Der SV Waldhof bleibt in der 3. Liga. Nach dem 4:2-Sieg im Kurpfalz-Derby gegen den SV Sandhausen haben sich die Mannheimer am 37. Spieltag vorzeitig den Klassenerhalt gesichert. Zweimal Terrence Boyd (9. und 44. Minute), Kenny Okpala (6.) und Marcel Seegert (25.) trafen für den in der ersten Hälfte furios aufspielenden Waldhof, Felix Göttlicher (52.) und David Otto (90. Minute) trafen für den SVS.
Rekordkulisse im Carl-Benz-Stadion
Rund 18.000 Zuschauer sorgten im Carl-Benz-Stadion für eine phantastische Kulisse und prickelnde Atmosphäre. Nach dem 0:0 von Keller-Konkurrent Halle in Bielefeld war die Ausgangslage klar: Mit einem Sieg über die Sandhäuser wäre der Klassenerhalt für die Mannheimer bereits vorzeitig perfekt.
Beim SV Waldhof fehlten gegenüber der Vorwoche Laurent Jans, Malte Karbstein (beide Gelbsperre) und Luca Bolay in der Startelf, dafür begannen Tim Sechelmann, Martin Kobylanski und Samuel Abifade. Sandhausen startete mit Dennis Diekmeier und Sebastian Stolze für den gelbgesperrten Luca Zander und Tim Maciejewski.
Früher Mannheimer Doppelschlag durch Okpala und Boyd
Mannheim, zuletzt viermal in Folge ohne Sieg, begann spektakulär. Nach der ersten Chance für Sandhausen verpasste Samuel Abifade im Anschluss an einen flotten Konter über Kobylanski frei vor SVS-Keeper Daniel Klein die Führung (2. Minute). Der SV Waldhof machte weiter Druck und ging per Doppelschlag schnell mit 2:0 in Führung. Zunächst traf Kenny Okpala nach einem Eckball von Martin Kobylanski (6. Minute), dann legte Terrence Boyd nach. Der bullige Mittelstürmer traf nach einem abgeblockten Schuss von Rieckmann nach neun Minuten zum 2:0 für die Mannheimer. Das Carl-Benz-Stadion bebte, die Waldhof-Fans feierten ihre Buwe enthusiastisch.
"Cello" Seegert per Traumtor zum 3:0, Boyd trifft doppelt zum 4:0-Pausenstand
Die Gastgeber waren in der stimmungsvollen und lebhaften Partie deutlich tonangebend, erhöhten nach 25 Minuten auf 3:0. Kapitän Marcel Seegert traf - erneut nach Kobylanski-Ecke - per strammem Volleyschuss von der Strafraumgrenze für den SV Waldhof. Ein Traumtor von "Cello", dem gebürtigen Mannheimer Abwehrboss. Und kurz vor der Pause schnürte Torjäger Boyd seinen Doppelpack. Nach Solo und Zuspiel des quirligen Okpala drückte der Ex-Kaiserslauterer den Ball mit der Brust über die Sandhäuser Torlinie, Boyds siebter Saisontreffer für die Mannheimer. Die Abwehr des in der ersten Hälfte enttäuschenden SVS, der wenigstens in der Offensive ein paar Akzente setzte, zeigte sich in dieser Szene einmal mehr in desolater Unordnung.
Das 4:0 war gleichzeitig auch der Pausenstand, der Klassenerhalt für die Mannheimer zum Greifen nah. Eine auch in dieser Höhe verdiente Waldhof-Führung nach 45 Minuten, das Team von Marco Antwerpen zeigte kämpferisch, läuferisch und fußballerisch bis dahin eine eine tolle Vorstellung.
Felix Göttlicher köpft für Sandhausen ein
Nach der Pause wollte sich der ehemalige 3. Liga-Favorit SV Sandhausen, für den es im Saisonendspurt tabellarisch um nichts mehr geht, von seiner deutlich besseren Seite zeigen. Das gelang. Nach einer Ecke von Patrick Greil traf Innenverteidiger Felix Göttlicher nach 52 Minuten per Kopf zum ersten Mal für den SVS. Nur noch 1:4. Mannheim ließ sich davon nicht beeindrucken, spielte weiter munter nach vorne. Terrence Boyd verpasste mit einem Flachschuss aus mehr als 20 Metern nur knapp seinen dritten Treffer (66. Minute). Der Ball ging haarscharf am linken Pfosten vorbei. Auch Sandhausen hatte noch die eine oder andere Möglichkeit und erzielte in der 90. Minute sogar den zweiten Treffer. David Otto bezwang den zuvor angeschlagenen Waldhof-Keeper Omer Hanin zum 2:4-Endstand aus Sandhäuser Sicht.
Den Mannheimern flatterten in der Nachspielzeit noch einmal kurz die Nerven. Der Abpfiff war zugleich Erlösung und Startschuss für eine rauschende Nichtabstiegsparty der 18.000 Waldhöfer.
Trainer Marco Antwerpen als Retter des SV Waldhof
Mit dem 4:2 gegen den kurpfälzer Nachbarn aus Sandhausen schafften die Waldhöfer am vorletzten Spieltag doch noch vorzeitig den Klassenerhalt, sind von Verfolger und Absteiger Halle nicht mehr einzuholen. Mitentscheidend sicherlich die Verpflichtung von Neu-Trainer Marco Antwerpen. In 14 Spielen unter dem früheren Kaiserslauterer, der Anfang des Jahres Rüdiger Rehm abgelöst hatte, holten die Waldhöfer 20 Punkte, schafften so in der Rückrunde den Turnaround und den Klassenerhalt. Unter Antwerpen gingen nur vier Ligaspiele verloren.
Im letzten Saisonspiel müssen die Waldhöfer nächsten Samstag in Aue antreten. Sandhausen empfängt daheim den FC Ingolstadt.