Nachfolger von Christian Streich: Julian Schuster ist der neue Trainer des SC Freiburg

Fußball | Bundesliga

Startschuss für den Streich-Nachfolger: Erstes Training mit Freiburgs neuem Trainer Julian Schuster

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Autor/in
Kersten Eichhorn

Nach zwölf Jahren beendete Christian Streich beim SC Freiburg seine Tätigkeit als Bundesligatrainer. Am Sonntag ruft sein Nachfolger Julian Schuster zum ersten Training für die neue Saison.

Der Aufgalopp erfolgt auf großer Bühne und ist eine Art doppelte Premiere. Zum ersten Mal überhaupt findet ein Auftakttraining der Freiburger an einem Sonntag statt und dazu noch im Freiburger Stadion. Der Grund dafür ist ganz simpel: Rund um die Trainingsplätze am Europa Park Stadion ist momentan eine Baustelle, der Zuschauerbereich nicht zugänglich.

Also macht der Sport-Club aus der Not eine Tugend und geht ab 11 Uhr rein ins Europa Park Stadion. Was wiederum sehr gut ist für die Stippvisite vieler interessierter SC-Fans, denn es gibt auf der Osttribüne genügend Platz für alle und ein Dach über dem Kopf. Einige Tausend Anhänger werden zum ersten Training erwartet. Und irgendwie ist der repräsentative Rahmen auch passend zu diesem ganz besonderen Sonntag, zum spannenden Debüt des neuen Cheftrainers Julian Schuster. Der 38-jährige frühere Kapitän der Freiburger tritt die Nachfolge von Langzeit-Coach Christian Streich an, der nach mehr als zwölf Jahren als Cheftrainer der Breisgauer seinen Vertrag nicht mehr verlängerte.

Als neuer Assistent neben Lars Voßler, Florian Bruns, Daniel Wolf, Maximilian Kessler und Michael Müller wird dann auch Patrik Grolimund das Freiburger Trainer-Team verstärken. Der 43-Jährige arbeitete bis Ende Juni als stellvertretender Leiter der Pro-Lizenz-Ausbildung beim Deutschen Fußball-Bund, wechselte jetzt zum Sport-Club.

Fachwissen, Persönlichkeit, Identifikation sprachen für Schuster

Für Schuster, nach dem Ende seiner Karriere 2008 als Spieler und Freiburger Kapitän sogenannter Übergangstrainer zwischen Jugend und Profibereich und damit vor allem Förderer zahlreicher junger Spieler, außerdem Co-Trainer von Christian Streich, ist es die erste Aufgabe überhaupt als verantwortlicher Cheftrainer. "Wir haben uns intensiv mit mehreren Kandidaten für die Nachfolge von Christian Streich auseinandergesetzt. Am Ende dieses Prozesses haben wir uns mit großer Überzeugung für den gemeinsamen Weg mit Julian Schuster entschieden", sagte Sportvorstand Jochen Saier Ende März nach der Verkündung von Schusters neuer Aufgabe, "sein Fachwissen, seine Persönlichkeit und seine umfängliche Identifikation mit der Philosophie und den Werten des SC Freiburg waren für uns maßgebliche Kriterien". Für Julian Schuster wiederum ist das Traineramt beim Sport-Club "Herzensangelegenheit und Herausforderung zugleich. Eine Aufgabe, die er "mit Demut und Respekt" angehe.

Dass die Wahl auf Schuster fiel, der Sport-Club damit seinen "Freiburger Weg" mit der Förderung und Beförderung interner Talente im Spieler- wie im Trainerbereich konsequent weitergeht, war letztlich keine große Überraschung. Auch Vorgänger Christian Streich hatte sich über die Jugendarbeit des Vereins für die Bundesliga qualifiziert.

