Fußball | Bundesliga

SC-Kapitän Christian Günter: "Ohne Christian Streich hätte ich diesen Weg nie gehen können"

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Interview
Anna Klär
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Sophie Salmen

Der SC Freiburg hat mit einem 3:0-Auswärtssieg den Auftakt der Abschiedstour von Trainer Christian Streich erfolgreich gestaltet - und lässt Kapitän Christian Günter noch vom Europapokal träumen.

Nach dem souveränen 3:0-Auswärtssieg bei Borussia Mönchengladbach am Samstag hofft Freiburgs Kapitän Christian Günter noch auf einen Platz im Europapokal. Gleichzeitig äußert er sich bei SWR Sport sehr emotional über den nahenden Abschied seines langjährigen Trainers Christian Streich zum Ende der Saison.

SWR Sport: War das der Pflichtsieg, wenn man noch in Richtung Europa möchte?

Christian Günter: Wenn man dahin möchte, dann muss man solche Spiele gewinnen, um bei der Musik mit dabei zu sein. Wir wissen, dass wir mit Leipzig noch einen Gegner haben, der vor uns steht. Ansonsten stehen die nächsten Gegner hinter uns - da bist du in der Pflicht, wenn du da noch mitmischen willst, dass du diese Spiele gewinnst. Heute haben wir den ersten guten Schritt getan.

Ohne Christian Streich hätte ich diesen Weg niemals gehen können, hätte niemals dieses privilegierte Leben leben können, das ich habe als Fußballer. Ich hätte niemals mein Hobby zum Beruf machen können. Das werde ich ihm nie vergessen.

Christian Günter: Wollen den bestmöglichen Abschied für Coach Streich

Jetzt sind es noch sieben Spiele mit Christian Streich an der Seitenlinie. Gibt man da ein paar Prozentpunkte mehr, wenn man weiß, dass es nur noch sieben sind?

Christian Günter: Also wir geben nicht mehr, aber es ist auf jeden Fall noch mal eine Motivation. Wir wollen ihm den bestmöglichen Abschied geben. Wir sind ihm für sehr, sehr viel dankbar und das wollen wir auf dem Platz auch zeigen. Da müssen wir immer an die 100% gehen - zumindest was die Energie, was den Willen angeht. Spielerisch läuft es mal oder auch nicht. Dass sind wir ihm [Christian Streich, Anm. d. Red.] schuldig, dass wir jedes Spiel an die Kante gehen. Das werden wir tun.

Wie ist die Entscheidung von Christian Streich aufgenommen worden?

Christian Günter: Es war natürlich emotional. Er ist seit mittlerweile 13 Jahren Cheftrainer, ich durfte fast die ganze Zeit unter ihm trainieren. Das ist keine Entscheidung, die ihm leicht gefallen ist, das hat er uns auch verkündet. Wir akzeptieren das, weil es für ihn die richtige Entscheidung war, glaube ich. Und dann muss es auch die für uns sein.

Natürlich sind wir traurig, dass er geht. Aber das öffnet auch neue Tore, neue Wege, neuer Input, der dann reinkommt. Da sind wir gespannt. Aber da brauchen wir jetzt noch nicht drüber reden, weil er es verdient hat, dass wir die Spiele für ihn spielen.

Günter mit großer Dankbarkeit für Streich

Wie ist das, wenn der ehemalige Mitspieler Julian Schuster demnächst der neue Trainer ist?

Christian Günter: Schauen wir mal [lacht]. Er ist ja jetzt eigentlich auch schon wie ein Co-Trainer. Er hat uns immer auch mit Einzel-Analysen auf Gegner vorbereitet. Er war da immer mit dabei, hat Trainingsübungen geleitet, deswegen war er schon unser Trainer. Es ist nicht so, dass ich ihn noch als meinen Mitspieler gesehen hätte, sondern schon als Trainer. Natürlich hat man eine enge Beziehung zu ihm, das ist normal, wenn man sechs Jahre zusammen spielt. Das muss sich dann auch wieder ein Stück finden, aber da stehen wir alle in der Pflicht, dass wir das gut annehmen und ihn dann auch unterstützen.

Christian Guenter (SC Freiburg, 30) und Christian Streich (SC Freiburg, Trainer) nach dem Spie
Ein Kapitän und sein Trainer: Christian Günter blickt voller Dankbarkeit auf seine Zeit beim SC Freiburg unter Trainer Christian Streich

Was wird Christian Günter an Christian Streich denn vermissen?

Christian Günter: Viel. Ich bin ihm sehr, sehr dankbar. Ohne ihn hätte ich diesen Weg niemals gehen können, hätte niemals dieses privilegierte Leben leben können, das ich habe als Fußballer. Ich hätte niemals mein Hobby zum Beruf machen können. Ich weiß schon, dass er da einen sehr großen Anteil daran hat. Das werde ich ihm nie vergessen. Wenn er aufgehört hat, werden wir uns auf das eine oder andere Glas Wein treffen. Das geht dann auf jeden Fall auf mich.

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Sophie Salmen