Fußball | Bundesliga

Serhou Guirassy: Der Erfolgsstürmer des VfB Stuttgart kann wieder über 90 Minuten spielen

Stand
Autor/in
Günther Schroth

Der Stuttgarter Stürmer Serhou Guirassy ist zuletzt zweimal für die Nationalmannschaft Guineas eingesetzt worden. Gegen Botswana spielte er 90 Minuten durch. Geht er zu Newcastle?

Am Mittwochnachmittag ist Serhou Guirassy wieder in Stuttgart angekommen, so der Verein gegenüber SWR Sport. Der Stürmer bringt aus der Länderspielpause eine gute und eine schlechte Nachricht mit. Die gute Nachricht lautet: Er kann wieder 90 Minuten durchspielen. So zuletzt im Spiel gegen die Nationalmannschaft von Botswana am Dienstag. Dort verlor sein Team zwar mit 0:1 – aber Guirassy stand 90 Minuten auf dem Platz und hatte auch Chancen, das Spiel zu Gunsten seiner Mannschaft zu drehen. Und er scheint auch seine volle physische Stabilität zurück zu haben, wie man in einer Szene des Spieles erkennt. Da wird er im Strafraum von der gegnerischen Verteidigung umgerumpelt, fordert vehement einen Strafstoß. Den kriegt er zwar nicht, aber er steht vollkommen unversehrt wieder auf.

Zweimal gespielt, aber nicht getroffen

Und damit sind wir bei der schlechten Nachricht. Guirassy hat nicht getroffen. Gegen Botswana hatte er in seinen neunzig Einsatzminuten per Kopf die Gelegenheit zum Gegentreffer. Der Ball ging an die Latte – und diese Chance war noch eine der besten Gelegenheiten, die sein Team mit ihm herausspielte. Es zeigte aber immerhin, dass er sich auch gegen physisch starke Innenverteidiger im Kopfballduell wieder durchsetzen kann. Und auch in der knappen halben Stunde beim vorangegangenen 2:1 Sieg gegen Uganda, wo er noch geschont wurde und erst in der 64. Minute auf das Feld kam, gelang ihm kein Treffer. Man kann die schlechte Nachricht auch ins Positive wenden. Denn natürlich gucken Berater, Sportdirektoren und vor allem die Manager der Premiere-League-Clubs gerade ganz besonders auf Guirassy. Seine torlosen Auftritte mit der Nummer 9 im Nationalteam haben jetzt die Begehrlichkeiten zumindest nicht noch weiter verstärkt.

Kopfball im Nationalteam

Heiße Gerüchte über Wechsel zu Newcastle

Dennoch: ein Blick ins Internet zeigt, dass Guirassy von den Experten weiter sehr hoch gehandelt wird. Mit den 40 Millionen Euro Ablöse, mit denen er laut des Online-Portals transfermarkt.de zu Buche steht, ist er im Team Guineas der absolute Rekordmann. Der zweitteuerste Spieler Guineas, Mohamed Camara, Innenverteidiger bei BSC Young Boys, kommt auf  4,2 Millionen. Gerademal ein Zehntel also.

Aber dennoch muss man beim VfB nach vorne denken, denn nach wie vor wird Serhou Guirassy als heißer Wechselkandidat gehandelt.Bei Newcastle United, so wird kolportiert, stehe eine Entscheidung zugunsten einer Verpflichtung Guirassys unmittelbar bevor. Deren schwedischer Stürmer Alexander Isak musste im Champions-League-Spiel bei Borussia Dortmund mit Leistenproblemen ausgewechselt werden und wird bis auf weiteres fehlen. Die Ausstiegsklausel von etwas über 17 Millionen Euro, die jetzt gerüchtehalber für das Transferfenster im Winter gilt, macht Guirassy vergleichsweise "billig“, wenn man mal die genannten 40 Millionen Euro als geschätzten Transferwert berücksichtigt. Aber sicher werden Guirassy – und seine Berater – da auf ein entsprechendes Handgeld spekulieren. Entsprechende Anfragen bei Newcastle United allerdings verlaufen ins Leere.

Dass Serhou Guirassy noch lange für den VfB Stuttgart auflaufen wird, kann man also getrost als unrealistische Träumerei einordnen. Ob er allerdings schon zur Winterpause geht, ist zumindest fraglich. Denn im Januar ist Guirassy wieder mit Guinea unterwegs. In der Gruppenphase des Afrika-Cups geht es zunächst gegen Senegal, Kamerun und Gambia. Sollte die Mannschaft dann in die K.o.-Phase geraten, wird er bis in den Februar für seinen Verein ausfallen. Egal, wie der dann heißt. Jetzt wird er aber zunächst mal wieder beim VfB mittrainieren und mitspielen. Trainer Sebastian Hoeneß kann und wird im Spiel bei Eintracht Frankfurt (Samstag, 18.30 Uhr) wieder über die volle Distanz mit seinem Stürmer-Juwel planen. Da sollte man zuschauen – denn lange wird Guirassy der Bundesliga und dem VfB wohl nicht mehr erhalten bleiben

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Günther Schroth