Wenn es draußen kalt wird

Winterschlaf, Winterruhe oder doch wie die Zugvögel?

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Die Tage werden kürzer – und vor allem deutlich kälter. Schon längst ist es für viele Tiere an der Zeit, sich intensiv auf den Winter vorzubereiten.

Für uns Menschen klingt es wie ein Traum: es sich gemütlich machen, viel essen und einfach so lange schlafen, bis die graue, kalte Jahreszeit vorbei ist. Doch bei weitem nicht alle Tiere verbringen so ihren Winter - einige müssen sich etwas anderes einfallen lassen, um den Winter unbeschadet zu überstehen. Sie machen Winterschlaf, Winterruhe oder Winterstarre.

Kein Winterschlaf: Maulwürfe schrumpfen, um Energie zu sparen

Es klingt verrückt, aber Forschende des Max-Planck-Instituts am Bodensee haben herausgefunden, dass Maulwürfe im Winter ihr Gehirn verkleinern, um Energie zu sparen. Auch bei Waldspitzmäusen konnte dieses Phänomen beobachtet werden.

Igel im Winterschlaf: So können wir helfen

Schon im Oktober wird es für Igel schwieriger Nahrung zu finden. Dabei müssen Sie gerade im Herbst an Gewicht zulegen, um den Winter zu überleben. Man sollte Igel aber trotzdem unter keinen Umständen füttern: Der Zyklus des Igels kann durch das Füttern gestört werden, sodass er nicht in den Winterschlaf geht.

Junger Igel im Herbstlaub
Gerade jetzt im Herbst müssen Igel schauen, dass sie genügend Speck für den Winter angesetzt haben.

Ab null Grad Bodentemperatur suchen Igel nach einem Platz, um zu überwintern. Dieser Platz ist meistens unter einer Hecke oder eine Erdmulde. Wer Igeln ein komfortables Winterquartier bieten möchte, kann ein Igelhäuschen aufstellen oder Feldsteine unter Reisighaufen legen, um dem Igelnest eine gute Grundlage zu geben. Auch in einem liegen gelassenen Laubhaufen fühlen sich Maulwürfe wohl.

Singschwäne sind im Winter am Bodensee

Am Bodensee landen finnische, lettische, russische und seit Kurzem auch brandenburgische Singschwäne. Bis zu 2.000 Kilometer fliegen die Vögel für ihr Winterquartier. Der Singschwan heißt so, weil er tatsächlich einen sehr speziellen Gesang hat. Monogam geht es im Winterdomizil allerdings nicht zu...

Vögel füttern im Winter?

Vögel, die im Winter nicht verreisen, sondern das ganze Jahr über in ihrem Brutgebiet bleiben, werden als Standvögel bezeichnet.

Das Anpflanzen von Gartensträuchern kann schon reichen, um die Tiere zu unterstützen. Wer noch mehr machen möchte, kann Futterspender oder Futterhäuser aufstellen. Wichtig ist, diese dann auch den ganzen Winter konsequent bereitzustellen, da sich die Vögel darauf verlassen und im schlimmsten Fall verhungern, wenn sie dort keine Nahrung finden.

Klimawandel: Vögel ändern ihr Verhalten im Winter

Der Hausrotschwanz war früher ein klassischer Zugvogel, durch den Klimawandel sind vor allem die Männchen aber teilweise zum Standvogel geworden. Auch bei anderen Vogelarten zeigen sich die Auswirkungen des Klimawandels.

Kolbenenten kommen im Winter aus dem Süden

In den 70er Jahren haben sich kaum Kolbenenten an den Bodensee verirrt. Damals befanden sich am See zu wenig Kläranlagen und unter Wasser so gut wie keine Armleuchteralgen - sie sind die Hauptmahlzeit der Tiere. Inzwischen ist der See ein Futterparadies, das Winter für Winter bis zu 20.000 Kolbenenten aus dem Süden anlockt.

Fische im Winterschlaf: lassen es im Winter ruhiger angehen

Statt wie im Sommer 130 mal pro Minute, schlägt das Herz des Karpfens in den Wintermonaten nur noch sechsmal pro Minute. Die Fische versammeln sich überwiegend in Bodennähe, am liebsten an Stellen mit wenig Strömung, um Energie zu sparen. Manche fallen sogar in einen richtigen Winterschlaf.

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SWR