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"Total positiv": Jeff Chabot hinterlässt bei VfB-Debüt Eindruck

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Autor/in
Nicole Schmitt

Jeff Chabot ist im Testspiel beim FSV Hollenbach zum ersten Mal für den VfB Stuttgart aufgelaufen. Die Hoffnungen in den "robusten" Innenverteidiger sind nach dem angekündigten Abgang von Waldemar Anton groß, Trainer Sebastian Hoeneß lobt direkt die "Präsenz" des 26-Jährigen.

Beim 8:1-Testspiel-Erfolg gegen den FSV Hollenbach erlebte Jeff Chabot einen ruhigen Dienstantritt beim VfB Stuttgart. Gegen den Oberligisiten ließ der Neuzugang vom 1. FC Köln bei seinem 45-minütigen Auftritt in der Innenverteidigung nichts anbrennen, strahlte Souveränität und eine große Präsenz aus. "Es hat sehr viel Spaß gemacht, wieder auf dem Platz zu stehen", sagte Chabot nach dem Autogrammeschreiben, "und dann in dem Trikot- umso besser."

VfB-Trainer Sebastian Hoeneß lobt "Präsenz"

Auch Trainer Sebastian Hoeneß war mit dem Premieren-Auftritt seines potentiell neuen Abwehrchefs zufrieden. "Jeff ist ein Spieler, der auf jeden Fall direkt Präsenz hat. Er hat auch gleich angefangen zu coachen. Das ist auch ein Stück weit die Erwartung, weil er auch schon richtig Erfahrung hat auf Top-Bundesliga-Niveau", sagte der 42-Jährige über den in Hanau geborenen Deutsch-Franzosen.

Trotzdem müsse man ihm jetzt die Zeit geben, sich im neuen Umfeld einzufügen. Denn die Hoffnungen in den "robusten und individuell starken Spieler" sind nach dem Abgang von Kapitän Waldemar Anton zu Borussia Dortmund groß.

Chabot: "Meine Robustheit und Lautstärke bringen was mit"

Beim 1. FC Köln überzeugte der 1,95 Meter große und wuchtige Abwehrspieler in der vergangenen Saison vor allem mit seiner Zweikampfstärke und als "Mentalitätsmonster". "Ich denke, meine Robustheit und meine Laufstärke bringen was mit", sagte der 26-Jährige fast schon zurückhaltend auf die Frage von SWR Sport nach seinen Stärken und ergänzte: "Das müssen die anderen sagen". Er selbst habe aber "hohe Erwartungen" an sich und wolle "qualitiativ an die Super-Vorsaison des VfB anknüpfen."

"Es ist ein Traum, in der Champions League zu spielen: Drei Spiele in der Woche, ich habe einfach Bock auf mehr."

Erst Japan, dann Supercup

In Stuttgart habe sich der 57-fache Bundesligaspieler schon sehr gut eingelebt. "Die Jungs haben mich gut aufgenommen", sagte Chabot, der in der Jugend von Darmstadt 98 mit dem Kicken bekann und vor seiner Bundesligazeit in Köln für Sampdoria Genua, Spezia Calcio und den FC Groningen spielte. "Ich habe schon ein bisschen was von der Stadt gesehen und es ist auf jeden Fall sehr, sehr schön, hier zu sein".