Ex-Präsident Fritz Keller: "Ein genialer Schachzug"

"Das ist ein genialer Schachzug", freut sich auch der frühere langjährige SC-Präsident Fritz Keller über die Streich-Nachfolge mit Schuster aus dem eigenen Verein. Eine mutige, aber richtige Entscheidung, so Keller: "Ich kenne Julian schon als Spieler, als Kapitän. Ich war nah an der Mannschaft und auch bei Besprechungen dabei. Schon Robin Dutt als Trainer hatte die Taktik oft mit ihm vorbesprochen, Julian hat eine unglaubliche Spielintelligenz".

Auch Ex-Mitspieler Nils Petersen äußerte sich in einem Kicker-Interview sehr positiv über den Menschen und Fußballer Julian Schuster: "Ich habe ihn schon als Spieler als eine Art Co-Trainer wahrgenommen. Er bringt alles mit und ich wünsche ihm einen guten Start". Der frühere Torjäger der Freiburger verfolgt aufmerksam die Entwicklung mit Schuster: "Es wird spannend, weil jetzt ein neuer Input kommt, ein Trainer der Neuerungen mitbringt". Im Vergleich zu Christian Streich, so Petersen, "spricht Julian mehr die Sprache der Spieler".

Drei Neuzugänge beim Auftakt mit dabei

Mit dabei zum Trainingsauftakt mit dem neuen Coach sind auch die bisherigen drei Neuzugänge im Spielerkader: Eren Dinkci (von Werder Bremen/war an den 1.FC Heidenheim ausgeliehen), Patrick Osterhage (vom VfL Bochum) und Torhüter Jannik Huth (kommt vom SC Paderborn). Außerdem werden auch wie üblich wieder einige Perpektivspieler aus dem U23-Team des Sport-Clubs am Sonntag beim ersten Training mit dabei sein.

Noch nicht auf dem Platz sind zum Auftakt noch die EM-Fahrer Roland Sallai (Ungarn), Michael Gregoritsch und Philipp Lienhart (beide waren für Österreich im Einsatz) sowie Kiliann Sildillia (im französischen Olympia-Kader).

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Beim SC Freiburg übernimmt Julian Schuster den Trainerjob von Christian Streich. Der neue Coach kann bereits auf zwei starke Neuzugänge bauen. Mit Merlin Röhl ist ein SC-Profi auch bei anderen Klubs begehrt.

Trainingslager wie gewohnt in Schruns

Geplant ist zum Start am Sonntagvormittag ab 11 Uhr zunächst ein lockerer Aufgalopp mit Ball. Um 13 Uhr folgt dann die erste Pressekonferenz mit dem neuen Cheftrainer Julian Schuster und mit Sportvorstand Jochen Saier. Zehn Tage nach dem Trainingsstart, vom 17. bis 26. Juli, geht es dann - wie schon jedes Jahr unter Christian Streich - ins Trainingslager nach Schruns in Österreich. Highlight der Vorbereitung ist am 10. August die Saisoneröffnung im Europa Park Stadion gegen AC Florenz (15.30 Uhr).

Ernst wird es für Schuster und seine Jungs am 17. August in der ersten Runde des DFB-Pokals beim VfL Osnabrück (15.30 Uhr). Eine Woche später startet der SC Freiburg mit dem Baden-Württemberg-Hit gegen den VfB Stuttgart in die Bundesliga-Saison (24. oder 25. August).

Julian Schusters Sieg als Streich-Ersatz über den VfB

Wie es sich anfühlt, verantwortlich auf der Trainerbank des SC Freiburg zu sitzen, das konnte Julian Schuster übrigens vor mehr als einem Jahr, am 11. Februar 2023, fühlen. Damals sprang er im Baden-Württemberg-Duell gegen den VfB Stuttgart gemeinsam mit Assistent Lars Voßler ein, als der Chef Christian Streich wegen einer Sperre nicht an die Seitenlinie durfte. Der Sport-Club gewann die Partie mit 2:1. Ein gutes Omen für den Saisonstart gegen den VfB?

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Kersten Eichhorn

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