Etwas mehr als 72 Stunden, mehr Zeit hat der VfB Stuttgart nicht. Umgerechnet drei Tage also, und die To-do-Liste der Schwaben ist seit Samstagabend pickepackevoll.
Da waren das Bundesliga-Auswärtsspiel beim FC Bayern, die Rückreise aus der bayerischen Landeshauptstadt sowie die Aufarbeitung der überraschend deutlichen 0:4-Niederlage gegen Rekordmeister München. Direkt im Anschluss startete im Laufe des Sonntags die Vorbereitung auf das nächste Abenteuer in der Champions League – und eine Anreise zum Highlight-Spiel bei Juventus Turin muss es ja schließlich auch noch geben. Mit anderen Worten: Der VfB steht momentan gehörig unter Zeitdruck.
VfB-Coach Hoeneß: Nicht einfach zur Tagesordnung zurück
Denn, und das stellte Trainer Sebastian Hoeneß umgehend nach Abpfiff der Partie beim FCB klar, der Rückblick auf die Geschehnisse vom siebten Spieltag könnte etwas mehr wehtun als üblich. Die vier Gegentreffer werde man "analysieren müssen", kündigte der 42-Jährige an: "Auch wenn es am Dienstag weitergeht, können wir nicht einfach zur Tagesordnung übergehen."
Hoeneß' Plan: eine Aufarbeitung "in aller Kürze", um dann "die richtigen Schlüsse" zu ziehen. "Das haben wir immer geschafft", ist der Stuttgarter Coach überzeugt. "Und wir werden es auch diesmal schaffen, ein anderes Gesicht zu zeigen."
Diesmal, das wäre dann am Dienstagabend (22.10.2024, ab 21 Uhr im sportschau.de-Livecenter) im dritten Champions-League-Spiel bei Juventus. In Turin wolle sich das Team zwar dem Gegner aus der Serie A anpassen, wie Torwart Alexander Nübel ankündigte: "Trotz alledem wollen wir wieder unseren Ballbesitz spielen. Und da weiß Turin auch, dass wir Qualitäten haben. Das gilt es zu zeigen."
VfB geht nach Hattrick von Harry Kane baden
Allerdings: Der Vizemeister steht in diesen Tagen nicht nur unter Zeitdruck, er hat auch noch in einem anderen Sinne ein Zeitproblem. Beim FC Bayern fielen alle vier Gegentore innerhalb von nur 32 Minuten. Harry Kane zauberte seinen Hattrick zwischen der 57. und der 80. Minute auf die Anzeigetafel, zudem traf Kingsley Coman kurz vor Schluss (89.).
"Das fühlt sich nicht gut an", gab Hoeneß kurz darauf unumwunden zu. Sport-Vorstand Fabian Wohlgemuth sprach sogar von einem "Nackenschlag" und konstatierte mit Blick auf die Leistung in der zweiten Halbzeit "insgesamt zu wenig Überzeugung, zu wenig Konsequenz, zu wenig Entschlossenheit. Das müssen wir schnell verarbeiten, um mit einem klaren Kopf nach Turin zu fahren."
VfB Stuttgart: Jetzt wartet Juventus Turin
Immerhin: Keeper Nübel konnte sich bereits am Samstagabend darüber freuen, dass der Stuttgarter Fokus schon im Laufe des Wochenendes auf Juventus wechseln würde. "Dann", da war sich der Keeper rasch sicher, "ist der Kopf frei für die Champions League." Manche Dinge müssen beim VfB momentan eben einfach ein bisschen schneller passieren.