Jeff Chabot in seinem ersten Testspiel für den VfB Stuttgart.
Jeff Chabot kommt vom 1. FC Köln. Dort überzeugte der 1,95 Meter große und wuchtige Abwehrspieler in der vergangenen Saison vor allem mit seiner Zweikampfstärke und als "Mentalitätsmonster". Sein Trainer schätzt auch Chabots Führungsqualitäten: "Jeff ist ein Spieler, der auf jeden Fall direkt Präsenz hat. Er hat auch gleich angefangen zu coachen", sagte Sebastian Hoeneß. Er könnte der neue Abwehrchef des VfB Stuttgart werden. Bild in Detailansicht öffnen
Fabian Rieder im Trikot der Schweizer Nationalmannschaft
Fabian Rieder ist für die kommende Saison vom französischen Erstligisten Stade Rennes ausgeliehen. Der 22-jährige offensive Mittelfeldspieler bringt reichlich internationale Erfahrung mit: Mit Rennes und Bern spielte Rieder zwölfmal in der Europa League (zwei Tore, zwei Vorlagen). Hinzu kommen sechs Champions-League-Spiele (ein Tor, eine Vorlage) mit dem Schweizer Hauptstadt-Klub. Mit den Eidgenossen war er zudem bei WM 2022 in Katar und bei der EURO 2024 in Deutschland. Bild in Detailansicht öffnen
Schafft Innenverteidiger Ramon Hendriks beim VfB Stuttgart den Sprung in die Bundesliga?
Ramon Hendriks kommt von Feyenoord Rotterdam, war in den vergangenen beiden Spielzeiten jedoch an den FC Utrecht und Vitesse Arnheim ausgeliehen. In der abgelaufenen Saison absolvierte er 31 Spiele für Vitesse. In Utrecht wurde er von einem Kreuzbrandriss ausgebremst. Dennoch traut VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth den Innenverteidiger den Sprung in die Bundesliga zu, "gleichzeitig sehen wir bei ihm weiteres Entwicklungspotenzial". Bild in Detailansicht öffnen
Yannik Keitel, Neuzugang des VfB Stuttgart
Yannik Keitel kommt vom SC Freiburg. Er galt dort als Riesentalent und war sogar Kapitän der U21-Nationalmannschaft. Sein aktueller Marktwert beträgt fünf Millionen Euro (laut transfermarkt.de). Dennoch konnte sich der defensive Mittelfeldspieler beim Sport-Club nicht dauerhaft durchsetzen. Das hatte vor allem Verletzungsgründe. Inzwischen ist Yannik Keitel aber topfit: "Ich fühle mich sehr gut, bin auch gut in die Vorbereitung gestartet", sagte er. Bild in Detailansicht öffnen
VfB-Neuzugang Nick Woltemade beim Testspiel gegen Hollenbach
Nick Woltemade kam ablösefrei von Werder Bremen zum VfB Stuttgart. Trainer Sebastian Hoeneß beschreibt ihn als "hochspannenden Spieler" mit einer "unglaublichen Erscheinung". Als Guirassy-Ersatz dürfe man den 1,98 Meter großen Neuzugang aber nicht sehen. "Er ist nicht der klassische Stoßstürmer wie Serhou." Er lasse sich auch mal nach hinten fallen. "Am liebsten spiele ich auf der Zehn", sagt Woltemade. Bild in Detailansicht öffnen
Linksverteidiger Frans Krätzig soll beim VfB Stuttgart reifen.
Frans Krätzig kommt vorerst für ein Jahr vom FC Bayern München zum VfB Stuttgart. Dem Vernehmen nach sicherten sich die Schwaben auch eine Kaufoption. Der 21-Jährige gilt als Spieler mit starker Mentalität, ist dabei auch ausgesprochen flexibel: Linksverteidiger, offensiver Außenbahnspieler, zentraler Mittelfeldspieler. Frans Krätzig ist vielseitig verwendbar. Er gilt als spielintelligent und technisch stark. Ein solider Backup für Linksverteidiger Maximilian Mittelstädt. Bild in Detailansicht öffnen
Offensiv-Talent Justin Diehl soll sich beim VfB Stuttgart entwickeln.
Justin Diehl kommt vom 1. FC Köln und gilt als eines der größten Offensiv-Talente seines Jahrgangs (2004). Mit nur 1,74 Metern Körpergröße ist der 19-Jährige keine furchteinflößende Erscheinung, dafür ist er umso hungriger auf Tore. Diehl hat auch schon erste Bundesliga-Erfahrung; Neunmal lief er für den 1. FC Köln in Deutschlands Elite-Liga auf. In der Rückrunde stoppten den linken Flügelspieler jedoch mehrere Verletzungen. Bild in Detailansicht öffnen
Torwart Stefan Drljaca kam von Dynamo Dresden und hütete im Testspiel gegen den FC Luzern das Tor des VfB Stuttgart.
Torwart Stefan Drljaca kam von Dynamo Dresden. Der 25-Jährige war lange Zeit Stammkeeper der Sachsen, zog sich im Januar jedoch einen Muskelbündelriss zu und war seitdem nicht mehr im Kader. Bei den Schwaben komplettiert er das Torhüter-Quartett um Stammkeeper Alexander Nübel, Stellvertreter Fabian Bredlow und dem talentierten Dennis Seimen, der mit der zweiten Mannschaft des VfB Stuttgart den Aufstieg in die 3. Liga geschafft hat. Bild in Detailansicht öffnen
Neuzugang Ermedin Demirovic im Training des VfB Stuttgart.
Ermedin Demirovic ist der neue Rekord-Transfer des VfB Stuttgart. Der 26-jährige Stürmer kommt für kolportierte 21 Millionen Euro vom FC Augsburg. 33 Spiele, 15 Tore, zehn Vorlagen - die Leistungsdaten aus der abgelaufenen Bundesliga-Saison sind beeindruckend. Er soll den zu Borussia Dortmund abgewanderten Serhou Guirassy ersetzen und entweder im Wechsel oder an der Seite von Deniz Undav für die Schwaben auf Torejagd gehen. Bild in Detailansicht öffnen
Deniz Undav im VfB-Trikot.
Deniz Undav ist eigentlich kein Neuzugang, schließlich war der 27-Jährige vergangene Saison bereits mit 18 Treffern und zehn Vorlagen an der Vizemeisterschaft des VfB Stuttgart beteiligt. Allerdings war Undav von Brighton & Hove Albion lediglich ausgeliehen. Doch nach einen langen Transferpoker gelang es dem VfB Stuttgart den Nationalspieler für kolportierte 27 Millionen Euro bis Juni 2027 an sich zu binden. Bild in Detailansicht öffnen

Die ersten Eindrücke sind also "total positiv". Genau das sagt übrigens auch Sebastian Hoeneß über seinen neuen Schützling. Die erste Chance, auch in einem Pflichtspiel zu überzeugen, bekommt Chabot dann möglicherweise im Supercup gegen Bayer Leverkusen (17. August). Davor geht's für den VfB-Tross aber erst mal ins Trainingslager nach Japan (26.7.-1.8.). Zeit genug also, sich im neuen Umfeld einzufügen. Vielleicht ja auch direkt als neuer Abwehrchef.

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Nicole Schmitt