Fußball | Bundesliga

Freiburgs Michael Gregoritsch: Der Mann für besondere Momente ist wieder da

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Autor/in
Kersten Eichhorn

Michael Gregoritsch ist der Mittelstürmer des SC Freiburg. Zuletzt traf er gegen Frankfurt und Lens und bescherte dem Sport-Club große Emotionen. Am Sonntag will er auch in Augsburg treffen.

Michael Gregoritsch fällt auf, ist nicht zu übersehen. Er ist groß und kräftig, schussstark, kopfballstark und torgefährlich. Der Mittelstürmer des SC Freiburg geht genau dahin, wo die Spiele entschieden werden, ist in der Box stets präsent.

Zuletzt war "Gregerl", wie der Österreicher genannt wird, wieder einmal der Mann für diese besonderen Momente. In der Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt schaffte Gregoritsch letzten Sonntag den Ausgleich zum 3:3-Endstand, in der Europa-League schoss er am Donnerstag des Sport-Club mit seinem Tor zum 3:2 in der Verlängerung ins Achtelfinale.

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Nach dem 0:2-Rückstand eine unvergessliche Aufholjagd, ein unvergessliches Erlebnis für alle Beteiligten: "Unglaublich, ganz besonders und schön", schwärmte Gregoritsch nach Spielende gegenüber SWR Sport, "davon können wir lange zehren und erzählen, einfach ein wunderschöner Abend".

Wechselhafter Saisonverlauf

Etwas holprig und wechselhaft, wie phasenweise beim gesamten Team des SC Freiburg, gestaltet sich auch die Torjäger-Formkurve von Michael Gregoritsch. Ein gewisses Auf und Ab. Der Dreierpack in der Europa League-Vorrunde beim 5:0 gegen Piräus als Torschuss-Highlight, ist seine Zwischenbilanz mit vier Treffern in 20 Bundesligaspielen in dieser Saison aber durchaus ausbaufähig.

Auffallend dabei die lange Durststrecke in der Vorrunde, als er elf Bundesligaspiele auf sein erstes Erfolgserlebnis warten musste. Dann aber traf der 29-jährige Grazer im Dezember geballt: Tor in Mainz (1:0), Tor in Wolfsburg (1:0), Tor gegen Köln (2:0), Freiburg gewann alle drei Partien. Der Toremacher Gregoritsch war plötzlich wieder da.

"Wahnsinn, das muss man erlebt haben"

Danach aber folgte erneut eine torlos-Serie von sechs Bundesligaspielen - bis eben zum umjubelten 3:3 des Angreifers gegen Frankfurt. Verziert noch vier Tage später vom 3:2 gegen die Franzosen aus Lens. Gregoritsch, zweimal als Joker im Einsatz, plötzlich wieder mittendrin in den Jubeltrauben einer Mannschaft, die mit ihrem Zusammenhalt, ihrem Teamgeist und ihrer Schaffenskraft einmal mehr Außergewöhnliches erreicht hat: "Wahnsinn, das muss man erlebt haben", erinnert sich Gregoritsch an die Sekunden nach der Entscheidung, "wir haben viel Energie entwickelt, dazu die Fans im Heimspiel, eine coole Sache".

Ein Dankeschön an die Freiburger Fans

Ein großes Dankeschön geht in diesem emotionalen Zusammenspiel an die famosen Anhänger im Breisgau: "Da entsteht eine Wucht, da entsteht eine Power, das erwartet man gar nicht vom kleinen Freiburg", zeigt sich Gregoritsch begeistert von den Emotionen auf den vollbesetzten Rängen im neuen Europa-Park-Stadion, "hier ist eine Wucht, die gibt es nur selten in Deutschland, das ist wunderschön".

Im Achtelfinale trifft Freiburg erneut auf West Ham

Mit seinem Siegtreffer gegen Lens bescherte Gregoritsch jedenfalls seinen Freiburgern den Einzug ins Achtelfinale der Europa League, der Gegner heißt am 7. und 14. März West Ham United. Wieder West Ham. Mit den Engländern waren die Breisgauer bereits in der Vorrunde (1:2/ 0:2) zweimal konfrontiert worden, jetzt also das schnelle Wiedersehen und die Chance auf Revanche gegen den Tabellenneunten der Premier League.

Gregoritschs Wiedersehen mit dem FC Augsburg

Soweit aber will Gregoritsch noch nicht schauen. "Jetzt müssen wir erstmal sehen, dass wir in der Bundesliga mal wieder einen Sieg holen", blickt "Gregerl" vielmehr voraus auf die anstehende Partie am Sonntag (19:30 Uhr) beim FC Augsburg, "wir haben schon lange nicht mehr gewonnen in der Bundesliga". Genauer gesagt: Viermal in Serie sind die Freiburger in der Liga sieglos, holten dabei nur den einen Punkt gegen Frankfurt.

Für Michael Gregoritsch ist der Auftritt in Augsburg sowieso keine Partie wie jede andere. Im Sommer 2022 war der begeisterte Golfspieler im Tausch mit Ermedin Demirovic vom FCA zum SC Freiburg gewechselt. Ein Transfer, den er sicherlich noch keine Sekunde bereut hat. Und vielleicht avanciert er beim Ex-Klub zum dritten Mal nacheinander zum Mann für gewisse Momente. An ihm soll`s jedenfalls nicht scheitern, schließlich hat Gregoritsch in diesen Tagen seinen Torriecher gerade rechtzeitig wiedergefunden.

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Kersten Eichhorn