Vincenzo Grifo war "sehr, sehr glücklich". Mit seinen Toren (59. Minute, 65.) hat er den SC Freiburg zum Sieg beim 1. FC Heidenheim geschossen, nachdem Ritsu Doan den Heidenheimer Abwehr-Riegel mit seinem Traumtor (54.) zum ersten Mal geknackt hatte. "Das ist nicht einfach in Heidenheim", sagte Grifo im Interview mit SWR Sport. "Man muss hier den Spagat finden zwischen gut Fußball spielen und den Kampf annehmen. Und das haben wir voll geschafft."
Freiburg hat seine Spielfreude zurückgewonnen
Die Freiburger Saison-Bilanz ist nach den ersten vier Spielen stark: drei Siege, neun Punkte, Platz zwei - zumindest mal bis Sonntag. Auch im DFB-Pokal sind die Breisgauer eine Runde weiter. Grifo steht in dieser Saison geradezu bildhaft für den erneuten Aufschwung des Sport-Clubs nach einer zähen Rückrunde, in der die Freiburger die Saison sprichwörtlich auf der letzten Rille beendet haben.
Nach der Sommerpause und der Vorbereitung unter dem neuen Chefcoach Julian Schuster sind Grifo und Co. wieder spielfreudig, kreativ und spritzig. "Ich habe einen guten Urlaub gehabt, ich habe die Jungs, die mich unterstützen, und das Trainerteam gibt mir das Vertrauen, was man auch immer ein Stück weit braucht als 31-Jähriger", sagte Grifo. "Ich bin einfach sehr erholt und habe Kraft getankt." Heidenheim-Trainer Frank Schmidt habe ihn sogar gefragt, ob er in einen Jungbrunnen gesprungen sei. "Das sind natürlich tolle Worte."
Günter lobt den "neuen" Grifo
Tolle Worte fand auch Christian Günter für Grifo: "Das was er gerade auf dem Platz zeigt, ist unglaublich. Und damit meine ich nicht nur, dass er so Tore schießt, sondern auch wie viel er gegen den Ball arbeitet, wie viel er läuft und wie viele Sprints er macht - er ist ein unheimlich wichtiger Spieler für uns."
Freiburg steigert sich nach zäher Halbzeit
Freiburgs Kapitän lobte auch die wiedergefundene Stabilität der Breisgauer: "Wir haben die Punkte nicht irgendwie gestohlen, sondern verdient gewonnen." Trotz der eher zähen ersten Halbzeit, in der sich die Freiburger gegen - wie immer - dicht stehende und leidenschaftlich verteidigende Heidenheimer äußerst schwer taten. "In der ersten Halbzeit waren wir ein bisschen unsauber", sagte Günter.
"Wir haben zu viele Bälle verloren", präzisierte Coach Julian Schuster. "Da müssen wir einfach klarer sein. Das haben wir in der zweiten Halbzeit besser umgesetzt und dann haben wir auch schöne Tore geschossen."
Julian Schuster scheint der schwierige Übergang zu gelingen
Damit deutet sich an, worauf die Verantwortlichen des SC Freiburg gehofft haben: Dass der lange Schatten der Ära Christian Streich doch nicht zu Belastung für den jungen Nachfolger wird. Julian Schuster geht seinen eigenen Weg und der Erfolg gibt ihm bisher Recht.
"Wir können sehr, sehr, sehr zufrieden sein - so kann es weitergehen", sagte Grifo. Am nächsten Samstag (15:30 Uhr live im Audiostream auf Sportschau.de) ist Aufsteiger FC St. Pauli zu Gast in Freiburg.