Bei den Olympischen Spielen in Paris krönte sich Vielseitigkeitsreiter Michael Jung zum dritten Mal zum Einzel-Olympiasieger. Diese Woche startet er bei den German Masters. Der 42-Jährige aus Horb am Neckar ist aber nicht der einzige Olympiasieger, der in der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle reiten wird. Wer alles zu den Favoriten zählt, wo die Pferde untergebracht sind und ob es noch Tickets gibt - den Überblick gibt es hier.
- Was macht die German Masters so besonders?
- Welche Prüfungen gibt es?
- Wer sind die Favoriten in den Weltcup-Prüfungen?
- Wer hat im vergangenen Jahr gewonnen?
- Wo sind die Pferde untergebracht?
- Gibt es noch Tickets?
- Wie komme ich am besten hin?
Was macht die German Masters so besonders?
Die German Masters fanden 1985 zum ersten Mal statt. Dieses Jahr gibt es das internationale Turnier bereits zum 38. Mal - mit Prüfungen in der Dressur, im Springen, im Gespannfahren und in der Vielseitigkeit. Etwa 170 Reiterinnen und Reiter aus 20 Nationen satteln an fünf Turniertagen ihre Pferde. Hinzu kommen sieben Fahrer aus fünf Nationen, die mit ihren Vierspännern die Hanns-Martin-Schleyer-Halle wieder zum Beben bringen wollen. "Stuttgart bringt exzellente Bedingungen mit sich", erzählt Dressur-Olympiasiegerin Isabell Werth, die als Turnier-Botschafterin genauso vom Turnier schwärmt wie andere internationale Top-Stars auch.
"Stuttgart ist eins von den absoluten Highlights. Nichts könnte mich dazu bringen, auf einen Start zu verzichten", sagte Olympiasieger Steve Guerdat im vergangenen Jahr im Gespräch mit SWR Sport. Der Springreiter aus der Schweiz schätzt das Stuttgarter Turnier wegen seiner Historie, der sportlichen Bedeutung und der besonderen Atmosphäre. "Wir haben ein gigantisches Publikum", bestätigt auch Michael Jung, für den die German Masters als Baden-Württemberger ein Heimspiel sind. Vor allem das Indoor Derby am Mittwochabend ist für ihn immer etwas ganz Besonderes: "Wenn man in die Halle reitet, ist Gänsehaut-Feeling und dann geht die Post ab."
Welche Prüfungen gibt es bei den German Masters?
An fünf Tagen ist in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle einiges geboten. Insgesamt gibt es drei Weltcup-Prüfungen - im Gespannfahren (Samstag, 12:45 Uhr), in der Dressur (Samstag, 17:00 Uhr) und im Springen (Sonntag, 15:10 Uhr). Zu den Höhepunkten des Turniers zählen aber auch das Indoor Derby (Mittwoch, 21:45 Uhr) und die German Master Prüfungen im Springen (Freitag, 22:00 Uhr) und in der Dressur (Sonntag, 9:30 Uhr). In Stuttgart werden aber nicht nur internationale Stars am Start sein, sondern auch Reiter und Reiterinnen aus der Region - wie im Finale des iWEST Dressurcups (Donnerstag, 14:30 Uhr) oder des BW-Bank Hallenchampionats (Donnerstag, 19:45 Uhr). Den detaillierten Zeitplan inklusive des Showprogramms gibt es hier.
Wer sind die Favoriten in den Weltcup-Prüfungen?
Besonders spannend dürfte die Entscheidung im Großen Preis von Stuttgart sein: Im Weltcup-Springen am Sonntagnachmittag starten sowohl der Weltranglisten-Erste Henrik von Eckermann aus Schweden als auch der Schweizer Steve Guerdat, der bei den Olympischen Spielen in Paris Einzel-Silber gewann. Der Österreicher Max Kühner (Weltranglisten-Sechster) wird ebenso nach Stuttgart kommen wie der Schweizer Martin Fuchs, Europameister von 2019. Zudem hat sich Richard Vogel angekündigt, der vor zwei Wochen erst den Weltcup in Lyon gewann. Aus deutscher Sicht satteln unter anderem auch Marcus Ehning, Jana Wargers und die beiden Baden-Württemberger Hans-Dieter Dreher und Michael Jung ihre Top-Pferde.
Im Dressur-Weltcup (Samstag, 17:00 Uhr) ist sicherlich Isabell Werth die Favoritin. Aus deutscher Sicht starten zudem unter anderem Ingrid Klimke, Raphael Netz und Bianca Nowag-Aulenbrock. Im Weltcup der Gespannfahrer (Samstag, 12:45 Uhr) sind Michael Brauchle und Georg von Stein die beiden deutschen Teilnehmer. Der Favorit kommt aus Australien: Boyd Exell hat bei den German Masters schon neun Mal gewonnen.
Wer hat im vergangenen Jahr gewonnen?
Sieger im Großen Preis von Stuttgart war der Franzose Kevin Staut auf Beau de Laubry Z. Das German Master der Springreiter gewann der Brite Harry Charles auf Aralyn Blue. Die Siege bei den Höhepunkten im Dressurreiten gingen beide an Isabell Werth - im Weltcup mit Emilio, im German Master mit Superb. Im Weltcup der Gespannfahrer gab es wieder einmal kein Vorbeikommen an dem Australier Boyd Exell. Im Indoor Derby triumphierte Vielseitigkeitsreiterin Pia Schmülling auf For ever Pleasure N. Die kompletten Ergebnislisten von 2023 gibt es hier.
Wo sind die Pferde bei den German Masters in Stuttgart untergebracht?
Die rund 380 Pferde leben während der Turniertage in mobilen Stallzelten, die jedes Jahr extra für die German Masters aufgebaut werden. Seit 38 Jahren kümmert sich Stallmeister Erich Hinz zusammen mit seinem Team um die vierbeinigen Stars. Gibt es genug Heu? Welche Pferde stehen am besten wo? Damit sich alle wohlfühlen, gibt es viel zu beachten. Deswegen sind es für die Stall-Crew bis Sonntagabend auch lange Arbeitstage. "Das Härteste ist, wenn irgendwas nachts passiert. Dann stehst du halt um zwei nochmal auf der Platte", erzählt Erich Hinz im Interview mit SWR Sport. Sollte etwas passieren oder etwas Wichtiges fehlen, könnten sie aber jederzeit reagieren. "Zum Glück haben wir auch ein paar Leute, die in der Halle schlafen", erklärt der Stallmeister.
Gibt es noch Tickets?
Die Vorverkaufszahlen zeigen, wie groß die Vorfreude auf die German Masters ist. Bislang wurden für die fünf Turniertage laut Veranstalter etwa 40.000 Tickets verkauft. Für den Freitagabend und den kompletten Samstag gibt es nur noch vereinzelt Restkarten. Besser sieht es für alle Ticketsuchenden an den restlichen Turniertagen aus. "Wir sind auf einem ähnlichen Niveau wie letztes Jahr - und das war herausragend", erzählt Andreas Kroll, Geschäftsführer der Veranstaltungsgesellschaft in.stuttgart. 2023 kamen mehr als 53.500 Besucherinnen und Besucher in die Hanns-Martin-Schleyer-Halle.
Wie komme ich am besten hin?
Mit allen Eintrittskarten kann man kostenlos mit Bus und Bahn aus dem gesamten Gebiet des Verkehrs- und Tarifverbundes Stuttgart (VVS) anreisen. Parkplätze gibt es auch, allerdings rät der Veranstalter zur Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.