Von Ausverkauf wollte Trainer Sebastian Hoeneß beim Trainingsauftakt des VfB Stuttgart am Donnerstag nichts wissen. "Für mich war die [vergangene] Saison außergewöhnlich. Dass dann auch das Interesse steigt, dafür bin ich auch selber schon zu lange im Geschäft, um zu wissen, dass es diese Entwicklung geben kann. Und trotzdem sehe ich kein Bröckeln aktuell."
VfB Stuttgart arbeitet bereits an einer neuen Abwehr
Doch der Blick auf die Abgänge zeigt zwei größere Baustellen: In der Innenverteidigung und im Sturm. Seit den Abgängen des Japaners Hiroki Ito und Waldemar Anton klafft in der Abwehr eine riesige Lücke - zumal Dan-Axel Zagadou nach seinem Kreuzbandanriss gerade erst wieder ins Training eingestiegen ist.
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Nach vier Jahren trennen sich die Wege des VfB Stuttgart und Waldemar Anton, wie der Verein jetzt offiziell mitteilte. Den ehemaligen Kapitän zieht es zu Borussia Dortmund.
Darauf hat der VfB Stuttgart mit der Verpflichtung des Kölner Innenverteidigers Jeff Chabot sowie der Weiterverpflichtung von Anthony Rouault und Leonidas Stergiou bereits reagiert. Für die kräftezehrende Champions-League-Saison mit mindestens acht zusätzlichen internationalen Spielen könnte der VfB Stuttgart trotzdem nochmal auf dem Transfermarkt tätig werden.
VfB Stuttgart derzeit ohne Stürmer von Champions-League-Format
Die Lücke im Sturm ist jedoch noch nicht geschlossen. Serhou Guirassy ist weg, und noch immer ist nicht geklärt, ob Nationalstürmer Deniz Undav nach der EURO 2024 zum VfB Stuttgart zurückkehrt. Denn trotz Undavs offenherzigen Bekenntnissen zu den Schwaben ist der 27-Jährige aktuell noch vertraglich in England bei Brighton & Hove Albion gebunden.
Da Neuzugang Nick Woltemade laut Chefcoach Hoeneß eher als Perspektiv-Spieler geholt wurde, haben die Schwaben aktuell keinen Stürmer von Champions-League-Format im Kader. Doch Hoeneß gab sich gelassen: "Da ist noch Zeit, auf dem Transfermarkt gute Sachen zu machen."
VfB Stuttgart sucht nach einem neuen Stürmer
Das Transferfenster schließt am Freitag, den 30. August. Bis dahin sucht der VfB Stuttgart einen neuen Stürmer. "Das erklärt sich von selbst", sagte Hoeneß. "Schauen sie sich die Abgänge an, insbesondere was die Leistungsträger angeht. Die gilt es natürlich entsprechend wieder stark zu besetzen."
Ob der VfB Stuttgart dann auch noch einen offensiven Mittelfeldspieler suchen muss, ist offen. Denn Chris Führich könnte die Schwaben ebenfalls verlassen. Entsprechende Gerüchte halten sich jedenfalls hartnäckig.
VfB Stuttgart erneut im Umbruch
Fest steht: Nach der erfolgreichen Champions-League-Qualifikation befindet sich der VfB Stuttgart mal wieder im Umbruch. Doch Hoeneß freut sich auf die Aufgabe: "Ein Umbruch ist für mich persönlich nichts Negatives. Darin liegt immer eine Chance. Und wir haben ja auch schon viele neue Gesichter, über die ich sehr froh bin. Es war klar, dass es Spieler geben wird, die gehen und dass es Spieler geben wird, die kommen."
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Nach der EM ist vor der WM. Im neuen Kader von Bundestrainer Julian Nagelsmann ist ab sofort auch Angelo Stiller vom VfB Stuttgart ein wichtiger Faktor. Der Mittelfeldspieler wurde an diesem Donnerstag vom Bundestrainer erstmals für die Nationalmannschaft nominiert.
Wer noch dazu kommt, wird sich im Wesentlichen an der Personalie Deniz Undav entscheiden. Gerüchten zufolge ist der VfB Stuttgart an Ermedin Demirovic interessiert. Der 26-Jährige konnte in der letzten Saison 15 Tore und 10 Vorlagen in 33 Bundesliga-Spielen für den FC Augsburg erzielen. Damit war er hinter Harry Kane, Guirassy, Lois Openda und Deniz Undav der fünftbeste Scorer der Bundesliga. Ob er kommende Saison an der Seite von Deniz Undav stürmen wird? In diesem Fall wäre das Sturmproblem des VfB Stuttgart vermutlich gelöst.
UPDATE: Der VfB Stuttgart hat Ermedin Demirovic mittlerweile unter Vertrag genommen. Der 26-jährige Stürmer kommt für kolportierte 21 Millionen Euro vom FC Augsburg.