und Ostsee genauso verderben, wie die Petermännchen. Ihre Quallenfäden schmerzen bei Kontakt ähnlich wie Brennesseln. Die Haut wird rot und schwillt an. Brandblasen können sich bilden. Oft bleiben nach dem Kontakt noch Quallenfäden auf der Haut. Die sollten nicht einfach abgerieben werden, weil sich dabei nochmal Nesselkapseln öffnen. Mit Salzwasser abspülen ist besser.